Archiv für November 2013

Präsident Hollande eröffnet das Gedenkjahr 1914-2014

Samstag, 9. November 2013

> Cérémonie du 95ème anniversaire de l’armistice du 11 novembre 1918

Derweil die Parteien in Berlin mit der Bildung einer großen Koalition beschäftigt sind, und man noch nicht weiß, ab wann diee neue Bundesregierung uns regieren wird, hat Präsident François Hollande am vergangenen Freitag mit einer Rede im Elysée-Palast das Gedenkjahr 1914-2014 eröffnet:

> Allocution pour le lancement des commémorations du Centenaire de la Première guerre mondiale *.pdf

Auf unserem Blog
> 1914 – 2014 : Centenaire de la première guerre mondiale


> Mission du Centenaire 14-18

Dieses Komitee betreibt auch eine Facebook-Seite: > Mission du Centenaire 14-18 und einen > Twitter-Account: >Mission du Centenaire 14-18.


Hollande erklärte u.a.: „Dans notre histoire française, la Grande Guerre occupe une place particulière. Elle est l’épreuve la plus dure qu’ait connue la population française dans son ensemble. Elle a profondément marqué, transformé la société française. Et notre sol a été, non pas le seul, mais le principal théâtre du conflit. C’est pourquoi la Grande Guerre suscite encore et toujours, cent ans après, et alors que tous les survivants ont disparu, une attention et même une passion que le temps non seulement n’altère pas, mais ranime.“

Präsident Hollande kündigte das Treffen in Frankreich am 3. August 2014 mit Bundespräsident Joachim Gauck an:
„Le 3 août, la France commémorera, dans la gravité et le recueillement, l’entrée en guerre. Dans l’enchaînement infernal de l’été 1914, il se trouve que c’est l’Allemagne qui, le 3 août au soir, a déclaré la guerre à la France. C’est pourquoi j’ai proposé que le président de la République fédérale, M. GAUCK, vienne en France à l’occasion de l’évocation de cet acte tragique pour nos deux pays. Il l’a accepté et je l’en remercie.“

Und in Deutschland? Noch gibt es kein Ergebnis wenn man mit einer bekannten Suchmaschine sucht: > Bundesregierung 1914. Aber das kann sich ja noch ändern, wenn erst einmal die neue Bundesregierung im Amt ist. Bis dahin stellt Klaus Wiegrefe auf SPIEGEL ONLINE (9.11.2014) fest: > Weltkriege und Mauerfall: Gauck muss das Super-Gedenkjahr retten

Sur le Blog de Pierre-Yves Le Borgn‘ (député des Français de l’étranger, circonscription Allemagne, Europe centrale et orientale): > Un an avant le Centenaire de la Première Guerre mondiale.

Le blog de Gallica

Samstag, 9. November 2013

Schon mehrmals haben wir wiederholt, dass > www.gallica.fr das interessanteste Internet-Angebot ist, das wir kennen.

Zu Gallica gehört auch ein Blog, wo gerade der Beitrag > La littérature pour la jeunesse dans Gallica veröffentlicht wurde:

Was für eine Vielfalt! „Aujourd’hui le partenariat de la BnF avec > la médiathèque du Carré Saint-Lazare et son passionnant fonds de l’Heure joyeuse permet de démarrer un programme de numérisation concertée en littérature pour la jeunesse.“

Oder > Cafés, cabarets, bistrots, caboulots, guinguettes, gargotes, estaminets, bars, assommoirs, restaurants du Paris du XIXe siècle.

U. v. a.: Jacques Arago, > Comment on dîne à Paris, Paris 1842.

Charles Virmaître, > Paris oublié, Paris 1886:

Centenaire 1914-2014: un choix de séminaires

Samstag, 9. November 2013

> La Première Guerre mondiale, guerre du XIXe siècle, guerre du XXe siècle

Ce séminaire, organisé par l’École des Hautes Études en Sciences Sociales et l’Institut Historique Allemand, se déroulera le premier lundi de chaque mois, du 4 novembre 2013 au 5 mai 2014.

Le séminaire propose cette année son second temps de réflexion autour du centenaire de la Grande Guerre. À travers la toute récente production savante et universitaire, seront scrutés les enjeux commémoratifs nationaux, européens et extra-européens de 1914-1918. L’objectif de cette année est double : d’une part, porter le regard sur les cérémonies d’hier (1870-1871, 1919, 1928, 1940, 1968, 1998….) dans leur diversité : manifestations, célébrations, commémorations, ritualisations, etc. D’autre part, bâtir une analyse critique des enjeux actuels du centenaire : de quoi se souvient-on en 2014 ? Chaque séance proposera une réflexion sur une manifestation ou un débat lié au présent centenaire, une séance de lecture commune d’ouvrages particulièrement marquants ainsi que la présentation de recherches novatrices liées aux manifestations du souvenir.

