Archiv für Februar 2025

Der Haushalt in Frankreich und der Artikel 49.3

Mittwoch, 5. Februar 2025

french german 

| Alfred Grosser | Asylpolitik in Deutschland und Frankreich | Künstliche Intelligenz in der Schule | Der Holocaust-Gedenktag 2025 | Vor achtzig Jahren: Die Befreiung Frankreichs und die deutsche Kapitulation am 8. Mai 1945 | Préparer le Sommet international pour l’action sur l’IA – Paris 10/11 février 2025 | Deutsch-französischer Tag 2025 |


> Der Rücktritt der Regierung von Michel Barnier – 6. Dezember 2024

Hier kann man die Mehrheitsbildung in der aktuellen Nationalversammlung prüfen: > Pourquoi il est difficile de trouver une majorité à l’Assemblée nationale : testez notre simulateur de coalition

Préparer le Sommet international pour l’action sur l’IA – Paris 10/11 février 2025

Mittwoch, 5. Februar 2025



KI auf unserem Blog:

> IA / KI : Verlieren wir unsere Identität? – 26. Dezember 2024

> Der Vergleich XV: IA dans les écoles en France – KI in deutschen Schulen – 14. Oktober 2024

> Die zweite Rentrée mit der KI steht bevor – 29. August 2024

> Commission de l’intelligence artificielle : Le rapport “IA : Notre ambition pour la France” – 16. März 2024

> Die künstliche Intelligenz ist ein Oxymoron – 14. April 2024

> Die Einführung der KI in den Schulen in Frankreich – 2. Januar 2024

> Kann man ChatGPT für wissenschaftliches Arbeiten nutzen? – 22. April 2023

> ChatGPT – brauchen wir nun eine neue Fachdidaktik für Französisch? – 2. Februar 2023

Der Élyséepalast plant einen > Sommet international pour l’action sur l’IA in Paris am 10. und 11. Februar 2025.

> Sommet de l’IA et mentorat – L’info.gouv

Ab dem 6. Februar 2025 werden in Paris rund eine Woche lang viele Veranstaltungen zur Künstlichen Intelligenz stattfinden. Mit diesen Veranstaltungen will Frankreich internationalen Bemühungen um eine künstliche Intelligenz im Dienste des Gemeinwohls stärken. Es gibt Kolloquien, ein Kulturwochenende, einen Tag für die Unternehmen nd ein internationales Gipfeltreffen im Grand Palais.

Am 11. Februar findet in Station F ein em>Business Day statt, an dem große Unternehmen, KMU, Start-ups, Investoren und öffentliche Akteure zusammenkommen.  Bpifrance, Numeu , Station F und France Digitale zeigen KI-Anwendungen. Bei diesen Begegnungen sollen wirtschaftliche Möglichkeiten in verschiedenen Sektoren erkundet werden. Natürlich will man auch öffentliche und private Geldgeber mobilisieren und Geschäftstreffen fördern, um Innovationen und Investitionen zu unterstützen.

Die Direction générale des entreprises DGE und die Mission French Techunterstützen die Veranstaltung. Außerdem treffen sich Regierungen, Forscher und Organisationen im Grand Palais, um die Auswirkungen der KI auf die Gesellschaft zu diskutieren .


> La contribution de la société civile au Sommet pour l’action sur l’intelligence artificielle ***

> La contribution de la société civile au Sommet pour l’action sur l’intelligence artificielle – www.lecese.fr – Conseil économique, social et environnemental, Paris

> Le CSE… c’est quoi ?

L’intelligence artificielle en séance plénière au CESE : En direct :


> Comment une IA générative crée-t-elle du texte ? *** – Délégation Régionale Académique au Numérique èducatif


Bibliographie Wird ergänzt.

Flick, M., Sölken, P., & Winkelmann, N. (2025). KI und Facharbeiten: Ein Leitfaden. VK:KIWA Blog. URL: https://zenodo.org/records/14719318

Die Verschärfung der Asylpolitik in Frankreich und Deutschland

Sonntag, 2. Februar 2025

| Alfred Grosser | Künstliche Intelligenz in der Schule | Der Holocaust-Gedenktag 2025 | Vor achtzig Jahren: Die Befreiung Frankreichs und die deutsche Kapitulation am 8. Mai 1945 | Préparer le Sommet international pour l’action sur l’IA – Paris 10/11 février 2025 | Deutsch-französischer Tag 2025 |


Ergänzt am 2.2.2025. Die Probleme der Migrationspolitik sind im Fokus ganz besonders der AFD und des RN. Eigentlich wollen die anderen Parteien mit ihnen aus guten Gründen nichts zu tun haben und schon gar nicht ihre fremden-, demokratie- und europafeindlichen Ideologien unterstützen. Wenn aber in Deutschland und Frankreich politische Lösungsvorschläge oder Aussagen den Beifall der rechtsextremen Parteien finden, sprechen manche Beobachter von dem, was sich heute im Bundestag zugetragen hat, von einer Zeitenwende.

