Archiv für die Kategorie 'Geschichte'

Online #Französischlernen IV : Geschichte

Mittwoch, 18. März 2020

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Es ist das Besondere am Fach Französisch, das gilt auch für alle anderen Sprachen, aber für Französisch hat die Verbindung mit einem weitgefassten Kulturbegriff eine auch für uns ganz besondere Bedeutung. Das zeigt sich auch, wenn man das Fach Romanistk (vgl. www.romanistik.info) näher betrachtet. Zu diesem Fach gehören viele andere romanische Sprachen wie Spanisch, Italienisch und Portugiesisch. Es geht aber auch nicht nur um diese Sprachen (Sprachwissenschaft, also Linguistik), die Romanistik beschäftigt sich auch mit den Nationalliteraturen dieser Länder. Und zur Romanistik gehören auch im Rahmen der Kulturwissenschaft(en) die Einbeziehung von Fächern wie Philosophie, Geschichte, Politikwissenschaft und Kunst. Mein Studium der Romanistik in Paris und Bonn schloss diese Fächer mit ein.

Die großen Erfolge des blingualen Unterrichts bei uns
, in dem an vielen Gymnasien Französisch als Erste Fremdsprache und dann Geographie und Geschichte auf Französisch unterrichtet werden (vgl. >  8. Deutsch-französischer Jugendkongress – mit einer Linkliste – 19. September 2019), und die Scuüler/innne dort das AbiBac, das deutsch-französisches Abitur ablegen, orientiert sich an diesem Ansatz, der weit über die bloße Sprachvermittlung hinausgeht.

Unsere These lautet dazu in Kurzfassung: Durch Vokabeltests verschreckt und wegen des oberflächlichen Eindrucks, Französisch sei eine schwere Sprache und ohne je einen Roman in französischer Sprache gelesen zu haben, geben viele Schüler/innen das Fach allzu leichtfertig auf: > Warum geben so viele Schüler/innen Französisch vor der Sek. II auf? – 4. Dezember 2019. Es ist die Kenntnis der Literatur, die sie zu einer anderen Entscheidung bringen dürfte. Und es ist die Geschichte in einer Zeit, in der die Behandlung in nur nationalstaatlicher Perspektiven endgültig vorbei sein dürfte. Mit Französisch erschließt man sich Kenntnisse über unseren größten Nachbarn und vor allem einen besseren Zugang zur europäischen Geschichte.

Auf unserem Blog gibt es rund 250 Artikel, die das Fach > Geschichte berühren. Fast immer sind die Themen so gewhlt, dass sie zu unserem Blog, der die deutsch-französischen Beziehungen im Blick hat, passen. Manchmal haben wir auch Themen aufgegriffen, die auf den ersten Blick nur Frankreich bettreffen, diese sind aber auf einen zweiten Blick auch für uns oder Europa von großer Bedeutung.

N. B. Manchmal fehlen bei uns in früheren Artikeln Inhalte oder Videos, die bei uns “eingebettet” waren – das ist leider der Flüchtigkeit des Mediums Internett geschuldet.


> Bibliographie: Erinnerungskultur

Die folgende Bibliogaphie und Sitographie wurde von unserer Redaktion im Rahmen der Vorbereitung unserer > Lehrerfortbildung angefertigt.

| Primärtexte | 1789 | 1914-1918 | 1933-1945 | Menschenrechte | Antisemitismus heute | Islamismus | Populismus | Migranten | Hass | Rassismus | Erinnerungskultur | Institutionen | Auf unserem Blog | Bibliographie |


21. Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789

Wie steht es heute im Jahr 2019 um die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789? Nicht gut. Die vielen erschreckenden Nachtrichten aus allen Teilen der Welt belegen, dass diese Erklärung für viele Staaten noch eine weit entfernte Vision ist…

> Heute vor 230 Jahren: Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte – Montag, 26. August 2019

Mal ganz ehrlich? Wer hat die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte noch nie gelesen?


22. Gedenkrede an die Kriegstoten von Staatspräsident Emmanuel Macron im Deutschen Bundestag

Aus Anlass des Volkstrauertags am 18. November 2018 fand im Bundestag eine zentrale Gedenkstunde statt. Die Gedenkveranstaltung im Berliner Reichstag stand unter dem Thema „100 Jahre Erster Weltkrieg“.