Les séances se dérouleront le premier lundi de chaque mois de 9 h à 13 h à l’Institut Historique Allemand, du 4 novembre 2013 au 5 mai 2014.
8 rue du Parc-Royal, 75003 Paris

> Le programme du séminaire „La Première Guerre mondiale, guerre du XIXe siècle, guerre du XXe siècle“ *.pdf
à suivre

Prix des lycéens allemands : Louis Atangana parle de son roman ma

Freitag, 8. November 2013

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Albert Camus (1913-1960)
Geburtstagsfeier im Literaturhaus Stuttgart
Iris Radisch liest aus ihrer Biographie

Donnerstag, 7. November 2013

Gestern abend haben wir in Stuttgart in Camus‘ Geburtstag heinengefeiert. Das > Literaturhaus Stuttgart wieder einmal überfüllt. Um 19 Uhr wurde in Kooperation mit ARTE der Dokumentarfilm von Joël Calmettes „Albert Camus, Lektüre fürs Leben“ (ARTE France 2013, 54 Min.) gezeigt. Danach stellte Iris Radisch – sie schreibt seit 1990 für DIE ZEIT – ihre jüngst bei Rowohlt erschienene Biographie Camus – Das Ideal der Einfachheit vor:

„Ein Mann, der zum Mörder wird, weil ihn die Sonne blendet – bis heute ist „Der Fremde“ eine der berühmtesten literarischen Figuren der Welt. Albert Camus, sein Schöpfer, ist der Philosoph des Absurden, der Denker der Revolte – und immer der Anwalt der Einfachheit, die dem Algerienfranzosen das Grundgegebene unter der Sonne und zugleich das am stärksten Gefährdete war. »Aktueller denn je«, lautet der Befund der Literaturkritikerin Iris Radisch, die uns aus Anlass seines 100. Geburtstages auf eine faszinierende Reise mitnimmt: von Belcourt, dem ärmlichen Viertel Algiers, in dem Camus mit einer stummen Mutter aufwächst, in das graue Paris, das unter deutscher Besatzung die Moral der jungen Existenzialisten herausfordert,“ hieß es in der Ankündigung des Literaturhauses. Die Moderation des Abends hatte Hinrich Schmidt-Henkel, der Jüngst zusammen mit Uli Aumüller die Dramen Camus‘ in einer neuen Ausgabe neu übersetzt hat.

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Albert Camus notiert im Sommer 1951: „Antwort auf die Frage nach meinen zehn bevorzugten Wörtern: ‹Die Welt, der Schmerz, die Erde, die Mutter, die Menschen, die Wüste, die Ehre, das Elend, der Sommer, das Meer.“ Iris Radisch stellte sie Worte ein wenig um, und hatte damit schon das Inhaltsverzeichnis ihres Buches.

Iris Radisch gelang es, ihre Zuhörer in ihren und Camus‘ Bann zu ziehen. Sie berichtete von seiner Einfachheit, seiner schweigsamen Mutter, von seinen Jahren in Paris, seinem Streit mit Jean-Paul Sartre, der zum endgültigen Zerwürfnis zwischen den beiden Freunden führte. Mit der Vorstellung ihres Buches hat sie den Zuhörern eindrucksvoll vermittelt, was Camus für uns heute bedeutet, und was man nach der Lektüre seiner Werke für sich und andere daraus machen kann.

Nach ihrer Lesung traf sich Iris Radisch mit den Schülerinnen der Waldorfschule in Filderstadt zu einer Diskussionsrunde. Die Fragen der Schüler und die Antworten wirkten wie ein Ausschnitt aus einer längeren Diskussionsrunde. Durch ihren Unterricht waren die Schüler perfekt auf diese Runde vorbereitet. Es war ein Vergnügen, ihren Fragen zuzuhören und zugleich zu beobachten wie engagiert und präzise Iris Radisch ihre Fragen beantwortet hat:

Unbedingt lesen:

Iris Radisch, > „Er sagte: Hab keine Angst!“ > auf einer Seite lesen – DIE ZEIT, 7.11.2013

Um den 100. Geburtstag von Albert Camus auf unserem Blog gebührend zu feiern, zeigen wir hier nochmal unser erstes Video, das wir am 29. Januar 2010 im Institut français in Bonn anlässlich eines Vortrags von Rupert Neudeck über Camus aufgenommen haben:

