Französisch lernen
22. April 2014 von H. Wittmann
Der heute meistgelesene Beitrag auf unserem Blog > Apprendre le français: comment motiver les élèves ? Motivation im Französischunterricht – 5. Juli 2007
Wenn ich damals in der Schule Twitter und Facebook gehabt hätte! Ob ich schneller Französisch gelernt hätte? Oder wenn ich diesen Blog damals hätte im Internet lesen können? Damals war die Persönlichkeit unseres Französischlehrers entscheidend. Das Tafelbild, auf dem er z.B. die Daten der französischen Herrschaftsformen von der 1. Republik über die Restauration, das Zweite Kaiserreich bis zur V. Republik an die Tafel schrieb, habe ich heute noch vor Augen. Immer wieder Revolutionen, Staatsstreiche! Fünf Republiken, so viele Verfassungen! Dann lasen wir L’étranger von Camus und dann das Referat über Le mythe de Sisyphe in der Schule und ein anderes über > Sartre – beide mit Spätfolgen. Eine der Haupttätigkeiten im Unterricht waren die Aufgaben, selbständig Texte anzufertigen, französischsprachige Aufsätze zu verfassen. Mein letzte Klausur enthielt die Beschreibung eines Spaziergangs durch das Dörfchen Roussillon bis zu den ockerfarbenen Sandsteinfelsen über dem Tal. La Provence.
Und heute? Wird mit dem Internet mehr und besser Französisch gelernt? 29. November 2011: > Französischunterricht und das Web 2.0. Die Antwort ist wieder ganz einfach. Der Erfolg hängt nicht vom Internet ab, er hängt von den Lehrern ab, wie es ihnen gelingt, den Schülern die Vorteile des Internets zu vermitteln. Der Königsweg führt immer noch über die so wie früh mögliche Anleitung, eigene Texte zu verfassen, so bald wie möglich, Gelerntes anzuwenden. Das geht über kleine Rechercheaufgaben im Netz, bis zum klasseninternen Twitter140zeichenspiel, so viel wie möglich mit wenigen Worten zu sagen. Im Wettkampf Deutsch-Französisch, ach, da gewinnt die französische Seite ja immer.
Wenn wir uns das Klassenzimmer 2.0 angucken, fällt auf, dass der Lehrer schon ganz schön aufpassen muss, um alle Web 2.0-Aktivitäten seiner Schüler mitzubekommen. Natürlich muss schon darauf achten, wo der Stoff für Referate und Hausaufgaben herkommt. Aber jedes > Referatsthema berührt auch ein bisschen die Medienkunde. Richtig spannend wird es, wenn zu deutsch-französischen Themen (360 Artikel) die Berichterstattung in den Medien beiderseits des Rheins untersucht wird. Ganz neue Seh- und Hörverstehensübungen ergeben sich mit Videos: Was hat der Präsident in > Ouradour-sur-Glane gesagt? Verfassen Sie eine Meldung in 20 Zeilen. Oder fassen Sie das Interview mit > Jean-Noël Jeanneney, La Grande Guerre, si loin, si proche: Welche Positionen vertritt Jean-Noël Jeanneney? Oder nur per Ton, was hat > Honoré de Balzac gesagt? Oder wie beruteilt > Alfred Grosser die deutsch-französischen Beziehungen und die Europapolitik?
Die Schülerinnen und Schüler bringen eine ungebändigte Freude und Interesse für das Internet mit (Später mache ich was mit > Medien.“) Ihre Schüler wäre wahrscheinlich heute sehr erstaunt, wenn Sie vorschlagen würden, >das Referat mit der Hand zu schreiben? Haben sie eine Austauschklasse in Frankreich? Haben Sie einen gemeinsamen Blog? Wie nutzen Ihre Schüler Twitter? Korrespondieren Sie mit ihren Corres? Kennen sie das Brigitte-Sauzet-Programme oder das Programm Voltaire des > DFJW?