> Präsident Emmanuel Macron hielt am 18.11.2018 im Deutschen Bundestag die Gedenkrede an die Kriegstoten – mit Aufgaben für Schüler/innen

Eine Rede mit vielen Argumenten, Vorschlägen und Aufforderungen für die deutsch-französische Zusammenarbeit zugunsten Europas. Und ein Satz, der die Absichten von Staatspräsident Macron in einigen Worten zusammenfasst: “… à chaque fois que vous ne comprenez peut-être pas tout à fait les mots venant de la France, lisez toujours et avant tout qu’elle vous aime.”

> Bitte weiterlesen.


23. 11. November 2018 – Die Gedenkfeier in Paris vor dem Triumphbogen

Anlässlich der Gedenkfeier zum 100. Jahrestag des Waffenstillstands vom 11. November 1918, mit dem der Erste Weltkrieg beendet wurde, hat Staatspräsident Macron die Staats- und Regierungschefs aller am Weltkrieg beteiligten Nationen am Triumphbogen in Paris empfangen: > Die Gedenkfeier in Paris vor dem Triumphbogen. Diese Feier war der Höhepunkt derr vierjährigen > Gedenkveranstaltungen an den Ersten Weltkrieg 1914-1918 (66 Artikel auf unserem Blog).

Cérémonie Franco-Allemande à Rethondes à l’occasion du Centenaire de l’Armistice de 1918

> Cérémonie Franco-Allemande à Rethondes à l’occasion du Centenaire de l’Armistice de 1918 – Samstag, 10. November 2018

> Nachgefragt: Jean-Noël Jeanneney, La Grande Guerre, si loin, si proche – 25. März 2014



24. Commémoration du 75e anniversaire de la libération du camp de concentration d’Auschwitz-Birkenau

“Unsere Redaktion zeigt hier Commémoration du 75e anniversaire de la libération du camp de concentration d’Auschwitz-Birkenau die Reden von Staatspräsident Emmanuel Macron und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeyer in Yad Vashem, die beide anlässlich des Gedenkens an den 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz beim 5. World Holocaust “Forum Remembering the Holocaust: Fighting Antisemitism” gehalten haben. Meine Schüler müssten sich beide Filme ansehen.

Zum ersten Mal hat ein Bundespräsident in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem gesprochen. … ”

> Bitte weiterlesen


25. Mai 68
> Mai 68 (I). Nachgefragt. Antoine Compagnon: 68 a-t-il commencé en 1966 ? – Freitag, 2. Februar 2018

Gestern hat Antoine Compagnon, Professor am Collège de France in Paris, auf die Fragen unserer Redaktion geantwortet`: War 1966 ein Schlüsseljahr, um den Mai 1968 verstehen zu können?

Dazu: > Mai 68 in Paris: Revolution oder nur eine Revolte? – Donnerstag, 7. Juni 2018


26. Charles de Gaulle 1890-1970

2020 erinnern wir> Charles de Gaulle, der vor 130 Jahren 1890 geboren wurde, an seinen > Appel du 18 juin 1940 vor 80 Jahren und an seinen Tod vor 50 Jahren. Er war von 1958 bis 1969 französischer Staatspräsident. 1965 bei seiner Wiederwahl musste er erst die Stichwahl mit François Mitterrand überstehen.

In unserem Artikel erinnern wir an und zeigen > Conférence de presse du 4 février 1965, on der er u. a. von der Zukunft Deutschlands spricht.

