Archiv für Mai 2012

Am Samstag ist Premiere im Schauspielhaus Stuttgart :
Die Gerechten von Albert Camus

Freitag, 18. Mai 2012

Zum hundersten Mal jährt sich 2013 der Geburtstag Albert Camus‘ (1913-1960).

Das Stuttgarter Schauspielhaus zeigt ab Samstagabend das Stück Die Gerechten von Albert Camus unter dem Titel Die Gerechten / Occupy
von Albert Camus. (Regie: Volker Lösch).

1949 entstand das Theaterstück Les Justes. Erzählt wird die Geschichte einer Gruppe russischer Sozialrevolutionäre hatte, die 1905 einen einen Anschlag auf den Onkel des Zaren verübt und diesen tötet. Ein halbes Jahrhundert später diskutiert Camus mit seinem Stück die Möglichkeiten und die Grenzen politisch motivierter Gewalt. „Fünfzig Jahre nach der Entstehung des Textes wiederum befragt die Inszenierung von Volker Lösch die aktuellen Versuche von Minderheiten, sich politisch zu artikulieren,“ so ergänzt das Schauspielhaus die Inhaltsangabe der Aufführung. Regisseur Volker Lösch verbindet die Aufführung des Stücks mit einer behutsamen Modernisierung des Stücks. Man darf gespannt sein. Es gibt noch Restkarten.

Premiere: Samstag, 19.05.2012, 19:30 Uhr

> Schauspielhaus Stuttgart

> Die Gerechten / Occupy

H. Wittmann, > Albert Camus. Kunst und Moral, Reihe Dialoghi/Dialogues. Literatur und Kultur Italiens und Frankreichs erschienen. Hrsg. Dirk Hoeges, Peter Lang, Frankfurt/M u.a. 2002. EUR 19.90 ISBN: 3-632-39525-6

Die 1. Pressekonferenz von François Hollande und Angela Merkel

Mittwoch, 16. Mai 2012

Am gleichen Tag der Amtsübergabe reiste der neue Staatspräsident François Hollande gestern zu einem Antrittsbesuch zur Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Berlin. Antrittsbesuch? „Sicher gleich ein Arbeitstreffen,“ meinte > Henrik Uterwedde, DFI, am letzten Montag im Videointerview. Und > François Hollande schreibt auf seiner Facebook-Seite: „A Berlin, hier soir, nous avons, avec la chancelière allemande Angela Merkel, donné une conférence de presse commune.“ Lässt er dort schreiben oder schreibt er selber? 173.000 „Gefällt mir“-Klicks (genauer: „173.407 „Gefällt mir“-Angaben · 54.054 sprechen darüber“) hat er auf Facebook, > Angela Merkel hat geringeren Zuspruch („158.245 „Gefällt mir“-Angaben · 4.744 sprechen darüber“) als und ihr letzter Eintrag lautet „Angela Merkel hat bei der Pressekonferenz nach Präsidium und Bundesvorstand der CDU zusammen mit Norbert Röttgen von einer „bitteren und schmerzhaften Niederlage“ gesprochen.“ Sie schreibt wohl nicht selber, und ihr Mitarbeiter hat heute morgen wohl vergessen, ihr FB-Konto zu aktualisieren.

> Pressekonferenz von Bundeskanzlerin Merkel und dem französischen Präsidenten Hollande – Auf der Website der Bundeskanzlerin

Jean-Marc Ayrault ist zum Premierminister ernannt worden

Dienstag, 15. Mai 2012

Der Staatspräsident François Hollande hat den Bürgermeister von Nantes, Germanisten und Abgeordneten (Loire-Atlantique, 3ème circonscription) Jean-Marc Ayrault zum Premierminister ernannt. Heute morgen hatte Hollande in seiner ersten Ansprache im Elyséeplast versprochen, dass der Permierminister auch wirklich gemäß > Art. 20 der Verfasssung der V. Republik die Politik der Nation führen werde.

