Zuerst hier ein Éditorial… und > Grundsätzliches zum Sprachunterricht und dann die > Links zum Deutsch-französischen Tag – aber vorher noch die > Crêpes:
Cadeau pour le #2016JFA:
> Le mot de l’ambassadeur Nikolaus Meyer-Landrut: „Le défi des réfugiés, nouveau par son ampleur, éprouve notre capacité à mettre en Å“uvre les valeurs humanistes fondatrices de l’Europe. Il ne trouvera de réponses efficaces qu’à l’échelle européenne.“ – Website der Deutschen Botschaft in Paris
Wenn man den > Der Elysée-Vertrag anlässlich des 22. Januars, des deutsch-französischen Tags nochmal durchliest, gerät man schon etwas ins Staunen. In seinem Artikel I steht „„Die Staats- und Regierungschefs geben nach Bedarf die erforderlichen Weisungen und verfolgen laufend die Ausführung des im folgenden festgelegten Programms. Sie treten zu diesem Zweck zusammen, sooft es erforderlich ist und grundsätzlich mindestens zweimal jährlich.“ Diese regelmäßigen Treffen haben seit 1963 ohne Unterbrechung stattgefunden, heute treffen und telefonieren der Präsident und die Kanzlerin und ihre Minister noch viel öfter miteinander.
Ein Beispiel:
Unser Lieblingsbeispiel für den ständigen deutsch-französischen Dialog – da kann man zugucken, wie der ständig aktiv ist:
> Der Vergleich X: Deutsch-französisches Zwitschern
Die Intensität der Kontakte, man sagt auf Arbeitsebene, zwischen den deutschen und französischen Ministerien ist aufgrund der täglichen, ganz normalen Zusammenarbeit kaum ein Thema für die Presse.
Im > Der Elysée-Vertrag steht auch (Artikel II A) „Die beiden Regierungen konsultieren sich vor jeder Entscheidung in allen wichtigen Fragen der Außenpolitik und in erster Linie in den Fragen von gemeinsamem Interesse, um so weit wie möglich zu einer gleichgerichteten Haltung zu gelangen. Diese Konsultation betrifft unter anderem folgende Gegenstände: – Fragen der Europäischen Gemeinschaften und der europäischen politischen Zusammenarbeit; …“ Es ist also überhaupt nicht fernliegend, darauf zu hoffen, dass Frankreich und Deutschland (mit Europa!) zusammen eine Lösung für die Aufnahme der Flüchtlinge in der EU finden. Die Realität sieht z. Zt. etwas anders aus, das die Bundeskanzlerin, wie wir es in der Botschaft an die Schüler in Blois formuliert haben, die europäischen Abkommen aus humanitären und somit guten Gründen auf ihre Weise interpretiert. Zu lange haben die EU-Staaten weggeguckt, als sich immer wieder entsetzliche Dramen im Mittelmeer abgespielt haben und Italien lange Zeit alleine gelassen wurde. Lampedusa dachten wir, ist wohl weit weg… . “ Unsere Politiker sprechen von den Fluchtursachen, die kann man aber nicht zuerst bekämpfen und die Flüchtlinge in großer Not alleine lassen. Der > Schutz der Menschenrechte (eruopa.eu), den die EU sich auf die Fahnen geschrieben hat, ist ein hohes Gut, ist auch ein Band für den Zusammenhalt der EU:
> Charta der Grundrechte der Europäischen Union:
„Artikel 18 Asylrecht
Das Recht auf Asyl wird nach Maßgabe des Genfer Abkommens vom 28. Juli 1951 und des Protokolls vom 31. Januar 1967 ̧über die Rechtsstellung der Flüchtlinge sowie gemäß dem Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft gewährleistet.“
Wie will man in einem solchen Artikel die Möglichkeit erkennen, die Zahl der Asylanten zu begrenzen?
Nochmal zurück zum > Der Elysée-Vertrag:
Artikel II C a:
„a) Sprachunterricht
Die beiden Regierungen erkennen die wesentliche Bedeutung an, die der Kenntnis der Sprache des anderen in jedem der beiden Länder für die deutsch-französische Zusammenarbeit zukommt. Zu diesem Zweck werden sie sich bemühen, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die Zahl der deutschen Schüler, die Französisch lernen, und die der französischen Schüler, die Deutsch lernen, zu erhöhen.
