Commémoration du 75e anniversaire de la libération du camp de concentration d’Auschwitz-Birkenau
24. Januar 2020 von H. Wittmann
Unsere Redaktion zeigt hier die Reden von Staatspräsident Emmanuel Macron und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeyer in Yad Vashem, die beide anlässlich des Gedenkens an den 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz beim 5. World Holocaust „Forum Remembering the Holocaust: Fighting Antisemitism“ gehalten haben. Meine Schüler müssten sich beide Filme ansehen.
Zum ersten Mal hat ein Bundespräsident in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem gesprochen. Steinmeier und Macron haben sehr entschieden auf die Verantwortung ihres Landes im Kampf gegen den Antisemitismus hingewiesen. Steinmeier sagte „Weil ich dankbar bin für das Wunder der Versöhnung, stehe ich vor Ihnen und wünschte, sagen zu können: Unser Erinnern hat uns gegen das Böse immun gemacht,“ und Macron erinnerte : „Zakhor lo tichka’h, souviens-toi. Souviens-toi, n’oublie jamais. Ce serment au cœur du judaïsme, la République française l’a fait sien. Elle a gravé la mémoire de la Shoah dans le marbre de ses lois. Elle l’enseigne dans ses écoles.“
Wenn unsere Redaktion hier die beiden Reden zusammen anzeigt, dann ist es auch im Sinne des französischen Präsidenten, der heute in Yad Vachem u. a. sagte: „Quelle fierté pour moi de voir tant de pays d’Europe unis et de me retrouver aujourd’hui avec le président de la République Fédérale d’Allemagne, cher Frank-Walter et d’être à vos côtés aujourd’hui et de pouvoir vous entendre. L’Europe doit se tenir unie. Ne jamais oublier, ne jamais se diviser. C’est aussi cela notre enseignement. Et la communauté internationale ne doit rien oublier non plus de ce que la barbarie est née de la négation de l’autre, du droit international et de la sécurité des nations ainsi bafoués.“ – „Was für ein Stolz für mich, heute soviele Länder Europas geeinigt zu sehen und heute hier mit dem Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, lieber Frank-Walter, an Ihrer Seite zu sein und Sie hören zu können. Europa muss sich geeeint halten. Niemals vergessen, nie sich teilen lassen: das ist unsere Lehre. Und die internationale Gemeinschaft darf auch nie vergessen, dass die Barbarei die Negierung des Anderen, des internationalen Rechts und der Sicherheit der auf diese Weise verhöhnten Nationen ist.“
Die Erinnerung der Deutschen, die mit dem Massenmord in den Konzenrtationslagern an Juden so grausame Verbrechen begingen und die von Macron und Steinmeier so ausdrücklich unterstrichene Verpflichtung jeder Form des Antisemitismus entschieden entgegenzutreten, gehört in einem gewissen Sinne auch zur Friedensbotschaft an die Welt, die von der deutsch-französischen Aussöhnung und überhaupt vom Erfolg der EU ausgeht. Kein Vergessen, keine Trennung, so lautet Macrons Botschaft, in der sich mit Nachdruck sich gegen jede Form von Hass und Barbarei wendet.
> Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am 23. Januar beim 5. World Holocaust „Forum Remembering the Holocaust: Fighting Antisemitism“ in Yad Vashem in Israel – Website des Bundespräsidenten:
„Und auch das muss ich hier und heute aussprechen: Die Täter waren Menschen. Sie waren Deutsche. Die Mörder, die Wachleute, die Helfershelfer, die Mitläufer: Sie waren Deutsche.
Der industrielle Massenmord an sechs Millionen Jüdinnen und Juden, das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte – es wurde von meinen Landsleuten begangen.
Der grausame Krieg, der weit mehr als 50 Millionen Menschenleben kosten sollte, er ging von meinem Lande aus.“
> Discours du Président de la République à l’occasion de la commémoration du 75ème anniversaire de la libération du camp de concentration d’Auschwitz-Birkenau – Site du Palais de l’Élysée
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