Pascale Hugues (Berlin): Frankreich und Deutschland – amour fou oder Vernunftehe?
22. Dezember 2015 von H. Wittmann
Do, 21. Januar 2016 19:30
Stadtbibliothek Stuttgart, Mailänder Platz 1
Text des IZKT: „Die Beziehung zwischen Deutschen und Franzosen ist heute durch eine seltsame Mischung aus Gleichgültigkeit, Bewunderung und Neid geprägt: Gleichgültigkeit, weil man sich in einer globalisierten Welt kaum noch füreinander interessiert – ein Preis der Normalisierung; Bewunderung, insofern Deutschland in Frankreich beständig als Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell angepriesen wird und zugleich viele Deutsche eine tiefe Sehnsucht nach dem französischen savoir vivre hegen und mit Staunen auf jenen lebendigen republikanischen Geist blicken, der sich in der Reaktion auf die Attentate im Januar 2015 artikulierte. Ein gewisser Neid entsteht, weil für viele Franzosen die ökonomischen Erfolge und die politische Dominanz Deutschlands in der EU nur schwer zu ertragen sind. Aus dieser Mischung erwachsen gefährliche Klischees. Angela Merkel und Wolfgang Schäuble werden als deutsche Personifikationen einer materialistischen Weltsicht gezeichnet, die dem Rest Europas aufgezwungen werden soll. François Hollande scheint hingegen aus deutscher Sicht wie die Inkarnation der französischen Reformunfähigkeit. Nur wenn wir diese Konstellation nüchtern analysieren, können wir zu ihrer Überwindung beitragen.“
In deutscher Sprache.
Die Veranstaltung wird von der DVA-Stiftung gefördert.
> Im Interview mit Pascale Hugues – Bundeszentrale für politische Bildung