Archiv für die Kategorie 'Philosophie'

Albert Camus oder der glückliche Sisyphos

Sonntag, 13. Oktober 2013

Rechtzeitig zum 100. Geburtstag von Albert Camus (1913-1960) am 7. November ist im Verlag > Bonn University Press bei V&R unipress ein Band mit 23 Aufsätzen zu seinem Werk erschienen: U. a.:

> Rupert Neudeck (Troisdorf), Die Pest als Vorbild für die Humanitäre Arbeit
Willi Jung (Bonn), Schuld und Gedächtnis – La Chute von Albert Camus
Pierre-Louis Rey (Paris), Camus fut-il „romancier“?
Thomas A. Schmitz (Bonn), Camus und der griechische Mythos
Franz Rudolf Weller (Bonn), Aspekte der Camus-Rezeption in Deutschland (West und Ost) nach 1945. Eine kritische Bilanz
Maurice Weyembergh (Bruxelles), Camus et Dostoievski. La Légende du Grand Inquisiteur et ses interprétations
> Heiner Wittmann (Stuttgart), Kunst und Moral. Albert Camus und seine Nobelpreisrede

“Der vorliegende Sammelband vereinigt Beiträge, die zum Teil auf Gastvorträge an der Universität Bonn zurückgehen, aber auch Originalbeiträge, die eigens für diesen Band verfasst worden sind. Europäische Camus-Forscher und passionierte Leser haben zum Gelingen dieses Sammelbandes beigetragen, der im zeitlichen Umfeld des 100. Geburtstages (2013) und des 50. Todestages (2010) erscheint und in gewisser Weise eine »Arbeit am Mythos« im Sinne Blumenbergs dokumentiert.” (W. Jung, Vorwort, S. 11)

Willi Jung (Hrsg.),
Albert Camus oder der glückliche Sisyphos – Albert Camus ou Sisyphe heureux
1. Auflage 2013
460 Seiten gebunden
ISBN 978-3-8471-0146-8
> Bonn University Press bei V&R unipress
Deutschland und Frankreich im wissenschaftlichen Dialog / Le dialogue scientifique franco-allemand – Band 4

> Vorwort – > Inhaltsverzeichnis

Klappentext: “Albert Camus’ Werk wurde weltweit rezipiert und ist nach wie vor von brisanter Aktualität. Eine umfassende Camus-Forschung hat sich dennoch nicht institutionalisieren können. Die Beiträger des Bandes nehmen Camus’ 100. Geburtstag daher zum Anlass, auf die Vielfalt in dessen Å’uvre hinzuweisen, und geben wichtige Impulse für eine intensive Auseinandersetzung mit dem französischen Intellektuellen: Der erste Teil des Bandes beschäftigt sich mit dem Thema Engagement und versammelt Beiträge zu Fragen von Philosophie, Ethik und Politik. Der zweite Teil widmet sich unter der Ãœberschrift Ästhetik dem literarischen Werk Camus’ und dessen Narrativik und Dramatik. Der dritte Teil schließlich untersucht das Verhältnis von Tradition und Moderne und behandelt Fragen der Rezeption und der Intertextualität.”

anlässlich einer Tagung in der Universität Bonn 2010: Rupert Neudeck sprach über Die Pest von Albert Camus. Ein Auszug seines Vortrages zeigen wir hier noch einmal. Das war übrigens der erste TV-Film > unseres transportablen Fernsehstudios:

Die besondere Aktualität von Albert Camus vor allem auch das Thema der Kunst in seinem Werk wird auch z. Zt. vom 17.-24. 8. 2013 in Cérisy-la-Salle diskutiert: > Camus, l’Artiste.

> Weitere Veranstaltungen im Jahr des Centenaire von Albert Camus

Lesenswert:

> 365 Tage Camus – Camus-Blog zum 100. Geburtstag von Albert Camus 2013 von Anne-Kathrin Reif

Nuit Sartre à l’ENS – 7 juin 2013

Dienstag, 21. Mai 2013

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1952: Der Streit zwischen Sartre und Camus

Freitag, 12. April 2013

In einer Sondernummer zum Centenaire von Camus hat die Zeitschrift philosophie unter dem Titel Albert Camus. La pensée révoltée einen Artikel über den Streit zwischen Sartre und Camus vorgelegt: Entretien avec Frédéric Worms. La querelle avec Sartre.

