Relire, écouter : Gustave Flaubert, Madame Bovary. Mœurs de province
19. November 2019 von H. Wittmann
"Madame Bovary" de Gustave Flaubert via @franceculture https://t.co/tPbzrdB2iz
Demain, notre rédaction du https://t.co/ixrjN15OoO parlera sur Flaubert.
— Frankreich-Blog (@FranceBlogInfo) November 18, 2019
> « Madame Bovary, c’est moi »
1857 erschien der Roman Emma Bovary. Mœurs de province von Gustave Flaubert (1821-1880). Wie konnte ein Autor sich in die Lage versetzen, so ein spannendes Buch über die Sitten in der Provinz zu schreiben? Ein Buch, verfasst mit den modernsten Schreibtechniken, die viele Stilmittel des heutigen Kinos schon wie selbstverständlich benutzen: Als Emma Bovary mit ihrem Liebhaber oben am offenen Balkon sitzt und unten immer wieder Bruchstücke der Ansprache beim Landwirtschaftsfest zu hören sind. Oder ihr nackter Arm, der aus der Kutsche herausragt und die Schnipsel eines Briefes verstreut, während die Kutsche mit ihr und ihrem Liebhaber über Berg und Tal und durch Hohlweg holpert. Und dann ihr armer gelinkter Ehemann: Jean Améry (1912-1978), > Charles Bovary, Landarzt. Porträt eines einfachen Mannes, Stuttgart: Klett-Cotta 3/1997: „In diesem Dialog mit einer literarischen Figur, dem Ehemann der »Madame Bovary« von Flaubert, geht es Améry um die soziale und ästhetische Ehrenrettung des verkannten Individuums, des bürgerlichen Subjekts. Es ist eine tiefgehende Auseinandersetzung mit Sartres Flaubert-Interpretation, wie sie in dem Monumentalwerk »Der Idiot der Familie « entwickelt wird – ja mehr noch: Es ist der Versuch der endgültigen Loslösung vom bewunderten intellektuellen Vorbild,“ steht auf der Website von Klett-Cotta.
> La littérature française (II): Gustave Flaubert – 10. September 2007
Jetzt kann man die Aufnahme von Flauberts Madame Bovary in 10 Episoden bei France-Culture hören:
France Culture : > „Madame Bovary“ de Gustave Flaubert
Entdecken Sie > Gustave Flaubert auf France-Culture.
19 septembre 1851 : Flaubert entame l’écriture de Madame Bovary. Flaubert a rencontré de nombreuses difficultés pendant l'écriture de ce roman, jusqu'à dire dans une lettre "La Bovary m'assomme!" https://t.co/TEXSV4AiVp pic.twitter.com/4nbXP78qJm
— France Culture (@franceculture) September 19, 2019
Gustave Flaubert
> Madame Bovary, Stuttgart: Ernst Klett Sprachen.
255 Seiten
ISBN 978-3-12-597362-6
Also nochmal die Frage, wie hat Flaubert es geschafft, diesen Roman zu vollenden, der ihn so viele Anstrengungen gekostet hat? Schon 2009 ist unsere Redaktion dieser Frage nachgegangen und hat Gustave Flaubert besucht und nachgefragt: > Une visite chez Gustave Flaubert. Vgl. dazu Flaubert, > Correspondance – Universität von Rouen. Seit den 50 er Jahren hat > Jean-Paul Sartre (1905-1980) sich Gedanken gemacht, welche Strategie Flaubert entwickelt hat, um so ein erfolgreiches Buch zu verfassen: Aus diesen Überlegungen entstanden aus der Feder von Sartre drei Bände (ein unveröffentlichter und auch unvollständiger Band kam aus seinen Nachlass noch dazu) mit 2801 Seiten, an derem Ende Sartre feststellt, nun habe man alle Instrumente in der Hand, um eine Interpretation von Madame Bovary beginnen zu können.
Madame Bovary, "c’est lui" ✍️ : le 19 septembre 1851, Gustave Flaubert entame la rédaction de son chef d'oeuvre, qui nécessitera "53 mois de labeur acharné"… pic.twitter.com/VI4QPdl2ep
— INA.fr (@Inafr_officiel) September 19, 2019
In der Tat, Sartre, L’Idiot de la famille. La vie de Gustave Flaubert ist ein beeindruckendes Feuerwerk an literarischen Interpretationen jeder Art, es vereint dialektische Ansätze mit psychoanalytischen Verfahren und präsentiert eine spannende Interpretation der Jugendschriften von Flaubert, untersucht, wie Flaubert seine nervösen Anfälle überwindet, und überhaupt, wie es ihm gelingen konnten, den modernen Roman zu schrieben, der, wie Sartre später in einem Interview sagt, am Kreuzungspunkt all unserer literarischen Problem von heute steht. Vgl. dazu H. Wittmann, > Sartre und die Kunst, Tübingen 1996 und > Michel Sicard parle de Jean-Paul Sartre (I/II) – 11. März 2015.
Merci à Marie-Clémence Régnier d'avoir rendu compte pour nous de sa visite virtuelle du Musée Flaubert et d’histoire de la médecine de Rouen. Suivez le guide, c'est par ici ! 👇https://t.co/XSzHqQSHlr pic.twitter.com/vjwSPvD2gs
— Littératures modes d'emploi (@LitteraturesMod) May 25, 2020