Archiv für September 2011

Das deutsch-französische Geschichtsbuch

Donnerstag, 29. September 2011


> „Das Buch ist ein echter Erfolg“
Interview mit Projektleiter Dr. Ilas Körner-Wellershaus (über Bildungsklick)

Ein gemeinsames Geschichtsbuch für deutsche und französische Schüler. Als Peer Steinbrück heute morgen im Bundestag seine Rede im Rahmen der Debatte um die Abstimmung zum erweiterten EURO-Rettungsschirm an die vielen Gedenktafeln in französischen Kirchen mit den Namen der Opfer des 1. und 2. Weltkrieges erinnerte, wurde deutlich, dass die Schuldenmisere nicht über die Bedeutung der europäische Idee hinwegtäuschen darf. Die deutsch-französische Aussöhnung, die de Gaulle und Adenauer besiegelten ist ein europäisches Erfolgsmodell, weil ganz Europa davon profitiert hat. Der Frieden in Europa ist seitdem zum Magnet für viele weitere Länder geworden. Das deutsch-französische Geschichtsbuch lehrt, dass Ereignisse aus dem Blick der Nachbarn unterschiedlich interpretiert werden, aber dass es sich trotzdem um eine gemeinsame Geschichte handelt.

Rente: Mehr Freiheit für Eigeninitiative

Donnerstag, 22. September 2011

Premierminister François Fillon hat eine gemeinsame Anhebung der Altersgrenze in Deutschland und Frankreich vorgeschlagen: „Il faudra aller vers un temps de travail commun, il faudra aller vers un âge de retraite commun, il faudra aller vers une convergence progressive de l’organisation économique et sociale de nos deux pays,“ mit diesen Worten wird er von RTL zitiert.

RTL: > Va-t-on vers la retraite à 67 ans ?

In Deutschland gibt es ein Gesetz, das die allmähliche > Anhebung des Rentenalters bis 67 bis 2030 vorsieht. Bis 2030? Das ist so geplant, dass die Kritik an diesem Vorhaben künftige Politiker trifft. Heute schiebt man eine Lösung vor sich her. In beiden Ländern könnte es zum Einstieg eine einfache Lösung geben: Wer sich für eine Rente mit 67 entscheidet, soll seinen Arbeitsplatz behalten können. Anreize könnten eine Reduktion der Wochenarbeitszeit oder eine Erleichterung der Lohnsteuer sein. Sind unsere Politiker kreativ genug?

> Bundesregierung legt Bericht zur Rente mit 67 vor

Von der Eisenbahn zum TGV: Von Louis-Napoléon zu Nicolas Sarkozy

Mittwoch, 21. September 2011

LGV Rhein-Rhone lässt Südwesten Deutschlands und Südfrankreich näher zusammenrücken

[Ambassade de France à Berlin] Mit der Inbetriebnahme einer 140 km langen Hochgeschwindigkeitstrasse auf der > Strecke zwischen Mulhouse und Dijon zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2011 verkürzen sich die Fahrtzeiten zwischen dem Elsass, Südwestdeutschland und der deutschen Schweiz

Richtung Mittelmeer beträchtlich. Nach der Inbetriebnahme der Hochgeschwindigkeitstrasse zwischen Paris und Metz 2007, die Frankfurt am Main auf eine Fahrzeit von 3 Stunden und 50 Minuten an die französische Hauptstadt heranrücken ließ, ist damit ein weiteres Teilstück eines europäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes entstanden.

Staatspräsident Nicolas Sarkozy, der die TGV-Strecke am 8. September 2011 nach nur fünfjähriger Bauzeit mit einer > Rede in Belfort einweihte, unterstrich aus diesem Anlass die Bedeutung von wichtigen Infrastrukturprojekten für Frankreich und Europa: „Der TGV, das ist Frankreich! Die Bahn ist Frankreich! Und es ist eine nationale Anstrengung.“ Er betonte dabei, dass die Ligne grande vitesse Rhin-Rhône (LGV) zudem die erste Hochgeschwindigkeitsverbindung Frankreichs sei, die nicht von oder nach Paris führe.