> Charles de Gaulle, Discours de Bayeux, 16 juin 1946 – 16. Juni 2016


27. Der erste Staatspräsident in Frankreich?

Wie hieß der erste Staatspräsident, der in Frankreich vom Volk gewählt wurde? Wie lange dauerte seine Amtszeit? Wie oft wurde er wiedergewählt? > Vor 170 Jahren: 10 décembre 1848 : L’élection du premier Président de la République – Mittwoch, 5. Dezember 2018

Dazu > 2. Dezember 1851: Staatsstreich von Louis-Napoléon – Samstag, 2. Dezember 2017

> Éric Anceau : Warum sollte man Napoléon III heute kennen? – 6. Februar 2014


28. Die Geschichte Frankreichs: Die besonders denkwürdigen Orte
> Nicolas Eybalin, Quand les lieux racontent l’Histoire de France – Montag, 29. August 2016: Dieses Buch durfte für einen kurzen Moment ganz oben auf dem Stapel der so bald wie möglich zu lesenden Bücher liegen. Aber dann habe ich es doch in einem Zug sofort ganz gelesen…


29. François Mitterrand im Europaparlament

Ségolène Royal, ehemals Ministre de l’Ècologie, hat auf Dailymotion an die Rede von François Mitterrand im Europaparlament erinnert, die er dort am 17. Januar 1995 gehalten hat. Eine Gelegenheit für ihn, vor Vorurteilen und Nationalismen zu warnen:

> François Mitterrand im Europaparlament, 17. Januar 1995


Noch mehr:

> 10. Juni 1944: Das Kriegsverbrechen in Oradour-sur-Glane – Montag, 10. Juni 2019

> Le Camp des milles à Aix-en-Provence – Mittwoch, 22. Mai 2019

> Le 110e anniversaire de la loi de 1905 de séparation des Églises et de l’État – Mittwoch, 9. Dezember 2015
Dazu: > Der Laizismus in Frankreich – Montag, 26. Januar 2015

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Hommage national à Jean Daniel (1920-2020) aux Invalides

Dienstag, 3. März 2020

> Grand témoin du XXe siècle, journaliste et fou de débat, Jean Daniel est mort 3 minutes:

Der Journalist und Schriftsteller Jean Daniel ist am 19. Februar 2020 verstorben. Er gründete 1964 den Nouvel Observateur, eines der wichtigsten politischen Magazine in Frankreich. er wurde u. a. auch durch seine Kriegsreportagen aus dem Algerienkrieg einer breiten Öffentlichkeit bekannt.

Jean Daniel setzte sich ab 1956 für die Unabhängigkeit Algeriens ein. Albert Camus antwortete ihm im Januar 1956: „Man gebe sich zu einfach mit der Fatalität zufrieden.“ („On se résigne trop facilement à la fatalité“, zit. bei : G. Pervillé, La Communauté algérienne des écrivains face à la guerre d’Algérie, in: Jauffret, J.-Ch., Ageron, Ch.-R., Des hommes et des femmes en guerre d’Algérie, Actes du colloque international des 7 et 8 octobre 2002, Paris 2003, S. 104) Daniel klagte die Folter an, unterzeichnete aber nicht das Manifest der 121, („On se résigne trop facilement à la fatalité“, zit. bei : G. Pervillé, La Communauté algérienne des écrivains face à la guerre d’Algérie, Paris 2002, S. 104.) in dem 1960 zum Ungehorsam in Algerien aufgerufen wurde. Er begann eine Karriere bei L’Express, der von Jean-Jacques Servan-Schreiber 1953 gegründet worden war. In seiner Biographie Le temps qui reste berichtet Daniel über seine erste Reportage aus Algerien, für die 1955 nach Algerien reiste: „Meine erste Reportage aus Algerien löste einen Skandal aus.“ (J. Daniel, Le temps qui reste, Paris 1973, S. 77, vgl. im Folgenden, ib. S. 77 ff.) André Rosfelder (1925-2011) begleitet ihn durch Algerien. Sie entdeckten die Armut und die Gründe für den Terrorismus und bemerkten, die wie französischstämmigen Bauern Waffen horteten. In seiner Jugend konnte er sich eine Unabhängigkeit Algeriens überhaupt nicht vorstellen, aber er berichtet, dass die Araber eben nicht wie die Franzosen behandelt wurden. Als er sich der FLN zuwandte, kam es zu Meinungsverschiedenheiten mit Camus. 2006 erschien Daniels Buch über Camus: 2006 : Avec Camus : Comment résister à l’air du temps, Paris, Gallimard/NRF. Sein letztes Buch Mitterrand l’insaisissable erschien 2016 im Verlag Le Seuil. Aus einem Aufsatz, der demnächst erscheint H.W., „…die Ausübung und das Erleiden des Terrors verweigern“ (Camus). Die Intellektuellen und der Widerstand im Algerienkrieg. Voir aussi : > Jean Daniel et Albert Camus : l’envers et l’endroit, in: LE Matin d’algérie -31.10.2013.