1952 hat Francis Jeanson mit einer Rezension in Les Temps Modernes Camus’ L’homme révolté zerrissen. Camus wandte sich an den Herausgeber Sartre, der in der folgenden Nummer Camus’ Brief an ihn abdruckte (“Monsieur le Directeur”) und in der gleichen Nummer Camus antwortete “Mon cher Camus…” und ihm riet, L’être et le néant (1943) zu lesen, das für Camus, der, so Sartre, aus niedrigen Verhältnisse komme, sicher ein schwere Lektüre sei.(1) Im übrigen, so schloss Sartre seine Atnwort auf Camus’ Vorwürfe, Camus könne ihm gerne nochmal schreiben, er werde ihm nicht mehr antworten. Beide haben sich danach bis zum Tod von Camus am 4. Januar 1960 nicht mehr wiedergesehen. Als Nachruf auf Camus veröffentlichte Sartre einen seiner schönsten Texte.

50 ans Traité de l’Élysée
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Der Beitrag über die
> deutsch-französische Expertenkommission, die die französische Verfassung und das Grundgesetz miteinander harmonisieren wollen, wurde hier am 1. April veröffentlicht.

In den 50er Jahren wollte Sartre der PCF als “compagnon de route” folgen. Trotz diverser Äußerungen zugunsten der Partei oder der UdSSR ist es völlig abwegig, Sartre als Kommunisten zu bezeichnen.(2) Um 1952 konnte und wollte er der fundamentalen Kritik Camus’ an den totalitären Systemen nicht folgen, sonst hätte er sein Engagement an der Seite der PCF aufgeben müssen, was er erst 1956 nach einer scharfen Kritik an dem Einmarsch in Ungarn nachholte. Sartres Art als “compagnon de route” die PCF zu “begleiten” war ein von vorneherein aussichtloser Versuch, die Partei zu korrigieren. Sartre hat seine grundsätzliche Auffassung von der Freiheit des Menschen nie in Frage gestellt.

Der Artikel von Frédéric Worms ist für die Diskussion um den Streit zwischen Sartre und Camus sehr bezeichnend. Diese Art der Darstellungen gehen immer zugunsten Camus’ oder Sartres aus, je nachdem aus welchem Lager sich der Autor, der über diesen Streit schreibt, zu Wort meldet. Worms erwähnt eher nur am Rande den Inhalt des Streits und beantwortet nur die Fragen die Eammnanauel Casajus und Sven Ortoli ihm gestellt haben.

Auf die Frage was Camus und Sarftre trenne und vereinige, behauptet Worms, die Auffassung,”die “Existenz habe keinen Sinn” sei ihnen beiden gemeinsam. Das ist zu oberflächlich und trifft so nicht zu. Sartre lässt den Autodidakten in La Nausée sagen, das Leben habe den Sinn, den man ihm gebe. Und man wird bei > Camus vergeblich nach Äußerungen suchen, das Leben oder die Existenz habe keinen Sinn. Um es noch deutlicher zu sagen: Das Absurde ist bei Camus nur eine Art Diagnose, danach folgt die Revolte als eine Haltung, die für Camus der Künstler verkörpert.

Und was trenne Sartre und Camus wird Worms gefragt? Est es nicht ganz einfach, eine wirkliche Trennungslinie zwischen Camus und Sartre zu finden, und so wirkt Worms Antwort sehr konstruiert. Camus nehme eine humanistische Position ein, die das Absurde akzeptieren wolle, weil sie nicht eliminierbart sei, und Sartre wolle die Freiheit realsieren… – Worms Bemerkung, Sartre wende sich gegen einen dogmatischen Marxismus – ist richtig, hätte aber angesichts der Kritik, die Sartre am Marxismus und seinen Folgen vorbringt -, noch deutlicher ausfallen können. Camus soll geglaubt haben, Sartre verfolge eine totalitäres Projekt… Diese Bemerkung als Zusammenfassung ihres Streits ist unzureichend und nur geeignet, Unterschiede zu konstruieren.

