Daniel Vernet und sein pessimistischer Blick auf die deutsch-französische Zusammenarbeit

28. Dezember 2014 von H. Wittmann



Auf der Website Internationale Politik und Gesellschaft ist am 22.12.2014 ein Artikel von Daniel Vernet, Paris, erschienen. Vernet ist ehemaliger Chefredakteur von Le Monde. Er war Korrespondent in Bonn, Moskau und London. Er ist Gründer der internationalen Politik-Website > Boulevard Extérieur:

Daniel Vernet: > Le Lack ist ab. Warum die deutsch-französische Zusammenarbeit nicht mehr das ist, was sie einmal war.

In seinem letzten Newsletter der > Sächsisch-Bretonische Gesellschaft e.V. kommentiert Prof. Dr. Ingo Kolboom Daniel Vernets Beitrag wie folgt:

„Daniel Vernet hat nicht Unrecht, wenn er schreibt: “Die deutsch-französische Zusammenarbeit basierte von Anfang an auf drei Säulen: auf dem gemeinsamen grundlegenden Interesse an der europäischen Integration, auf der Unterschiedlichkeit der Situationen und deren Einschätzung und auf einer bestimmten Rollenverteilung.” Doch er vergisst in dieser Aufzählung eine vierte Säule: das ist Zustimmung der Bevölkerungen, ohne welche die Annäherung, Aussöhnung und politische Zusammenarbeit nicht zustande gekommen wären.

Die Vernetzung unserer Zivilgesellschaften, der Wille der ganz “normalen Menschen”, diese Zusammenarbeit mit zu tragen, unsere eigene tägliche Zustimmung waren und sind der Boden dieser Zusammenarbeit.

Daniel Vernet hat nicht Unrecht, wenn er schreibt: “Die deutsch-französische Zusammenarbeit gehört zu den Pflichtübungen jeder Regierung in Berlin und Paris. Unter den gegenwärtigen Bedingungen kann es jedoch nur um die Erhaltung des Status quo gehen. Begeisterung erzeugt man damit nicht.”

Doch selten erzeugt Politik Begeisterung. Darauf können wir uns nicht verlassen. Für die Begeisterung, das heißt in diesem Fall für die Beseelung unser grenzenüberschreitenden Verständigung sind WIR selbst zuständig. Daher hat selbst eine so kleine, in den Augen der “Politik” so unwichtige Vereinigung wie unsere > Sächsisch-Bretonische Gesellschaft e.V. eine täglich neu zu bestimmende Wichtigkeit; wir sind Teil eines großen Menschen-Netzwerkes, das auch die Aufgabe hat, die “Politik” mit kritischer Stimme zu begleiten. Daher ist eine Analyse wie die von Daniel Vernet so wichtig! Und wenn Sie meinen, seine Analyse sei zu pessimistisch, dann tragen Sie selbst mit dazu bei, dass er in Zukunft dazu weniger Grund haben wird. Das gilt nicht nur für unsere deutsch-französische Zusammenarbeit, sondern auch für unsere eigenen Gesellschaften, für deren Mit-Menschlichkeit wir alle mit verantwortlich sind – und dies nicht nur zur Weihnachtszeit! Bref, es gibt viel zu tun!“ So weit Ingo Kolboom.

Nach wie vor gilt, die Politik und die Politiker können gerade im deutsch-frannzösischen Verhältnis viel vom Engagement der Zivilgesellschaft (= Städtepartnerschaften, bilinguale Studiengänge, gemeinsame Institutionen wie das OFAJ/DFJW, Oder wissenschaftliche institute wie das > DFI, >CIRAC, >deutsch-französischer Tag, oder die > Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften für Europa e.V. etc.) lernen.

Und wenn dann noch die Medien beiderseits des Rheins nicht nur auf die Probleme und Schwierigkeiten im deutsch-französischen Dialog konzentrieren würden, sondern auch bereit wären, positive Entwicklungen beim Freund jenseits des Rheins zu beobachten und darüber zu schrieben, dann würden auch endlich die Politiker einen anderen Blick auf das deutsch-französische Verhältnis bekommen.

Welches Medium hat in Deutschland über den > CNNum – Concertation nationale sur le numérique oder über den Bericht zur Wirtschaft in Deutschland und Frankreich vvon Fracne-Stratégie berichtet? > France Stratégie, le Commissariat général à la stratégie et à la prospective : Cahier des indicateurs – France-Allemagne : Performances comparées Die Rede von Präsident François Hollande bei der Einweihung des Museums der Immigration: >François Hollande: “L’histoire de l’immigration en France est notre histoire à tous” kam bei uns auch nicht so recht an. Und die >gemeinsame Gundsteinlegung für das Deutsch-französische Historial auf dem Hartmannswillerkopf ist bei auf dieser Setie des Rheins auch nicht so recht angekommen. Und in den deutschen Medien war auch nichts vom Bericht Jules Ferry 3.0 zu lesen, obwohl wir in unseren Schulen eigentlich die gleichen Probleme haben.

In diesem Sinne wünscht der Ihnen > www.france-blog.info ein gutes und erfolgreiches Neues Jahr 2015.

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