Jean Daniel über Albert Camus: “J’étais l’une de ses créatures…”> Proche d’Albert Camus, Jean Daniel : le journalisme en partage – Victor De Sepausy – 20.02.2020 – mit einem Videoauszug.

> Discours du Président de la République lors de l’hommage national à Jean Daniel aux Invalides :

Staatspräsident Emmanuel Macron sagte: “« Croyez ceux qui cherchent la vérité, doutez de ceux qui la trouvent ». Ces mots d’André GIDE, que Jean DANIEL considérait comme son professeur de doute, fait la boussole intellectuelle et morale de son existence et de ses engagements. [] L’amour des lettres, de la langue et des idées cultivé au pied de l’Atlas sous le soleil d’Algérie ne quittèrent plus dès lors Jean DANIEL.Puis Parisien par le tragique de l’Histoire il s’imposa dès 1947 comme le jeune ordonnateur de la revue Caliban où SARTRE, MOUNIER, GUILLOUX et celui qui allait devenir son ami, Albert CAMUS, tenaient rubrique. Il devient l’un des leurs, l’un des piliers de cette République des lettres qui alors se reconstituait. Avec son style resserré et au fond si stendhalien, sa plume fut un passeport pour entrer dans ce cercle de penseurs, de poètes. Surtout, la haute idée qu’il se faisait de la littérature en fit d’emblée l’un des leurs.”

France-Culture, 15.12.2012:

> Série Camus et moi (5 épisodes) Épisode 2 : Camus, par Jean Daniel

France-Culture, 21.2.2020: > Disparition de Jean Daniel : un siècle de journalisme

> Jean Daniel : “J’ai vécu l’Algérie comme humiliation de mes amis musulmans”

Commémoration du 75e anniversaire de la libération du camp de concentration d’Auschwitz-Birkenau

Freitag, 24. Januar 2020

Unsere Redaktion zeigt hier die Reden von Staatspräsident Emmanuel Macron und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeyer in Yad Vashem, die beide anlässlich des Gedenkens an den 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz beim 5. World Holocaust “Forum Remembering the Holocaust: Fighting Antisemitism” gehalten haben. Meine Schüler müssten sich beide Filme ansehen.

Zum ersten Mal hat ein Bundespräsident in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem gesprochen. Steinmeier und Macron haben sehr entschieden auf die Verantwortung ihres Landes im Kampf gegen den Antisemitismus hingewiesen. Steinmeier sagte “Weil ich dankbar bin für das Wunder der Versöhnung, stehe ich vor Ihnen und wünschte, sagen zu können: Unser Erinnern hat uns gegen das Böse immun gemacht,” und Macron erinnerte : “Zakhor lo tichka’h, souviens-toi. Souviens-toi, n’oublie jamais. Ce serment au cœur du judaïsme, la République française l’a fait sien. Elle a gravé la mémoire de la Shoah dans le marbre de ses lois. Elle l’enseigne dans ses écoles.”

Wenn unsere Redaktion hier die beiden Reden zusammen anzeigt, dann ist es auch im Sinne des französischen Präsidenten, der heute in Yad Vachem u. a. sagte: “Quelle fierté pour moi de voir tant de pays d’Europe unis et de me retrouver aujourd’hui avec le président de la République Fédérale d’Allemagne, cher Frank-Walter et d’être à vos côtés aujourd’hui et de pouvoir vous entendre. L’Europe doit se tenir unie. Ne jamais oublier, ne jamais se diviser. C’est aussi cela notre enseignement. Et la communauté internationale ne doit rien oublier non plus de ce que la barbarie est née de la négation de l’autre, du droit international et de la sécurité des nations ainsi bafoués.” – “Was für ein Stolz für mich, heute soviele Länder Europas geeinigt zu sehen und heute hier mit dem Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, lieber Frank-Walter, an Ihrer Seite zu sein und Sie hören zu können. Europa muss sich geeeint halten. Niemals vergessen, nie sich teilen lassen: das ist unsere Lehre. Und die internationale Gemeinschaft darf auch nie vergessen, dass die Barbarei die Negierung des Anderen, des internationalen Rechts und der Sicherheit der auf diese Weise verhöhnten Nationen ist.”