Louis-Napoléon nahm als Staatspräsident die Einweihung von Eisenbahnen zum Anlass, auf die Unabhängigkeit Frankreichs hinzuweisen:

in: La politique impériale exposée par les discours et proclamations de l’Empereur Napoléon III depuis le Dix décembre 1848 jusqu’en juillet 1865, Paris 1865, S. 41:

Das Fach Französisch verdient mehr Aufmerksamkeit

Donnerstag, 15. September 2011
[wp-cumulus]
Zum Anklicken: Die Themen auf diesem Blog

In Rheinstetten gibt es Befürchtungen, wenn Kinder Französisch lernen, würden sie benachteiligt werden. Wieso? Ist es nicht ganz normal, die Sprache des Nachbarn zu lernen? Und der Konflikt, folgt man Jan Friedmann SPIEGEL dieser Woche (Ausgabe Nr. 37 vom 12.9.2011), könnte „in den meisten Bundesländern noch an Schärfe gewinnen.“ Wird da ein Ereignis herbeigeschrieben?

Unter der Überschrift > „Shakira schlägt Jacques Brel“ berichtet Fredmann, dass deutsche Schüler lieber Französisch als Spanisch lernen wollen. Und der Untertitel von Friedmanns Beitrag legt schon seine Tendenz frei: „Doch in den Ministerien vieler Länder dominiert die Gallier-Lobby.“ Das klingt sehr abwertend, ist von wenig Sachverstand geprägt und will Rückständiges gegenüber dem Aufschwung der spanischen Sprache in deutschen Schulen suggerieren.

Fried berichtet von einer bundesweiten Stagnation des Französischunterrichts. Dem Verlust von einem halben Prozent der ca. 1 170 000 Französisch-Schülern 2005/2006 an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland steht von 2005 bis heute die Zunahme von 100.000 Schüler gegenüber, so dass jetzt in Deutschland 337.294 Schüler Spanisch lernen. Ohne Zweifel ist diese Situation ein Hinweis darauf, dass für das Fach Französisch nicht genügend getan wird.

Dem Vergleich der Schülerzahlen hinsichtlich ihrer Sprachentscheidungen folgt der Satz: „Heutige Schüler hingegen blicken zunehmend über den großen Nachbarn hinweg weiter gen Westen.“ In einem immer enger zusammenwachsenden Europa verliert Frankreich in den Augen der Schüler etwas von seiner Attraktivität, weil sich andere Horizonte auftun. Sympathien, Vorlieben, persönliche Präferenzen und mehr oder weniger genaue Informationen spielen dabei eine Rolle. Man orientiert sich gerne an irgendeinem Trend. In diesem Sinne ist dieser SPIEGEL-Artikel eine etwas flache Werbeveranstaltung für Spanisch, bei dem leider die Argumente für diese Sprache vergessen wurden, denn es werden nur Punkte angeführt, die die Nachteile von Französisch andeuten sollen: So wie „Die Sprache von Voltaire und Balzac steht im Ruf, kompliziert und grammatiklastig zu sein…,“ eine Ansicht ist, die immer gerne wiederholt wird und manchen Schülern als Entscheidungsgrundlage genügt. Solche Vermutungen gelten aber auch für andere Sprachen.

Französisch ist viel mehr als eine „Lebensform“.

