Lesung: Boualem Sansal: 2084 – Zukunftsroman einer religiösen Weltdiktatur
7. Juni 2016 von H. Wittmann
Weitere Termine:
> Sa, 11. Juni 2016, 20:00 in Heidelberg
> Eröffnung der Thüringer Literaturtage mit Boualem Sansal, 9.6., 20 Uhr
Mittwoch, 8. Juni, 20.00 Uhr | Literaturhaus Stuttgart, Breitscheidstr. 4, 70174 Stuttgart
2084 ist ein düsterer Blick in die Zukunft: Eine religiöse Weltdiktatur hat sich etabiert. In Abistan liegt das Volk dem Gott Yölah und seinem Propheten Abi zu Füßen. In Boualem Sansals neuem Roman 2084, übersetzt ins Deutsche von Vincent von Wroblewsky, gibt es keinen Dschihad und keine Attentate. Alle Einwohner unterwirfen sich freiwillig Regeln und Normen. Der Feind, die Ungläubigen, ist total besiegt, so dass der Begriff aus dem Vokabular gestrichen wurde. Am Rande dieser Welt lebt der lungenkranke Ati in einem Sanatorium in der Wüste und versucht, seine Gefühle des Zweifels zu unterdrücken.
Die Leiterin des Stuttgarter Literaturhauses, Stephanie Stegmann, und der französische Generalkonsul in Stuttgart, Nicolas Eybalin, begrüßten den Gast:
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Boualem Sansal, Träger des Friedenspreis 2011 des deutschen Buchhandels, sieht seinen Roman als Fortsetzung von Georges Orwells 1984. In seinem Blick in die Zukunft tauchen Parallelen mit aktuellen Ereignissen und Strategien des IS auf; so gibt es z.B. in Abistan keine Vergangenheit, keine Geschichte mehr, sie ist ausgelöscht worden. Mit ihm spricht Stephan Milich, Übersetzer arabischer Lyrik, unter anderem von Mahmud Darwisch, Islamwissenschaftler und Kurator zahlreicher Veranstaltungen zu arabischer Literatur.
Die Veranstaltung fand in Stuttgart auf Französisch und Deutsch statt.
Alle Fotos in diesem Artikel: (c) Anne Jethon.