Beide Autoren haben ihre Werkteile durch ihre Untersuchungen zur Ästhetik und zur Position des Künstlers, seiner Freiheit und Verantwortung miteinander verbunden. Worms hat Recht, Sartre und Camus werden heute wieder gelesen: “Camus reste une boussoule pour l’antitotalitarisme”, sagte Worms (S. 125), liest man z. B. Sartres Questions de méthode, in ders. Critique de la raison dialectique, Paris 1960, wird man von Sartre das auch sagen müssen.

1. Vgl. H. Wittmann, Albert Camus and Jean-Paul Sartre, in: id. Aesthetics in Sartre and Camus. The Challenge of Freedom, translated by Catherine Atkinson, Reihe Dialoghi/ dialogues. Literatur und Kultur Italiens und Frankreichs. Edited by Dirk Hoeges, Band 13, Verlag Peter Lang, Frankfurt, Berlin, Bern u.a., 2009, S. 141-151.
2. Vgl. H. Wittmann, Sartre und die Kunst, Die Porträtstudien von Tintoretto bis Flaubert, Tübngen 1996, S. 73-88: Die Kritik am Marxismus. Von der “dezidiert kommunistischen Haltung Sartres” spricht auch Nicole Colin in ihrem Lexikoneintrag über Sartre in: N. Colon, C. Defrance, U. Pfeil, J. Umlauf, Lexikon der deutsch-französischen Kulturbeziehungen nach 1945, Gunter Narr, Tübuingen 2013, S. 389. Eine > Rezension zu diesem Band folgt in Kürze.

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Souvenirs d’un voyage au Maroc

Dienstag, 19. März 2013

50 ans Traité de l’Élysée
31 articles sur ce blog

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Auf der Rückreise von der Leipziger Buchmesse fährt der ICE in den Frankfurter Hauptbahnhof ein. Der Anschlusszug nach Stuttgart hat 50 Minuten Verspätung. Am Service-Point – früher sagte man Auskunft – wird uns geraten, den ICE um 0 Uhr 26 zu nehmen, der fährt direkt nach Stuttgart und kommt dort um 2 Uhr 58 an. Ein bisschen mehr als 2 Stunden Verspätung. Also in Frankfurt fast 70 Minuten Wartezeit, die wir in einer bekannten Schnell-Ess-Gaststätte verbringen. Ein jüngerer Herr, der sich als Student aus Marokko vorstellt, setzt sich an unseren Tisch. Ein Gespräch entsteht. Ich erwähne > meinen Besuch in Fes im Oktober 2006, daraufhin sagt der Student, der mittlerweile in München im Fach Linguistik promoviert, er erinnere sich sehr wohl an einen > Vortrag über Sartre in Rabat – auf Einladung des Goethe-Instituts in Rabat – und nannte mir die Frage, die damals der Student (also er selber) in der ersten Reihe gestellt hatte. Wie sagt man, man sieht sich im Leben immer zweimal.

Albert Camus, 7. November 1913 – 4. Januar 1960

Mittwoch, 7. November 2012

Dieser Artikel wurrde durch den Artikel > Albert Camus – 7. November 1913 – 4. Januar 1960 ersetzt.

Komödie im Marquardt: Eric-Emmanuel Schmitt und über 300 Schüler

Dienstag, 16. Oktober 2012

Am 15. Oktober 2012 war Eric-Emmanuel Schmitt zu Gast in der Komödie im Marquardt in Stuttgart. Und über 300 Schülerinnen und Schüler waren mit dabei. Professor Jürgen Mertens (PH Ludwigsburg) hat das Gespräch moderiert. Eric-Emmanuel Schmitt hat aus
> Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran gelesen (S. 9ff, 36 ff, 68 ff.). Zwischendurch hat er die Fragen der Schüler beantwortet. “Aiguiser la curiosité, c’est la tâche de la litérature”, sagte er. Vor seiner Veranstaltung im Literaturhaus Stuttgart (Der Link zu den Fotos wird hier hier noch folgen) am gleichen Abend hat er uns zu einem Video-Interview empfangen. Das Video folgt in Kürze auf diesem Blog.

Die Fotos können mit einem Klick vergrößert werden.

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