Willkommene Unterstützung bekommt Jan Friedmann durch Yvonne Petter-Zimmer, Verlagsleiterein für Fremdsprachen bei Cornelsen, die er mit den Worten „Frankreich war einmal Symbol für eine erstrebenswerte Lebensform. Das ist abgelöst worden durch Spanisch,“ zitiert. Ihre Anmerkung bezieht sich möglicherweise eher auf den Absatz der eigenen Spanisch-Lehrwerke als auf einen diffusen Eindruck hinsichtlich eines Vorrangs Spaniens und übergeht allzu leichtfertig die Bedeutung der deutsch-französischen Aussöhnung für ein friedliches Europa. Als „bodenständig“ und „berufsnah“ beurteilen viele Eltern, so Friedmann die spanische Sprache „wenn die Kinder eine Ausbildung im Tourismus oder im Handel anstreben“. Das ist also mal ein Sachargument, auch wenn es nicht sticht, denn das Handelsvolumen Deutschlands mit Frankreich ist größer als mit Spanien. In anderen Fächern wie Geschichte, Literaturwissenschaft oder Philosophie muss man sich wohl doch wieder auf Französisch besinnen. Und Friedmann fügt hinzu: „Auch an vielen Universitäten wählen mehr Erstsemester Spanisch als Französisch.“ Ihr Studienfach heißt Romanistik und dies bietet seinen Studenten mehrere romanische Sprachen an. Die Präferenzen zugunsten der spanischen Sprache sind in der Romanistik, die manchmal als Sprachkurs missverstanden wird, sind nicht zu übersehen. Besinnt man sich aber wieder auf die Literaturwissenschaft und die fundamentale Bedeutung der > Literatur für die Entwicklung von Gesellschaften, wird man sich schnell wieder an Französisch erinnern müssen.

Für Französisch gab es nie eine richtige Sprachpolitik

Würde Friedmann den Beitrag der französischen Sprache und Kultur, einschließlich Literatur, Geschichte und Philosophie zum Schulunterricht und die zahlreichen Kulturabkommen zwischen Deutschland und Frankreich in den Blick nehmen, würde er nicht auf die Idee kommen von einer „Gallier-Lobby“ in den Ministerien zu sprechen, sondern viel eher ihr Fehlen und folglich auch ihre mangelnde Ausstrahlung auf die Schulen mit Recht beklagen. Im Deutsch-Französisches Kulturabkommen vom 23.Oktober 1954 heißt es : “Die hohen vertragschließenden Teile tragen, soweit irgend möglich, Sorge dafür, daß in allen Universitäten und höheren Lehranstalten ihres Gebietes Unterricht in der Sprache und Literatur des anderen Teiles veranstaltet und daß Schülern diese Sprache als erste oder zweite obligatorische lebende Sprache zur Wahl gestellt wird. Sie tragen ferner dafür Sorge, daß den Schülern der Fachschulen sowie der höheren Handels- und Gewerbeschulen die gleichen Möglichkeiten geboten werden.” zitiert von Ingo Kolboom, in: > Was wird aus der Sonderbeziehung? Plädoyer für eine neue deutsch-französische Nähe: Wider die “Normalisierung” als Diskurs der Entfremdung. (*.pdf, Erschienen in: Dokumente. Zeitschrift für den deutsch-französischen Dialog, Heft 3, Juni 2000, S. 207-214.) Auch im Deutsch-Französischen Vertrag von 1963 steht: „Die beiden Regierungen erkennen die wesentliche Bedeutung an, die der Kenntnis der Sprache des anderen in jedem der beiden Länder für die die deutsch-französische Zusammenarbeit zukommt.“ Eine wirklich „voluntaristische Sprachpolitik“ zugunsten der französischen Sprache, die Kolboom schon vor elf Jahren anmahnte, hat es in Deutschland nicht gegeben. Sein Artikel hat an Aktualität bis heute nichts verloren. Die Folgen wie die mangelnden Kenntnisse über die Chancen Europas werden immer gravierender.

blog.klett-cotta.de

Nur was man sieht, kann man auch verstehen

Im Konzept für unseren Frankreichblog steht der hehre Wunsch, er möge Schüler von der Abwahl der französischen Sprache abhalten. In den 1350 Beiträgen, die hier seit fünf Jahren verfasst wurden, finden sie viele Beiträge, deren Inhalte kaum je im Schulunterricht erwähnt werden, die aber die > deutsch-französischen Beziehungen als ein wichtiges Fundament für die europäische Einigung nachhaltig prägen. An allen großen Erfolge der EU hatten Frankreich und Deutschland erheblichen Anteil. Es reicht nicht, von einer „Lebensform“ zu sprechen. Es geht um die Literatur und die Geschichte, wie zum Beispiel das 19. Jahrhundert in Frankreich in ganz entscheidender Weise die Moderne geprägt hat. Nur wenn Schüler von der Bedeutung der französischen Sprache für Europa nichts erfahren, sondern nur mal hören, dass Französisch schwer sein soll, ist es an der Zeit, dass endlich die mit Frankreich schon lange vereinbarten Schritte zur Förderung des Sprachunterrichts unternommen werden.