Die Erinnerung der Deutschen, die mit dem Massenmord in den Konzenrtationslagern an Juden so grausame Verbrechen begingen und die von Macron und Steinmeier so ausdrücklich unterstrichene Verpflichtung jeder Form des Antisemitismus entschieden entgegenzutreten, gehört in einem gewissen Sinne auch zur Friedensbotschaft an die Welt, die von der deutsch-französischen Aussöhnung und überhaupt vom Erfolg der EU ausgeht. Kein Vergessen, keine Trennung, so lautet Macrons Botschaft, in der sich mit Nachdruck sich gegen jede Form von Hass und Barbarei wendet.

> Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am 23. Januar beim 5. World Holocaust “Forum Remembering the Holocaust: Fighting Antisemitism” in Yad Vashem in Israel – Website des Bundespräsidenten:

“Und auch das muss ich hier und heute aussprechen: Die Täter waren Menschen. Sie waren Deutsche. Die Mörder, die Wachleute, die Helfershelfer, die Mitläufer: Sie waren Deutsche.

Der industrielle Massenmord an sechs Millionen Jüdinnen und Juden, das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte – es wurde von meinen Landsleuten begangen.

Der grausame Krieg, der weit mehr als 50 Millionen Menschenleben kosten sollte, er ging von meinem Lande aus.”

> Discours du Président de la République à l’occasion de la commémoration du 75ème anniversaire de la libération du camp de concentration d’Auschwitz-Birkenau – Site du Palais de l’Élysée

Auf unserem Blog:

> Bibliographie: Erinnerungskultur

Éditorial: Warum sollten Schüler unseren Blog lesen?

Montag, 16. Dezember 2019

Immer wieder wird in Gesprächen über unseren Blog die Befürchtung geäußert, die Inhalte auf diesem Blog > Aufgaben auf diesem Blog seien für Schüler/innen zu schwer. Solche Hinweise sind nicht unbegründet, denn zu schwere Aufgaben schrecken die Adressaten leicht ab, lassen diese sich aber darauf ein, merken sie schnell, dass sie viel lernen können und überhaupt, dass sie das bisher Gelernte keinesfalls nicht umsonst gelernt haben – genau darauf richtet sich die Formulierung unserer > Aufgaben, die die Schüler/innen zu möglichst viel Selbständigkeit anleiten wollen.

Eine der schwierigsten Fragen in der Fachdidaktik lautet, > Warum wählen so viele Schüler/innen am Ende der Sek. I Französisch ab? Sicher, man macht ihnen das zu leicht. Man lässt sie über ein Fach und seine Inhalte entscheiden, bevor sie wichtige Autoren kennengelernt haben und durch Vergleich mit dem Nachbarland den eigenen Horizont erweitert haben. Daraus folgt, dass auch in der Mittelstufe die deutsch-französischen Beziehungen und die Literatur ein viel stärkeres Gewicht erhalten müssen. Mit allen Methoden des eigenverantwortlichen Lernens müssen dort die Schüler auch an schwierigere Themen herangeführt werden: vgl. dazu: Andreas Nieweler, Methoden sinnvoll einsetzen, in: id. Fremdsprachen unterrichten, S. 113-139.