Die Bundesregierung wird in Verbindung mit den Länderregierungen, die hierfür zuständig sind, prüfen, wie es möglich ist, eine Regelung einzuführen, die es gestattet, dieses Ziel zu erreichen. Es erscheint angebracht, an allen Hochschulen in Deutschland einen für alle Studierenden zugänglichen praktischen Unterricht in der französischen Sprache und in Frankreich einen solchen in der deutschen Sprache einzurichten.“
Beide Länder haben sich also zum Ausbau des Sprachunterrichts der Nachbarsprache verpflichtet. zugegeben, diese beiden Absätze enthalten Absichtsversprechungen, deren Ergebnisse nicht messbar sind: „Zu diesem Zweck werden sie sich bemühen, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die Zahl der deutschen Schüler, die Französisch lernen, und die der französischen Schüler, die Deutsch lernen, zu erhöhen.“ Aber dennoch darf man regelmäßig nachfragen, welche „konkreten Maßnahmen“ von Seiten der Regierung in Frankreich oder seitens der Bundesländer in Deutschland gibt es ?
In Frankreich hat die Regierung den Deutschunterricht im Blick : > La nouvelle carte des langues
In Deutschland ist es wegen des Föderalismus nicht ganz so einfach, einen Ãœberblick über die „konkreten“ Fördermaßnahmen der Bundesländer zugunsten des Französischunterrichts zu bekommen:
Zitieren wir aus den > Leitgedanken zum > Bildungsplan 2016 in Baden-Württemberg für das Fach Französisch – Zweite Fremdsprache:
„Der französischen Sprache kommt im Land Baden-Württemberg im Blick auf die Konzeption einer Mehrsprachigkeit eine zentrale Bedeutung zu. Französisch ist nicht nur die Sprache unseres Nachbarlandes Frankreich, mit dem Baden-Württemberg eine lange gemeinsame Grenze hat, sondern Französisch wird auch als Erstsprache in drei weiteren europäischen Ländern gesprochen: in Belgien, Luxemburg und der Schweiz. Es ist Weltsprache und wird als solche als Verkehrs- und Amtssprache in vielen Ländern der Welt und internationalen Organisationen gesprochen.
Seit dem Deutsch-Französischen Vertrag von 1963 ist es erklärter politischer Wille, die besonderen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich durch persönliche und institutionelle Kontakte zu intensivieren und das Erlernen der Sprache des Partners besonders zu fördern. Dieses politische Ziel wurde 2010 mit der Verabschiedung der Deutsch-Französischen Agenda 2020 erneut bekräftigt. Sie legt zahlreiche Bereiche fest, in denen Austausch und Kooperation intensiviert werden müssen, um die bisherige erfolgreiche politische, wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit beider Staaten im Kontext eines zusammenwachsenden Europas zu stärken. Eine entscheidende Bedeutung kommt dabei dem Bildungsbereich und insbesondere dem Erlernen der Sprache des Nachbarn zu.
Mit unserem Blog sind Sie gut auf den deutsch-französischen Tag vorbereitet:
Der Vertrag und weitere Dokumente
Der Elysée-Vertrag im Wortlaut
Traité de l’Elysée (22 janvier 1963)
Gemeinsame Erklärung über die deutsch-französische Zusammenarbeit – De Gaulle und Adenauer
Gemeinsame Erklärung zum 40. Jahrestag des Elysée-Vertrags (22. Januar 2003)
Auf unserem Blog:
22 janvier : La journée franco-allemande. Notre message vidéo pour les élèves du Lycée Augustin-Thierry à Blois Französisch und Deutsch
52 Jahre Elysée-Vertrag: 22. Januar 2015: Deutsch-französischer Tag
Deutsch-französische Beziehungen: Je dois faire un exposé / Ich muß ein Referat halten.
Freitag, 29. Januar 2016 um 14:00 Uhr: Deutsch-französischer Tag in Stuttgart
Deutsch-französischer Tag am 22. Januar 2016
Pierre-Yves le Borgn’ : Braucht die deutsch-französische Zusammenarbeit ein neues Fundament? – 29. Januar 2014
Der Élysée-Vertrag – Landeszentrale für Politische Bildung Baden-Württemberg
Auf unserem Blog:
Vom Twittern zur Chronologie de la presse française
Les nouvelles cartes académiques des langues vivantes