Helmut Schmidt ist tot
10. November 2015 von H. Wittmann
#HelmutSchmidt a formé avec Giscard d'Estaing le deuxième « couple franco-allemand » https://t.co/ctvXBc6XUw pic.twitter.com/9gclGTFj5z
— Le Monde (@lemondefr) November 10, 2015
Helmut Schmidt (23. Dezember 1918 – 10. November 2015) starb heute im Alter von 96 Jahren in Hamburg. Von 1974 bis 1982 war er Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.
Als Senator der Polizeibehörde in Hamburg wurde er während der Sturmflut 1962 bekannt. Er war Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion von 1967 bis 1969. 1969 wurde er Bundesminister der Verteidigung und 1972 übernahm er auch noch das Bundesministerium für Wirtschaft und Finanzen. Zusammen mit seinem Freund Valéry Giscard d’Estaing, der von 1969 bis 1972 das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft im Kabinett von Jacques Chaban-Delmas leitete, auch im Kabinett Messmer behielt er von 1972 bis 1974 diesen Ministerposten. von 1974 bis 1981 war er Staatspräsident. Schmidt und Giscard d’Estaing haben durch ihre deutsch-französische Währungspolitk die Grundlagen für den > Europäischer Wechselkursverbund EMS gelegt und damit eine wichtige Weiche für das europäische Währungssystem gestellt. Damals konnte man noch sagen, nichts funktioniert in Europa, was nicht vorher zwischen Paris und Bonn ausprobiert wurde. Beide begründeten die > G-7-Treffen.
Hier werden die Grundlagen des EMS erklärt: > Valéry Giscard-d’Estaing et Helmut Schmidt, 1974-1981
L’ex chancelier allemand Helmut Schmidt est mort à l’âge de 96 ans
Auf unserem Blog am 3.12.2013> Helmut Schmidt wird heute 95 Jahre alt: Er würde uns sagen: „Lernen Sie Französisch, bevor es vielleicht zu spät ist.“
Mit freundlicher Genehmigung des Siedler-Verlags zitieren wir hier die Passage aus seinem Buch, in der Helmut Schmidt mit Nachdruck auf die Bedeutung der französischen Sprache hinweist:
„Ich will in diesem Zusammenhang noch eine weitere Empfehlung für junge Politiker der nachfolgenden Generation aussprechen, muß dabei aber zugleich ein eigenes Versäumnis einräumen. Als ich es in den siebziger Jahren begriff, war es zum Nachholen des Versäumten längst zu spät. Ich spreche von dem schwerwiegenden Mangel, der französischen Sprache nicht mächtig zu sein. Mein Freund Valéry Giscard d’Estaing und ich haben immer nur englisch miteinander sprechen können; sein Deutsch war minimal, mein Französisch gleich Null. Bei Gegenständen, deren Behandlung schwierige Fachausdrücke erforderte, waren wir auf unsere Dolmetscherinnen angewiesen. Ich habe das als erhebliche Beeinträchtigung empfunden. Weil meine ansonsten vorzügliche Lichtwarkschule in Hamburg nicht allzuviel Wert auf Sprachen gelegt hatte, verfügte ich zunächst nur über Schulenglisch und über Anfangsgründe im Lateinischen. Ich hätte als junger Abgeordneter, noch keine vierzig Jahre alt, meine Freizeit nutzen sollen, Französisch zu lernen und anzuwenden. Als ich mit fünfzig Jahren Minister wurde, war es dafür zu spät, auch gab es keine Freizeit mehr. Ich konnte nie mehr nachholen, was ich in jüngeren Jahren versäumt hatte.