Literarische Themenhefte Französisch
Möchten Sie in dem Buch blättern?: Danielle Rambaud, Wolfgang Bohusch (Hrsg.), > Les relations franco-allemandes dans la littérature française
Buch – B2/C1
978-3-12-591586-2 (3-12-591586-4)
> Klassensatzbestellungen

Kurzfassung: Zum Ausdrucken und Verteilen:Der Frankreich-Blog www-france-blog.info

Europas größter Trumpf ist die kulturelle Vielfalt: “La refondation de l’Europe passe par la culture”: >#fbm17 #FRAFRA2017 Le discours d’ouverture d’Emmanuel Macron. Daraus folgt, dass mindestens zwei Fremdsprachen bis zum Abitur eigentlich selbstverständlich sein müssten. Die deutsch-französischen Beziehungen sind meist für Schüler/innen höchstens eine Angelegenheit besonderer Fest- oder Gedenktage, auch nur dann, wenn sie im Französischunterricht daran erinnert werden: z.B. : > Präsident Emmanuel Macron hielt am 18.11.2018 im Deutschen Bundestag die Gedenkrede an die Kriegstoten – Sonntag, 18. November 2018. Fast könnte man davon sprechen, dass Französischunterricht kaum mehr als eine Elite erreicht: nur rund 20 % in der Sek. II lernen Französisch, darunter auch diejenigen, die in einem bilingualen Zweig fast zweisprachig das deutsche und französische Abitur gleichzeitig machen und im optimalen Fall gleich mit einem Studiengang der > Deutsch-französischen Hochschule weitermachen. – 2017/18 lernten 1 440 521 Schüler in den allgemeinbildenden Schulen Französisch. 2018/19 ist ihre Zahl um 2,7 % auf 1 401 189 zurückgegangen. (> Schüler/-innen mit fremdsprachlichem Unterricht – Statistisches Bundesamt) Zum Vergleich > Les élèves germanistes en France – Website des Goethe-Instituts.

Wir benötigen in Frankreich und Deutschland eine große gemeinsame Initiative für den Deutsch- bzw. für den Französischunterricht.  Ist das föderale System in Deutschland der einzige Hemmschuh für eine solche Initiative? Finanzen? Die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen hängt auch von den Sprachkenntnissen und den Kenntnissen über das Nachbarland ab. Alle Politiker nicken dabei immer, aber auch der > Aachener Vertrag vom Januar 2019 macht nur wenige Vorgaben: “Artikel 10. Beide Staaten führen ihre Bildungssysteme durch die Förderung des Erwerbs der Partnersprache, durch die Entwicklung von mit ihrer verfassungsmäßigen Ordnung in Einklang stehenden Strategien zur Erhöhung der Zahl der Schülerinnen, Schüler und Studierenden, die die Partnersprache erlernen, durch die Förderung der gegenseitigen Anerkennung von Schulabschlüssen sowie durch die Schaffung deutsch-französischer Exzellenzinstrumente für Forschung, Ausbildung und Berufsbildung sowie integrierter deutsch-französischer dualer Studiengänge enger zusammen.” Schon wieder wird zuerst der Föderalismus indirekt aber dafür umso deutlicher formuliert, so also ob alle weitergehenden Maßnahmen im Keim erstickt werden sollen, man will fördern… gar “Exzellenzinstrumente” einsetzen und die Berufsausbildung verbessern, das ist alles zu wenig und man riskiert es, dass alles beim Alten bleibt und Französisch und Deutsch weiter an Boden verlieren.

Klett engagiert sich für Französisch


> Le réseau franco-allemand des écoles maternelles bilingues « Élysée 2020 » Rapport IGEN – Décembre 2018

> Échange franco-allemand des enseignants du premier degré 2020-2021 -Eduscol

Bruno Studer, > 8 propositions pour un enseignement bilingue ambitieux au service du territoire – Octobre 2018

> Die französische Sprache an meiner Schule fördern – Website des DFJW

> Certifications DELF DALF – Website des Institut français in Deutschland – Mit Unterstützung von Klett

Aktuell:

À suivre


Diese kulturelle Vielfalt betrifft auch den Vergleich mit Frankreich und Deutschland. Eine großer Teil unserer rund 4000 Blogartikel seit 2006 geben einen Eindruck von dieser Vielfalt und begründen direkt und indirekt wieso der Vergleich eine gute Kenntnis beider Länder voraussetzt, wieso die Unterschiede so groß sind und weshalb beide Länder so viel voneinander lernen können. Die > Erinnerungskultur ist eine historische Ebene, die literarische Ebene wird allenfalls mit der > Lektüre französischer Literatur gestreift, erschwert doch die Fächertrennung gemeinsame Projekte mit dem Fach Deutsch. Bedenkt man das große > Angebot an Lektüren für alle Jahrgangsstufen im Fach Französisch kann es um den > Literaturunterricht  im Fach Französisch nicht schlecht bestellt sein:

