Die Reform des Urheberrechts in Europa (I)
28. Oktober 2014 von H. Wittmann
Hat der designierte EU-Digitalkommissar Günther Oettinger unser letztes Tweet von gestern gelesen?
Jaron Lanier: Wir lesen weiter ! > http://t.co/AyiV7QjJKk Schade, dass nicht jeder Blogbeitrag beim Lesen bezahlt wird.
— Frankreich-Blog (@FranceBlogInfo) October 27, 2014
„Netznutzer“ ist sehr neudeutsch, früher sagte man Leser:
> Oettinger will Netznutzer für geistiges Eigentum zahlen lassen SPIEGEL ONLINE, 28.10.2014
„Wer geistiges Eigentum online nutzt, soll dafür zahlen:“ steht im Aufmacher des SPIEGEL-Artikels. Ist das zu weit vorausgegriffen, Internet-SF? oder will Günther Oettinger die Kostenlos-Kultur im Internet beenden? Das wärs: Jeder Seitenaufruf könnte auf dem Blog 10-20 Cent bringen? Würde der Wert der Seite und damit die Einnahmen auch gleich steigen? Mit einem Finanzpolster würde der Blog noch besser, fehlerfrei und noch ein bisschen schneller werden. Handy, und Firmenwagen wären auch drin. – „nutzt“ = liest oder verwertet… na, das wird Herr Oettinger noch klären. Stellen Sie sich vor, Googles-Augenbrille wäre mit Ihrem Bankkonto verbunden, jeder Blick auf eine Website zieht bei Ihnen etwas ab, für jeden Blick auf Werbung oder Aufmerksamkeit, die sie jemandem zollen, kriegen Sie was… das wird Herr Oettinger in einem Jahr nicht auf die Reihe kriegen.
Noch nicht mal richtig im Amt, will der künftige EU-Kommissar das Urheberrecht in Europa bis 2016 mit einem neuen Gesetzentwurf beglücken. Einen Entwurf wird er vielleicht wirklich vorlegen, aber damit sind die Abstimmungen zwischen den Konzernen und den Urhebern und denen, die Nutzungsrechte haben wollen, bestimmt erst am Anfang.
> Frank Schmiechen meint, Jaron Lanier würde “ziemlichen Unsinn” reden – auf dem Blog von Klett-Cotta.
Auf unserem Blog:
> Französische Botschaft lud zum Forum „Zukunft des Buches, Zukunft Europas“
> Google fordert uns alle heraus
> Die Rede des Staatspräsidenten an die Vertreter der Buchbranche in Frankreich