Im 21. Jahrhundert, in dem die Entfernungen noch viel mehr zusammenschrumpfen werden, wird Englisch für viele Berufe zu einer selbstverständlichen Voraussetzung werden. Ein deutscher Politiker aber, der als Fremdsprache allein das Englische einigermaßen beherrscht, kann sich nur mit Einschränkungen überall verständlich machen. Jungen Deutschen, die begabt genug sind und den Willen zum Lernen haben, stehen – fast ohne Ausnahme – alle Schulen und Hochschulen offen. Wer die Angebote nicht nutzt, parallel zu seiner speziellen Berufsvorbereitung mindestens zwei lebende Fremdsprachen zu erlernen, läuft Gefahr, für immer zweitrangig zu bleiben.“
Helmut Schmidt, Außer Dienst, (c) Siedler, München 2008 (S. 25-26)
L’axe franco-allemand:
Helmut Schmidt et Giscard d'Estaing, retour sur une amitié à l'origine de l'axe franco-allemand https://t.co/MCp9kA1BUX
— MYTF1News (@MYTF1News) November 10, 2015
2012, #HelmutSchmidt und Valéry Giscard d'Estaing zur deutsch-französischen Freundschaft: https://t.co/DzH8cKaZeH pic.twitter.com/AM70Vtw8wZ
— ARTE Journal (@ARTEjournal) November 10, 2015
> Schmidt trifft Giscard Manches dauert noch
Helmut Schmidt besucht Valéry Giscard d’Estaing – ein letztes Mal. Sie sprachen über die Krise und den Euro und sparten nicht an Kritik.
30.05.2013, von Michaela Wiegel, Paris
"Avec Helmut Schmidt, c'est un grand homme d'État allemand qui vient de disparaître" https://t.co/63MZaTP9ZF #France #Elysée
— Porte-Parole – FRANCE (@Porte_Parole) November 10, 2015
Helmut Schmidt wird uns sehr fehlen. https://t.co/AnkMhPGKIm pic.twitter.com/CTfsgMuBF3
— Olaf Scholz (@OlafScholz) November 10, 2015
Jean-Marc Ayrault rend hommage à Helmut Schmidt … en allemand, s'il vous plaît ! https://t.co/9ptGUUyDHQ
— franceinfo (@franceinfo) November 10, 2015
> Helmut Schmidt – www.france-allemagne.fr
> Helmut Schmidt und Valéry Giscard d’Estaing erhalten den Deutsch-Französischen MedienpreisAuf unserem Blog: 2- Mai 2014
> Verleihung des Deutsch-Französischen Medienpreis an Valéry Giscard d’Estaing Video | 04.07.2014 | Dauer: 00:12:03 | – (c) SR
> Altbundeskanzler Helmut Schmidt zu Besuch bei Premierminister Jean-Marc Ayrault – 29. Mai 2013
> Helmut Schmidt – DIE WELT, 10. November 2011
> Die Rede von Altkanzler Helmut Schmidt auf dem SPD-Parteitag – 4. Dezember 2011
Die Sondersendung zum Tod von #HelmutSchmidt in @DasErste von 20.15 – 21.00 im Livestream: https://t.co/DsrIdBG9ZG pic.twitter.com/lv0Lzbb7nA
— ARD Online (@ARDde) November 10, 2015
> Altkanzler gestorben : Zum Tod von Helmut Schmidt: Sein Leben in neun Videos – shz.de
Helmut Schmidt (1918-2015) hat uns alle immer wieder an die fundamentale Bedeutung der deutsch-französischen Beziehungen für Europa erinnert
— Frankreich-Blog (@FranceBlogInfo) November 10, 2015
> Helmut-Schmidt-Bibliographie ***
Matthias Waechter, Helmut Schmidt und Valéry Giscard d’Estaing. Auf der Suche nach Stabilität in der Krise der 70er Jahre, Bremen (Edition Temmen) 2010, 168 S. (Studien der Helmut und Loki Schmidt-Stiftung, 6), ISBN 978-3-8378-2010-2.
> Interview de Valéry Giscard d’Estaing (Paris, 17 novembre 2008) (durée: 01:22:55)