#presidentielle2022 : Die Debatte zwischen Emmanuel Macron und Marine Le Pen
Donnerstag, 21. April 2022Am Mittwochabend, 20. April 2022, fand die über zweistündige Debatte zwischen Präsident Emmanuel Macron und Marine Le Pen statt. Beide stellen sich am nächsten Sonntag in der Stichwahl um die Präsidentschaft dem Votum der Franzosen. Die Vielfalt der Themen, die den Wahlkampf beherrschten, kann in einer solchen Debatte nur gestreift werden. Aber alle Themen, die gestern Abend behandelt wurde, zeigen markante Unterschiede zwischen den beiden Kandidaten auf.
In Bezug auf die Europapolitik betonte Macron mehrmals das Gewicht und die Qualität des deutsch-französischen Verhältnisses. Schade, dabei kam es Marine Le Pen nicht in den Sinn, ihre Ankündigung die deutsch-französische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Rüstungprojekte beenden zu wollen, zu erklären: Pierre-Yves Le Borgn: > „Je suis indigné par la proposition de Marine Le Pen de mettre fin à la coopération franco-allemande.“
Le Pen erwähnte ihre Absicht, die EU nicht zu verlassen und nicht aus dem EURO auszusteigen, sie stellt aber die von Macron immer wieder erklärte > europäische Souveränität und spricht von einem „Europa der nationen“, was ein wenig nach dem > „Europa der Vaterländer“ klingt, dass man de Gaulle in den Munde gelegt hatte, dessen Ansichten zu einer > europäischen Konföderation ihr nicht so präsent zu sein scheinen. LE MONDE zitiert Macron mit den Worten: « Ce que vous décrivez, ça ressemble à une bande à part, a critiqué M. Macron. L’Europe est une copropriété, on ne peut pas décider seul de ripoliner la façade. » Damit meint er die Maßnahmen, die Le Pen im Rahmen ihrer Europapolitik vorsieht: Macron erinnerte sie daran, dass es in der EU freie Arbeitsplatzwahl gebe und einen freien Warenverkehr.
In der Schulpolitik haben beiden sehr konträre Ansichten. Le Pen, denkt darüber nach, undisziplinierte Schüler schneller aus ihre Klassen zu entfernen und in geeignete Internate zu stecken…
Marine le Pens Absicht, im öffentlichen Raum das Tragen des islamischen Kopftuchs zu verbieten, brachte ihr den Vorwurf Macrons, mit dieser Forderung einen „Bürgerkrieg“ auszulösen, ein. Macron erinnerte sie an die Laizität und warnte sie, Frankreich, die Heimat der Aufklärung, würde mit Ihr das erste Land der Welt werden, das religiöse Symbole im öffentlichen Raum verbiete, das mache keinen Sinn. Und er warf ihr vor Islam und Islamismus in einen Topf zu werfen und erinnerte sie ans das > Gesetz gegen den Separatismus. Sie verlangt die Schließung von 570 radikalen Moscheen, Macron antwortet aufgrund dieses Gesetzes sei 99 Moscheen geschlossen bzw. unter Aufsicht gestellt worden.
59% der Fernsehzuschauer fanden Emmanuel Macron überzeugender. Das hat Elabe für @BFMTV ermittelt. 39% fanden Marine Le Pen überzeugender. #LeDebat
— Michaela Wiegel (@MichaelaWiegel) April 20, 2022
Le Pens Vorhaben, mittels des > Artikels 11 der Verfassung von 1958 in Referendum über die Einwanderung anzusetzen, bezeichnete Macron als verfassungswidrig, Le Pen antwortete, die Verfassung sei vom Volk gemacht und könne auch durch das Volk geändert werden. Sie möchte das „Referendum à l’initiative citoyenne“ RIC einführen, mit dem 500.000 Wähler ein Referendum verlangen könnne.
> Débat Macron-Le Pen : ce qu’il faut retenir du débat de l’entre-deux-tours de la présidentielle – LE MONDE, 20.4.2022.
Avec @EmmanuelMacron le 24 avril, pour la République, pour l’égalité, pour le droit, pour l'écologie, pour la relation franco-allemande et pour l’Europe! 🇫🇷🇩🇪🇪🇺Mon interview ce matin avec Heiner Wittmann sur le Frankreich Blog. https://t.co/mKufcrE1AO @FranceBlogInfo #avecvous
— Pierre-Yves Le Borgn (@pyleborgn) April 20, 2022