> Argumente für Französisch
> Französisch entlang der Rheinschiene

Sarkozy et Merkel : Können sie zusammen handeln?

Mittwoch, 14. September 2011

Es ist nicht einfach hier auf diesem Blog über > Wirtschaft zu schreiben. Zu komplex sind die Schuldenprobleme geworden, und man muss wohl konzedieren, dass häufiger Richtungswechsel nicht nur von Wankelmütigkeit geprägt ist, sondern auch mit beherztem Re(a)gieren begründet werden kann, weil neue Erkenntnisse vorliegen, die beide Seiten, Paris und Berlin, im ständigen Dialog miteinander gewinnen.

Die gemeinsamen gut gefassten Absichten von Staatspräsident Sarkozy und Bundeskanzlerin Merkel dürfen aber jetzt nicht mehr wie so oft keine bloßen Visionen oder Versprechungen mehr bleiben:

> Merkel und Sarkozy wollen eine “neue europäische Wirtschaftsregierung” gründen – Frankreich-Blog, 17.8.2011

> Merkel und Sarkozy: Hörverstehensübung, Frankreich-Blog, 18.8.2011

Solange alles beim Alten bleibt und so manche weiterhin aus fallenden Kursen Profit ziehen können (ohne Zweifel gibt es Profiteure der Krise, die sie immer wieder anheizen…) , und die Politik nicht gewillt ist, die Banken in die Pflicht zu nehmen, werden die Nachrichten auch aus konservativen Blättern immer schlechter für die Berliner Koalition.

> Diese Krise ist zu groß für Merkel, Sarkozy & Co. – DIE WELT, 14.9.2011

Wenn schon Absichtserklärungen von Sarkozy und Merkel heute den Börsen ein kleines Plus verschaffen, was tun die dann erst, wenn die beiden sich entschließen würden, wirklich zur Tat schreiten? Manchmal spricht man von einem Europa der zwei Geschwindigkeiten. Auch das erfodert Entschlossenheit und Taten. Die zweite Liga wird dann schon nachkommen, so wie sie auch in die EU eintreten wollten. Aber die Entwicklung der EU wegen Klassenletzter in Frage zu stellen, das muss man sich wirklich ncht gefallen lassen. Ein Investitionsprogramm für Griechenland statt reinemn Schuldendienst, das wärs doch. Dann würde man auch nicht von Staatspleite reden, die führt ja doch nur dazu, dass es unter der Akropolis neuer Firmierung hinterher genauso weitergeht. Frankreich und Deutschland könnten Börsenwunder bewirken, wenn beide gemeinsam handeln und den Weg weisen. Aber in Berlin muss erstmal die FDP in Ihrem Haus aufräumen und die CSU wieder richtig mitmachen.

Mettez-vous en résEAU – Das Wasserprojekt 2011

Dienstag, 13. September 2011

Das Wasserprojekt 2011 des Goethe-Instituts Frankreich besteht aus vier Teilen:

I. dem frankreichweiten Schulwettbewerb Mettez-vous en résEAU – Das Wasserprojekt 2011

II. der Kombi-Ausstellung Wasser ist Zukunft: EAU – AVENIR!? (interaktive Mitmachausstellung)
Zwischen Chaussée und Gärten- europäische Wasserstädte (Fotoausstellung)
(zweisprachig) in drei französischen Städten: Paris, Lille und Lyon

III. dem zweisprachigem BLOG

IV. einem thematischen Veranstaltungskalender der Goethe-Institute in Frankreich

Der Schülerwettbewerb
> Mettez-vous en résEAU – Das Wasserprojekt 2011

> Projektbeschreibung Wasserprojekt

> Blog zum Wassserprojekt 2011.

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