Lektüren für den Französischunterricht

…allerdings sind die positiven Antworten auf die Frage: Habt Ihr schon mal einen ganzen französischen Roman gelesen eher selten. Und doch ist der Zugang über die Literatur der beste Türöffner zur französischen Kultur. Auch wenn > L’étranger und > L’hôte von > Albert Camus weiterhin zu den Spitzenreitern im Französischunterricht gehören, so sollte man sich auch fragen, ob nicht auch Werke von > Jean-Paul Sartre zur Unterrichtslektüre gehören sollten.

Heiner Wittmann, Existenz, Freiheit und Kunst
Ausgewählte Werke Jean-Paul Sartres im Überblick
in: > Sartre. Unterricht Französisch Nr. 162/2019, S. 9-11.

Die Interviews auf diesem Blog > Nachgefragt:Alain Mabanckou, Une littérature-monde ? oder >Nachgefragt: Boualem Sansal, 2084 oder > Lesung und Interview: Philippe Grimbert, Un secret. Erwähnen wir hier auch Marcel Proust > Nachgefragt: Luc Fraisse, Lire Marcel Proust aujourd’hui – 3. März 2016. Nicht zu vergessen ist die ungeheure Vielfalt der Literatur, die der Francophonie – 58 Artikel – zuzurechnen ist:  Magnier, Bernard, Journalist, Direktor der Reihe «Afriques» beim Verlag Actes Sud hat ein beeindruckendes Panorama des littératures francophones de l’Afrique sub-saharienne vorgestellt: 150 Autoren mit 250 Werken werden auf 150 Seiten präsentiert: > Panorama des littératures francophones de l’Afrique sub-saharienne *.pdf.

Und dann ist Französisch auch so eine Art Arbeitsversicherung. Bewerber, die gute Französischkenntnisse mitbringen, haben immer die Nase vor allen anderen Bewerbern: Unser Topartikel hinsichtlich der Zahl der Aufrufe seit 2 Jahren ist der Artikel über die berufliche Fortbildung: > Conférence à Montpellier, 28 février 2017. Emploi : L’accès au premier emploi en France et en Allemagne avec une bibliographie et une sitographie. Mit Videos haben wir auf unserem Blog viele Artikel begleitet:  > Videos im Französischunterricht: Literatur, Geschichte, Politik, deutsch-französische Beziehungen. Ein andere Schwerpunkt unseres Blogs – diesmal an die Adresse der Französischlehrer/innen ist > Fortbildung und > Fachdidaktik und > Online-Lernen.

> Grundwissen La France
Klasse 11/12 (G8) Klasse 12/13 (G9)
Umfang: 184 Seiten
ISBN: 978-3-12-521006-6

Vokabeltests schrecken ab, weil sie den Schülern ihr Unwissen vor Augen führen. Texte schreiben, das ist es! Mit Konjunktionen – Mais où est donc Ornicar? – Interessante Inhalte diskutieren, entdecken, dass die Lebenswirklichkeit ihrer Altersgenossen in Frankreich so unterschiedlich ist

NEU > www.horizons21.fr – Schauen Sie sich an, wie weit man mit Srpachkenntnissen kommt!

und herausfinden, mit welcher Schule ein Austausch organisiert werden kann: > Haben Ihre Schüler schon eine Partnerschule in Frankreich? – 7. Dezember 2019 von . Über Themen auf dem Frankreich-Blog berichten… etc.

Schüler/innen die Französisch lernen, sollten den Frankreich-Blog kennen, weil er ihnen alle Möglichkeiten für die Anwendung ihrer Sprachkenntnisse demonstriert:  > Twittern für die deutsch-französische Kooperation.