Bereits anlässlich der Tagung Albert Camus und die Kunst (14. bis 16. November 2003) im Schwäbischen Tagungs- und Bildungszentrum Kloster Irsee hat Rupert Neudeck einen Vortrag mit dem Titel > Camus der Journalist gehalten. Nach seinem Vortrag berichtete Rupert Neudeck den Tagungsteilnehmern über die Geschichte der Hilfsorganisation CAP ANAMUR und über seine neue Organisation. Die entscheidende Stelle in La Peste, das Vademekum aller NGOs, lautet: „Ganz am Schluß rettet der windige Bursche Rambert dann doch noch die Würde des Journa-lismus. „Man kann sich schämen, allein glücklich zu sein“; „Mais il peut y avoir de la honte à être heureux tout seul,“ erklärte Neudeck in seinem Vortrag.

> Artikel über Albert Camus auf unserem Blog

> Un siècle avec Albert Camus – France-Inter

> Albert Camus. Kunst und Moral – www.romanistik.info

Macha Séry, > L’ami Camus, les parutions du centenaire – LE MONDE DES LIVRES | 06.11.2013

In diesen Tagen ist wieder viel vom Gegensatz zwischen Sartre und Camus zu lesen. Es wird an den Streit zwischen beiden erinnert, der auf die Rezension von Francis Jeanson folgte, der 1952 in Les Temps Modernes einen Verriss von Cams‘ L“homme révolté (1951) veröffetnlicht hatte. Camus beklagte sich darüber in einem offenen Brief an den Direktor der Zeitschrift Jean-Paul Sartre: „Monsieur le Directeur…“. Sartre verteidigte Jeanson und riet Camus L’être et le néant zu lesen, das sei aber sicher eine schwierige Lektüre für Camus und Sartre erinnerte an die Herkunft Camus aus einfachen Verhältnissen. In den 50er Jahren versuchte Sartre sich als „compagnon de route“ der P.C.F. zu betätigen, die aber von seinen Ideen zur Freiheit nicht viel hören wollte. Erst 1956 brach er öffentlich mit seinen Freunden, den sowjetischen Schriftstellern, weil sie den Einmarsch in Ungarn nicht verhindern konnten. Liest man sein 1947 erschienenes Manifest zur Literatur Qu’est-ce que la littérature? und z.B. seine Kritik am Marxismus besonders in Questions de méthode (1957), dann ergibt sich ein ganz anderes Bild, zu mal, wenn man bedenkt, dass er alle Ansprüche, die mit der Freiheit des Menschen verbunden sind, s. L’être et le néant (1943) nie aufgegeben hat. Das Buch > Aesthetics in Sartre and Camus untersucht die Ästhetik in den Werken der beiden Autoren. Der Streit zwischen beiden, der der Veröffentlichung von Camus‘ L’homme révolté (1951) folgte und im folgenden Jahr nach einem heftigen öffentlich in Form eines Briefwechsels ausgetragenem zum Bruch ihrer Freundschaft führte, unterstrich ihre Gegensätze. Wenn man aber die Funktion und die Bedeutung der Kunst und der Freiheit in ihren Werken untersucht, werden fundamentale Ãœbereinstimmungen in ihren Werken erkennbar.

Centenaire Albert Camus (1913-1960)
Lesung und Gespräch:
Iris Radisch, Camus. Das Ideal der Einfachheit

Dienstag, 5. November 2013
[wp-cumulus]
Les articles sur notre blog.

Der hundertjährige Geburtstag von Albert Camus ist ein Anlass für eine Reihe neuer Piublikationen zu seinem Werk. Iris Radisch hat bei Rowohlt eien Biographie vorgelegt: Camus. Das Ideal der Einfachheit, die sie am 6. November im Literaturhaus Stuttgart vorstellen wird.
> Programm


H. Wittmann, Camus. Das Absurde, die Revolte und die Kunst

Das Centenaire von Albert Camus ist eine gute Gelegenheit, sein Werk wiederzulesen. „Le monde absurde ne reçoit qu’une justification esthétique,“(1) schrieb Albert Camus in sein Tagebuch. Freiheit und Kunst bedeuten > für Camus wie für Sartre eine unabdingbare Grundlage für jeden Künstler und ihr Schaffen, die auch für Schriftsteller und Intellektuelle gilt. Mit seiner Definition der Revolte (Vgl. Le mythe de Sisyphe, 1942, L’homme révolté, 1951, Discours du Prix Nobel, 1957) geht Camus noch einen Schritt weiter. Die Auflehnung des Künstlers gegen die als absurd empfundene Welt ist eine Revolte, die er auch den Ideologien, die seine Freiheit beschneiden wollen, nachdrücklich entgegenstellt. Man hat zu lange die Werke Camus’ auf eine Analyse des Absurden reduziert. Leider wird das Absurde in vielen Interpretationen seiner Werke und auch im Artikel > Albert Camus in Wikipedia immer noch auf eine Beurteilung des Lebens reduziert, das dann oft als sinnlos apostrophiert wird. „Das Absurde ist der Ausgangspunkt der gesamten Philosophie von Camus. Es ist für ihn kein isoliert zu denkender Begriff, sondern Mittelpunkt der Erkenntnis, dass man dem Leid und Elend in der Welt keinen Sinn abgewinnen kann.“ (Artikel > Albert Camus in Wikipedia, aufgerufen am 29.10.2013)

