Gemeinsam Geschichte schreiben?
Podiumsdiskussion zu internationalen Geschichtsbüchern

6. Juni 2012 von H. Wittmann



Das deutsch-französische Geschichtsbuch ist ein Exportartikel par excellence der deutsch-französischen Kooperation geworden. Das Verfahren, wie es trotz unterschiedlicher Lehrpläne und vor allem auf der Grundlage einer so schmerzlichen Erinnerung an drei Kriege ein solches Werk zu erstellen, ist eine erneute Dokumentation der deutsch-französischen Aussöhnung, die selber ein Modell für andere Staaten ist, die gerne ihr Verhältnis mit einem oder mehreren Nachbarländern neu ordnen würden. Dieses Unterrichtswerk hat es vorgemacht: Wenn zwei Staaten ihre gemeinsame Geschichte in einem Schulbuch darstellen, profitieren nicht nur die Schülerinnen und Schüler vom neuen Blick auf sich selbst. Die drei Bänden enthalten die Geschichte zweier Staaten. Das Werk ist ja eigentlich viel umfangreicher als es aussieht, weil es die deutsche und die französische Geschichte enthält und zugleich allein schon durch die Präsentation und das Zustandekommen des Werkes – abgesehen von den ausdrücklich den gemeinsamen und unterschiedlichen Sichtweisen gewidmeten Seiten – für Schüler eine Anleitung ist, zu lernen, wie man Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und bewertet.

Am 14. Juni diskutieren Fachdidaktiker und Lehrkräfte, wie sich dieses Konzept auf ein deutsch-polnisches Geschichtsbuch und ähnliche Projekte übertragen lässt.

Wie kann man verschiedene Vorstellungen der Geschichte zusammenführen? Wie im Schulbuch die nationale Perspektive überwinden? Und warum ist der neue Blickwinkel so wichtig wie nie? Bei einer deutsch-französisch-polnischen Veranstaltung beleuchten Experten die Ziele, Wege und Methoden internationaler Geschichtsbücher:
14. Juni 2012
Zeitgeschichtliches Forum Leipzig

Grimmaische Str. 6, 04109 Leipzig
18:00 bis 19:30 – Eintritt frei

Auf dem Podium:
Dr. Ilas Körner-Wellershaus hat Religionsgeschichte, Politik und Zeitgeschichte, Kunstgeschichte in Tübingen und Bonn studiert. Seit 2005 ist er Projektleiter des deutsch-französischen Geschichtsbuchs, und seit 2007 Verlagsleiter des Ernst Klett Verlag in Leipzig.
Dr. Rainer Bendick ist Historiker, Romanist, Lehrer an dem Abendgymnasium Sophie Scholl, Osnabrück, und Herausgeber sowie einer der Autoren des ersten Bandes des deutsch-französischen Geschichtsbuches. In 1999 hat er eine Studie unter den Titel „Kriegserwartung und Kriegserfahrung. Der Erste Weltkrieg in deutschen und französischen Schulgeschichtsbüchern (1900-1939/45)“ geschrieben.
Dr. Emmanuel Droit, Dozent für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Rennes 2, z. Zeit Humboldt-Stipendiat in Potsdam und Berlin, erforscht die Erziehungspraktiken und Vorstellungen der DDR, die Geschichtsschreibung des Ostblocks, und die Erinnerungskultur Europa. Er hat das deutsch-französische Geschichtsbuch als Oberstufen-Lehrer in Straßburg in bilingualen Unterricht benutzt.
Véronique Charles ist Geschichts- und Geografie-Lehrerin in der Académie de Lyon (Frankreich) und seit einem Jahr im Rahmen des „Jules Verne Programms“ an das Anton-Philipp-Reclam-Gymnasium Leipzig delegiert, wo Sie im bilingualen Zug diese Fächer unterrichtet. Sie war ein Jahr (1997-98) in Polen als Französisch-Lehrerin tätig.
Prof. Dr. Krzysztof Ruchniewicz ist Historiker, Direktor des Willy-Brandt-Zentrums für Deutschland und Europastudien der Universität Wroclaw, wissenschaftlicher Koordinator des deutsch-polnischen Geschichtsbuches, und Mitglied des Präsidiums der Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission.

Die Podiumsdiskussion „Gemeinsam Geschichte schreiben?“ ist eine Veranstaltung des Institut Francais Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Polnischen Institut Leipzig, der Ernst Klett Verlag GmbH und dem Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig mit freundlicher Unterstützung von Tilia Umwelt GmbH.

Institut français Leipzig
Thomaskirchhof 20
04109 Leipzig
Tel : +49 341 589 890


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> Histoire / Geschichte: Das deutsch-französische Geschichtsbuch ist komplett

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> Pressekonferenz und Festakt am 9. April 2008 in Berlin

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Schülerband – Oberstufe – 978-3-12

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