Discours de M. le président de la République en hommage à Jules Ferry

Dienstag, 15. Mai 2012

Nach seiner > Antrittsrede heute morgen im Elyseepalast und vor dem Abflug zu Angela Merkel nach Berlin hat der neue Staatspräsident noch die Zeit gefunden, eine Rede zu Ehren > Jules Ferrys (1832-1893) zu halten. Ihm verdankt Frankreich 1881 Einführung des kostenlosen und verpflichtenden Grundschulbesuchs und das Gesetz, mit der laizistische Charakter der Schule festgelegt wurde und ihr Besuch zu Pflicht gemacht wurde. Die Kolonialpolitik Ferrys bezeichnete Hollande als einen moralischen und politischen Fehler. – Hollande wollte aber mit seiner Rede ausschließlich auf die Erfolge Ferrys in der Schulpolitik hinweisen und so ein Zeichen zu Beginn seiner Präsidentschaft setzen. Dann folgt u. a. der Satz: „L’Ecole, c’est l’arme de la justice. / Die Schule, das ist eine Waffe der Gerechtigkeit.“

„L’école comme émancipation. La connaissance, le goût d’apprendre, la jubilation de la découverte, le sens de la curiosité intellectuelle, sont des trésors auxquels l’Ecole a pour vocation de préparer toutes les jeunes consciences, tous les enfants de la Nation.

L’Ecole, comme lieu de la véritable égalité. Celle des chances, celle qui ne connaît comme seuls critères de distinction que le mérite, l’effort, le talent car la naissance, la fortune, le hasard établissent des hiérarchies que l’Ecole a pour mission, sinon d’abolir, du moins de corriger.

Cette égalité impose la justice entre les territoires : comment accepter qu’un enfant ait plus de chances de réussir s’il a grandi ici plutôt que là ? L’Ecole, c’est l’arme de la justice. Et la justice, c’est la mixité sociale. C’est à cette tâche noble entre toutes que l’Ecole se dévoue depuis plus d’un siècle.

Faire de l’Ecole un lieu d’intégration de tous les enfants de la République reste la plus belle de nos ambitions nationales. (…)“

Hollande kündigte an die Schaffung von 60.000 Lehrerstellen während seines Amtszeit und eine Neuordnung der Lehrerausbildung an.

„Je veux qu’elle retrouve tous les moyens d’être fidèle à sa vocation. Je veux lui rendre sa confiance en elle-même, sa foi dans ses propres capacités, sa volonté d’être conforme à son histoire et à son avenir,“ fügte Hollande u. a. hinzu.

Auf diesem Blog:

> Luc Chatel : La circulaire sur les leçons de morale à l’école

Cf. “Im Gegenteil, es schien ganz natürlich zu sein, dass der Lehrer, so wie er den Kindern Lesen und Schreiben beibringt, ihnen auch die grundlegenden Regeln des moralischen Lebens vermittelt, die nicht weniger wichtig sind als das die Sprache oder das Rechnen,” sagte Jules Ferry in seinem > Brief an die Lehrer ( 17 novembre 1883)

Le premier discours du Président François Hollande.

Dienstag, 15. Mai 2012

Angela Merkel und François Hollande:
Die deutsch-französischen Beziehungen
Ein Gespräch mit Prof. Uterwedde im DFI

Montag, 14. Mai 2012

Heute unterwegs mit dem transportablen > TV-Studio TVGUCKEN. Diesmal wieder ein Besuch im Deutsch-französischen Institut in Ludwigsburg > www.dfi.de, wo kürzlich sein Direktor > Professor Frank Baasner auf unsere Fragen zu seinem Institut geantwortet hat. Heute hat sein Stellvertreter, Professor Henrik Uterwedde uns empfangen und mit uns über die Reisevorbereitung des neuen Staatspräsidenten François Hollande auf dem Weg zur zur Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Berlin gesprochen.