Es ist auch ein wenig Populismus, wenn man so tut, dass die Schließung der Grenzen für Migranten ohne Ausweispapiere die Zahl der Attentate oder tätlichen Angriffe bei uns reduzieren werde. Michaela Wiegel (FAZ) hat die Vorstellungen von Friedrich Merz mit der Praxis in Frankreich verglichen: „Frankreich tut, was Merz will“, FAZ, 1.2.2025 einen Artikel, den Pascal Thibaut auf Twitter zitiert hat. – Pascal Thibaut hat auch in seinem immer so lesenswerten Deutschland-Rief einen interessanten Bericht über die Vorgänge in Berlin verfasst: > M igration : le va-tout risqué de Merz – Michaela Wiegel zeigt die Praxis der Franzosen und zeigt auch, mit welchen Probleme sich für Deutschland ergeben würde, wäre das Gesetz am Donnerstag den Bundestag und dann den Bundesrat passiert hätte. Macron hatte früher schon mehrfach betont, dass viele Problem in Europa, so ach das Problem mit den Migranten nur gemeinsam zu lösen sie. Abgesehen von den Alleingängen beider Regierungen gibt es noch eine interessante Beobachtung hinsichtlich der politischen Kultur in beiden Ländern: Zum einen, wie im Bundestag vergangene Woche über die Asylpolitik gestritten wurde und wie gleichzeitig in Frankreich allein schon die Erwähnung der „submersion migratoire“ für politische Aufregung sorgt, allein weil das die Sprache des RN ist.

Die CDU/CSU hat am 28.1.2025 einen rechtlich für die Bundesregierung nicht bindenden Entschließungsantrag mit Hilfe der Stimmen der AFD durch den Bundestag gebracht und Ende letzten Jahres wurde die > Regierung Barnier durch die Stimmen der NFP und des RN gestürzt. Jetzt hat allein das Wort „submersion migratoire“, das Premierminister François Bayou am Montag im LCI-Fernsehen ausgesprochen hat, zum Wackeln seiner Regierung geführt. Wie war das noch? In beiden Ländern wollte man eigentlich sich nicht in die Hände der AfD oder des RN begeben?

Die „Terroranschläge wie in Mannheim und Solingen, Magdeburg und der Mord in Aschaffenburg“ werden im > „Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zu der Abgabe einer Regierungserklärung durch den Bundeskanzler zu aktuellen innenpolitischen Themen“ (Deutscher Bundestag Drucksache 20/14698 – 20. Wahlperiode 28.01.2025) genannt. In diesem Antrag heißt es auch „Der Deutsche Bundestag weigert sich anzuerkennen, dass dies die neue Normalität in Deutschland ist.“ Der Antrag stellt auch fest „Die aktuelle Asyl- und Einwanderungspolitik gefährdet die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger und das Vertrauen der gesamten Gesellschaft in den Staat. In fünf Punkten beschriebt der Antrag die aus dieser „age folgenden Maßnahmen: „1. Dauerhafte Grenzkontrollen: Die deutschen Staatsgrenzen zu allen Nachbarstaaten müssen dauerhaft kontrolliert werden… 2. Zurückweisung ausnahmslos aller Versuche illegaler Einreise,… 3. Personen, die vollziehbar ausreisepflichtig sind, dürfen nicht mehr auf freien Fuß sein. Sie müssen unmittelbar in Haft genommen werden… 4. Mehr Unterstützung für die Länder beim Vollzug der Ausreisepflicht… 5.Verschärfung des Aufenthaltsrechts für Straftäter und Gefährder: Ausreisepflichtige Straftäter und Gefährder sollen in einem zeitlich unbefristeten Ausreisearrest
bleiben, bis sie freiwillig in ihr Heimatland zurückkehren oder die Abschiebung vollzogen werden kann. …“

Heute wurde dieser 5-Punkte Plan der CDU/CSU Fraktion mit den Stimmen der AFD im Deutschen Bundestag angenommen: 348 Abgeordnete votierten dafür, 344 waren dagegen, es gab zehn Enthaltungen. Offenkundig konnte der Antrag der CDU/CSU nur angenommen werden, da die AFD diesen Antrag unterstützte. Kritik dazu hatte Friedrich Merz (CDU) mit den Worte, „Ich gucke nicht rechts und nicht links. Ich gucke in diesen Fragen nur geradeaus.“ Tagesschau, 14.1.2025.

Ein zweiter  Entschließungsantrag der CDU/CSU > 20/14699 wurde im Bundestag mit 509 Nein-Stimmen bei 190 Ja-Stimmen und drei Enthaltungen abgelehnt.

Am Freitag, 31. Januar 2025, stimmten bei der > Abstimmung über „Zustrom­begrenzungsgesetz“: „Gegen die Initiative votierten am Freitag, 31. Januar 2025, in zweiter Beratung 349 Abgeordnete. 338 Parlamentarier stimmten für den Entwurf, es gab fünf Enthaltungen.“

> L’union des droites en Allemagne sur l’immigration : cartographie et contexte d’un possible effet domino – Le grand continent, 29 janvier 2025

Man stelle sich einen solchen Entschließungsantrag mit Unterstützung des Rassemblement national in der französischen Nationalversammlung vor, möglicherweise hätte dies das sehr schnelle Ende der Regierung Bayrou bedeutet.


