Mannheimer Morgen: Ein Interview mit Alfred Grosser
10. November 2009 von H. Wittmann
Im Mannheimer Morgen steht am 8. November ein Interview mit dem französischen Politologen Alfred Grosser: > „Freude, Freude, Freude“
Mannheimer Morgen – Online-Ausgabe der Tageszeitung mit Meldungen aus der Region und aus aller Welt. Von unserer Korrespondentin Birgit Holzer.
In diesem Interview hat Alfred Grosser u. a. gesagt:
„(Mannheimer Morgen:) Sie sprechen gegen einen Trend, der sagt: Die deutsch-französischen Beziehungen sind so gut wie lange nicht, der deutsch-französische Motor treibt Europa an.
Grosser: Es gibt den Ausdruck „langue de bois“ (Phrasendrescherei). Wollen Deutschland und Frankreich überhaupt ein Motor in der EU sein? Sarkozy findet das Mehrheitsprinzip dann gut, wenn Frankreich in der Mehrheit ist. Helmut Schmidt hat gesagt, Frankreich soll führen. Was er meinte, war: Frankreich soll glauben, es führe. Das ist die französische Selbstüberschätzung. Der deutsch-französische Motor steht seit Kohl und Mitterrand still. Ich sehe mit Bedauern, wie auf französischer Seite das deutsch-französische Kulturelle kaputtgemacht wird. Wie das wenige Geld gestrichen wird, das für die deutsch-französischen Organisationen da ist, und wie der Deutsch-Unterricht und die bilingualen Klassen zurückgehen.“
Die Aufwertung der Kuturbeziehungen zwischen Frankreich und Deutschland steht auf meinem Wunschzettel, den ich verfasst habe, als man Anfang Oktober begann über neue Initiativen im deutsch-französischen Verhältnis zu sprechen:
> Une nouvelle initative pour les relations franco-allemandes.Eine neue Initiative für die deutsch-französischen Beziehungen. (4. Oktober 2009)