Vortrag in Stuttgart:
Jacques Offenbach und das Zweite Kaiserreich

Montag, 9. Dezember 2019

Heiner Wittmann, “Jacques Offenbach und das Zweite Kaiserreich” am 9.12.2019 um 18.30 Uhr
Sillenbucher ATRIUM: Gorch-Fock-Str. 30, S-Sillenbuch (U7 Haltestelle Silberwald)

Jacques Offenbach (1819-1880) ist einer der Künstler im Zweiten Kaiserreich, der eines der umfangreichsten Werke produziert hat. Die Vielfalt seiner Operetten ist eine in Musik gesetzte Menschliche Komödie, in der nahezu alle politischen, gesellschaftlichen und historischen Aspekte des Zweiten Kaiserreichs evoziert, kritisiert, persifliert und mit Spott und Satire gewürdigt werden. Offenbachs geschickter Umgang mit der Zensur und den Mächtigen des Regimes sicherte ihm einen beherrschenden Einfluss als Künstler. Als musikalischer Botschafter brachte er den Glanz des Kaiserreichs in Wien, Berlin, Bad Ems, London New York auf die Bühne. Victor Hugo schreibt im Exil „Napoléon-le-Petit“. Offenbach steht aber mit seiner Kritik an allem, was irgendwie Macht bedeutet, mitten in Paris auf der Bühne. Seine Frage nach der Legitimation der Macht ist wie immer geschickt gestellt. Er deplatziert die Handlungen in ferne Länder und ferne Zeiten und das Publikum ist zuweilen erst erstaunt, merkt dann aber mit der schon vertrauten Musik, dass die Protagonisten auf der Bühne doch gar nicht zeitlich und räumlich weit weg sind und die Komik entsteht durch den Vergleich, damals und dort war ES auch so. Wen hat Offenbach übertölpelt? Die Zensur, das Publikum oder das Regime? Natürlich alle auf einmal.

Mieux Se Connaître – Stuttgart Accueil e.V.
Französisch-deutsche Treffen in Sillenbuch
> Semesterprogramm_WINTER 2019-20b
Kontakt: Petra Kunert info-msc1@web.de

Institut français, Stuttgart: Die Reise des Marcel Grob

Donnerstag, 21. November 2019

„Die Geschichte der ‚Malgré Nous‘, die von den Nazis zwangsrekrutiert wurden, ist nach den Worten des Autors „jenseits des Elsass wenig bekannt“. Collin hat einen Beitrag geleistet, dass sich dies ändert.“ Albrecht Meier, Der Tagesspiegel

Marcel Grob, ein alter Mann von 83 Jahren, steht am 11. Oktober 2009 vor einem Untersuchungsrichter, um sich für sein Leben zu verantworten. Vor allem für den 28. Juni 1944, den Tag, an dem er mit 17 Jahren der Waffen-SS beitrat, wie 10.000 andere Elsässer auch. Aber tat er dies freiwillig, oder blieb ihm schlicht keine Wahl? Für die Beantwortung dieser alles entscheidenden Frage muss Marcel Grob eine Reise zurück in die Vergangenheit antreten, tief in die schmerzhaften Erinnerungen an seine Zeit als Soldat im Italienfeldzug, die ihn auch nach Marzabotto führte, zu einem der grauenhaftesten Massaker des Zweiten Weltkriegs…

Philippe Collin und Sébastien Goethals erzählen die auf historischen Tatsachen basierende Geschichte eines französischen Jungen, der sich im Nachhinein fragen, fragen lassen muss, ob er nun ein Opfer des Naziregimes war. Oder vielmehr ein Kriegsverbrecher. Die Graphic Novel wird durch einen historischen Anhang ergänzt.

In Frankreich hielt sich „Die Reise des Marcel Grob“ mehrere Wochen auf der Bestsellerliste und wurde inzwischen mehr als 100.000 Mal verkauft. Die deutsche Übersetzung von Harald Sachse erschien mit freundlicher Unterstützung des Institut français Deutschland.

Moderation: Marc Blancher

Um Anmeldung wird gebeten unter: info.stuttgart@institutfrancais.de oder 0711 239 25 13

Eine Veranstaltung des Institut français Stuttgart in Kooperation mit dem IF Deutschland.

 

Dazu:  > Bibliographie zur Erinnerungskultur auf unserem Blog

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