Interessant, wenn wir auf die Nachrichten aus Frankreich über Deutschland und umgekehrt achten:


> S5 E3: Merz oder die historische Zäsurdfi.de: Zwei Tage nach der Annahme eines CDU/CSU-Antrags mit den Stimmen der AfD im Bundestag analysieren Stefan Seidendorf, Paul Maurice und Hélène Kohl diese historische Zäsur. Beide kommen zu dem Schluss, dass die Entscheidung von Merz schwer nachzuvollziehen ist. Möglicherweise wird sich sein Erfolg erst mit der Wahl zeigen.


> La circulaire Retailleau sur les immigrés sans papiers accentue les craintes : « On leur met encore plus de bâtons dans les roues »: Es gibt eine Anordnung des Innenministers Bruno Retailleau vom 23. Januar. Er verlangt, die Kriterien für die Anerkennung zu verschärft,und die Präfekten auffordert, Arbeitnehmer/innen in Mangelberufen zu bevorzugen und von allen anderen eine siebenjährige Aufenthaltsdauer in Frankreich zu verlangen.


Aber allein das Wort von der > „submersion“ das der Premierminister François Bayrou in Bezug auf die Migration im lCI-Fernsehen ausgesprochen hatte, hat schon in den letzten beiden Tage zu einem politischen Erdbeben mit Androhung des Misstrauensvotum geführt. Die Sozialisten haben zunächst an einem angesetzten Termin zu den Haushaltsgesprächen nicht teilgenommen. Seither wird das Wort „submersion (PONS) migratoire“ z. B. auf Twitter heftig diskutiert. Der Premierminister zog sich den Unmut der Sozialisten zu und gewann die Zustimmung des Rassemblement national. In der Fragestunde der Assemblée nationale musste er sich der Kritik der Abgeordneten stellen:

> Sentiment de submersion“ migratoire : vives réactions après la déclaration de François Bayrou sur LCI – LCI

> Retraites, impôts, fin de vie… les moments forts de l’interview événement de François Bayrou sur LCI, 27 janvier 2025

Der Premierminister sagte: „Je pense que les apports étrangers sont positifs pour un peuple à condition qu’ils ne dépassent pas une proportion. Je pense que la rencontre des cultures est positive. Dès l’instant que vous avez le sentiment d’une submersion, de ne plus reconnaître votre pays, de ne plus reconnaître les modes de vie ou la culture, dès cet instant-là, vous avez rejet. [En France], on s’en approche. En tout cas, c’est dans cette zone qu’on se trouve. Et un certain nombre de villes ou de régions sont dans ce sentiment-là. Je répète, pour moi, c’est une question de proportion“. Quelle: LCI. Übersetzung: „Ich glaube, dass ausländische Beiträge für ein Volk positiv sind, solange sie einen bestimmten Anteil nicht überschreiten. Ich denke, dass das Zusammentreffen von Kulturen positiv ist. In dem Moment, in dem du das Gefühl hast, überflutet zu werden, dein Land nicht mehr zu erkennen, die Lebensweise oder die Kultur nicht mehr anzuerkennen, in diesem Moment lehnst du es ab. [In Frankreich] ist man diesem Punkt sehr nahe. Auf jeden Fall befinden wir uns in diesem Bereich. Und eine Reihe von Städten oder Regionen haben dieses Gefühl. Ich wiederhole, für mich ist es eine Frage der Proportion.“

Die Präsidenten der Nationalversammung Yaël Braun-Pivet kritisierte den Sprachgebrauch des Premierministers:

https://titter.com/YaelBRAUNPIVET/status/1884156879108202646

In der Nationalversammlung verteidigte sich der Premierminister:

Und die Antwort des früheren Premierministers Gabriel Attal:

Alfred Grosser (1925-2024) wäre heute 100 Jahre alt geworden

Samstag, 1. Februar 2025

Und im DLF wurde in der Morgenandacht heute unter der Überschrift „Ein Leben für Verstand und Versöhnung“ an Alfred Grosser erinnert:

Bei unseren Begegnungen – das letzte Interview einen Tag nach dem Brand von Notre Dame – und dann bei unserem letzten Treffen im Sommer 2018 habe ich ihn daran erinnert, habe ich ihn auch daran erinnert, dass der Frankreich-Blog, als er nach ihm fragte, mit seinen 4000 Artikeln auch ein Ergebnis seiner Lehre ist. Stets wiederholte er in seinen Vorlesungen seine Aufforderung: „Erklären, erklären, immer wieder erklären…“, was er im deutsch-französischen Bereich sein stets befolgter Wahlspruch war. Seine Stimme fehlt uns heute.

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