Am 15. Mai wird in Paris der neue Staatspräsident, François Hollande, in sein Amt eingeführt. Am gleichen Tag wird er zu Angela Merkel nach Berlin reisen. Henrik Uterwedde antwortet auf unsere Frage, wird das nur Antrittsbesuch sein, oder werden beide gleich in medias res gehen? Obwohl Hollande kein Président bis sein möchte, hat er schon am 9. Mai den Präsidenten des Europäischen Rates Hermann Van Rompuy und am 10. Mai Jean-Claude-Juncker, den Präsidenten der Euro-Gruppe getroffen. Die Zeit drängt wohl und beide werde ihm wohl gesagt haben, was ihn in Berlin erwartet?

Es geht natürlich um den Fiskalpakt: Im Wahlkampf hat Hollande für eine Modifizierung des Fiskalpaktes, der zusammen mit Euro-Rettungsschirm (ESM) zur Ratifizierung ansteht, geworben. Z zeitweise sprach er von Neuverhandlungen, man darf sich fragen, wie schnell ob der neue Präsident – noch vor Amtsantritt – von der Wirklichkeit eingeholt wird ? Außerdem steht Griechenland wieder ganz oben auf der Tagesordung, weil sich dort keine Mehrheit für eine Regierungsbildung finden lässt. Gerade in bezug auf Griechenland, muss man fragen, sind bisher mit der rigiden Sparpolitik Fehler gemacht worden sind? Im > Entwurf zum Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM kommt das Wort Wachstum nur im Zusammenhang mit dem Stabilitäts- und Wachstumspakt vor. List man den Entwurf durch, kann man zu der Auffassung gelangen, da ist etwas vergessen worden. Hat er überhaupt eine Verhandlungsmasse, um Angela Merkel auf die von ihm gewünschte Wachstumskomponente einzustimmen? Wachstumsanreize müssen immer die Grenzen zwischen Rettungsmaßmahmen oder gar Nationalisierungen im Blick behalten. Was für Wachstumsanreize stellt sich Hollande vor, haben wir Professor Uterwedde gefragt? Und welchen Handlungsspielraum hat Angela Merkel? Sie würden den Mitgliedern der EU am liebsten eine strenge Haushaltsdisziplin verordnen.


A. Kimmel/H. Uterwedde (Hrsg),
Länderbericht Frankreich,
Bonn, Bundeszentralele für politische Bildung 2012.

Wachstum auf Pump soll es nicht geben… ? Ist das nur Streit um Begriffe? Hollande will mehr Impulse für das Wirtschaftswachstums, während Wolfgang Schäuble am 7.5. im Handelsblatt mit den Worten „Der Fiskalpakt hat ja das Ziel, durch finanzielle Konsolidierung eine Voraussetzung für dauerhaftes Wirtschaftswachstum zu schaffen?“ zitiert wird. Und wir haben Henrik Uterwedde gefragt, ob er mit einem Kompromiss in dieser Frage, also bezüglich des Verhältnisses zwischen Sparpolitik und Wachstumsanreizen, kommt oder wird es zu richtig harrten Verhandlungen kommen, z.B. beim Thema „Projektbonds“, die Frankreich wünscht, über die Frau Merkel nicht gerne reden mag?

Es gibt Pressebericht, wie im SPIEGEL, > Hollandes Sozialisten greifen Merkel an (13. Mai 2012), dass es frostig werden könnte zwischen Hollande und Merkel. Uterwedde: „Quatsch“.

Uterwedde hat hat der FAZ kürzlich gesagt „Die Staatsquote ist in Frankreich sehr hoch,“ was bedeutet das genau, ist das ein sehr großes Hemmnis für die anvisierte Konvergenz? Ist die Rolle des Staates in Frankreich größer als in Deutschland?

Zum Handlungsspielraum des neuen Präsidenten: am 11. und 17. Juni sind Parlamentswahlen, aus denen die Rechte gerne eine Art dritten Wahlgang machen würde. Was könnte passieren, wenn Hollande in der Nationalversammlung im Juni keine linke Mehrheit erhält? Hollande will ein „normaler“ Präsident werden?

Nach den Antworten Uterweddes konnte ich nur noch ein klares Nein auf eine der letzten Fragen erwarten: Erfordert der Wahlsieg von François Hollande eine Neujustierung der Achse Berlin-Paris?

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