Albert Camus
(c) Oliver Jordan, Privatbesitz
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Nirgends ist Camus so pessimistisch. Im Gegenteil auf sein Werk passt auch die Antwort des Autodidakten in Sartres La Nausée auf die Frage Roquentins, welchen Sinn das Leben habe: „La vie a un sens si l’on veut bien lui en donner un. Il faut d’abord agir, se jeter dans une entreprise. Si ensuite l’on réfléchit, le sort est jeté, on est engagé.“(2) Das Absurde in Camus‘ Werk ist kaum mehr als nur eine Diagnose, die die Stellung des Menschen in der Welt bewertet, auf dessen Fragen die Welt vernunftswidrig schweigt, erklärt Camus in Le Mythe de Sisyphe. Camus hat selbst mit seiner Definition der Revolte auf das Absurde gegeben. Die Revolte verleiht der Kunst eine herausragende Stellung in seinem Gesamtwerk, sie wird für den Künstler zu einer Verpflichtung, seine Freiheit gegen die Ideologien einzusetzen. Es ist also die Kunst, die das Werk Camus‘ in seiner ganzen Tragweite offenbart. Man hat die Schlussfolgerungen, die er aus seinem Werk gezogen hat, nämlich eine eindrucksvolle Bestätigung der Freiheit durch die Kunst, immer vernachlässigt. Im 21. Jahrhundert sollten wir Camus wieder lesen, denn auch heute ist seine Kunst und sein mit ihr verbundener unbedingter Freiheitswille als Bollwerk gegen jede Form der Unterdrückung zu verstehen.

Kürzlich hat Iris Radisch eine Biographie Camus. Das Ideal der Einfachheit verfasst, die sie am 6. November im Literaturhaus Stuttgart vorstellen wird.

100 Jahre Albert Camus
Mi, 06. November 2013 19:00
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit vom Literaturhaus Stuttgart, Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart, IZKT der Universität Stuttgart und ARTE

19 Uhr: ARTE-Filmvorführung: Albert Camus, Lektüre fürs Leben. Dokumentarfilm von Joël Calmettes, ARTE France 2013, 54 Min.

20 Uhr:Lesung und Gespräch. Moderation Hinrich Schmidt-Henkel:

Ankündigung des IZKT: „Ein Mann, der zum Mörder wird, weil ihn die Sonne blendet – bis heute ist Der Fremde eine der berühmtesten literarischen Figuren der Welt. Albert Camus, sein Schöpfer, ist der Philosoph des Absurden, in das der Mensch hineingestellt ist, der Denker der Revolte, die den Menschen ausmacht – und immer der Anwalt der Einfachheit, die dem Algerienfranzosen das Grundgegebene unter der Sonne und zugleich das am stärksten Gefährdete war. «Aktueller denn je», lautet der Befund von Iris Radisch, einer der führenden deutschsprachigen Literaturkritikerinnen, die uns aus Anlass seines 100. Geburtstages auf eine faszinierende Reise mitnimmt: von Belcourt, dem ärmlichen Viertel Algiers, in dem Camus mit einer stummen Mutter aufwächst, in das graue Paris, das unter deutscher Besatzung die Moral der jungen Existenzialisten herausfordert. Emphatisch vermittelt uns Iris Radisch diesen von karger mittelmeerischer Landschaft geprägten Mann in allen seinen Lebenskämpfen, als Liebhaber der Frauen und eines Denkens, das sich engagiert.“
Die Veranstaltung wird von der DVA-Stiftung gefördert.

> Centenaire Albert Camus (1913-1960)

Auf unserem Blog:
> 1952: Der Streit zwischen Sartre und Camus
> Albert Camus, 7. November 1913 – 4. Januar 1960

(1) A. Camus, Carnets 1935-1948, in: ders., Œuvres complètes, t. II, 1944-1948, Édition publiée sous la direction de Jacqueline Lévi-Valensi, Paris 2006, S. 994.
(2) J.-P. Sartre, La Nausée, Paris 1938, S. 133.

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