Hollande, Merkel, Europa und die Jugendarbeitslosigkeit

28. Juni 2013 von H. Wittmann



Wenn man sich das Programm für die Feier zum 50. Geburtstages des DFJW/OFAJ in der Mutualité am 5. Juli in Paris durchliest, könnte man auf den Gedanken kommen, das hier etwas verpasst wird. Beide Regierungen werden möglicherweise nur durch Ministerinnen vertreten werden. François Hollande hätte vielleicht doch Zeit: Schaut man auf > die Website des Elysée-Palastes, 5. Juli: „Rien à l’agenda ce jour.“ Aufgerufen am 28.6. um 18 h. (Vgl. Sartre, La Nausée, Paris 1938, S. 147: „Mardi Rien. Existé.“) Und die Bundeskanzlerin? Schade, sie hat am 5. Juli schon einen Termin > laut ihrer Website: „Unterwegs. Heute besucht die Kanzlerin auf Einladung der Rektorin, Prof. Weber, die Universität Greifswald. Anlass ist der Abschluss des Neubaus der Universitätsmedizin Greifswald am neuen Campus am Berthold-Beitz-Platz. In Greifswald entstand nach fast 20 Jahren Planungs- und Bautätigkeit der einzige Kompaktneubau eines Universitätsklinikums in Deutschland, finanziert durch Landes- und Bundesmittel.“ Der Neubau sollte ein bisschen warten können. Es geht um die Jugend Europas. Um unsere Zukunft. Immerhin, am Mittwoch, 3.7., kommt Präsident Hollande kommt zur> Konferenz zu Förderung der Jugendbeschäftigung nach Berlin.

Derweil wird in Paris, Berlin und in Brüssel, überhaupt in allen anderen Hauptstädten der EU über wirksame Rezepte gegen die Jugendarbeitslosigkeit nachgedacht. Auf einmal ist von 6 Milliarden Euro für die nächsten 6 oder mehr Jahre die Rede, dann von der gleichen Summe für die nächsten zwei Jahre, die nach Meinung des Kanzlerkandidaten Steinbrück nur ein Tropfen auf den heißen Stein seien. Er will 20 Milliarden einsetzen. In der Tat betrachtet man den Elan, den die Jugendlichen von heute mitbringen wenn man sie nur erst mal machen ließe, dann werden die anstehenden Ausgaben für sie vielleicht sogar eine noch bessere Investition sein, als mit vielen EUROS nur Banken zu retten, die sich zur Zeit mit sehr niedrigen Zinssätzen Geld beschaffen und ihre Kunden dann beim Überziehen der Konten bluten lassen.

Sogar wenn man noch mehr Geld in die Hand nehmen würde, einen viel unmittelbareren Effekt dürften wir uns davon versprechen, wenn Staatspräsident Hollande und Bundeskanzlerin Merkel auf der Feier zum 50. Geburtstag des DFJW/OFAJ zum Abschluss des deutsch-französischen Jahres und als Antwort auf Charles de Gaulle, dessen Ludwigsburger Rede an die deutsche Jugend im letzten Herbst gefeiert wurde > Fotos vom Staatsakt in Ludwigsburg am 22. September 2012, nacheinander je oder am besten zusammen eine Rede auf die europäische Jugend halten würden. Ihre Reden wären eine vorzügliche Gelegenheit, ihre Visionen hinsichtlich der Zukunft Europas zu erklären, die EURO-Rettung zu einem wichtigen Beiwerk zu machen, und der Jugend Europas die Zukunft eines freien und vereinten Europas in die Hände zu legen. „Ihr seid die Zukunft Europas,“ und „Auf Euch ruht die ganze Hoffnung der europäischen Völker“, „Jetzt sind Euer Einfallsreichtum und Euer Engagement gefragt“, natürlich dürften Hollande und Merkel dem deutsch-französischen Jugendwerk ihre Glückwünsche zu seiner erfolgreichen Arbeit als grandioses Instrument der deutsch-französischen Aussöhnung aussprechen, aber nicht ohne seine heute noch zukunftsweisende Aufgabe als Vermittlung von Zukunftsperspektiven für die Jugend mit Nachdruck hervorzuheben.

6 oder 20 Milliarden? Geld allein macht nicht glücklich, eher nur träge. Solche Summen sind doch nur politisches Kalkül zur Machterhaltung. Fast 50 Jahre musste das DFWJ auf eine Erhöhung seiner kargen Mittel warten und noch heute kann es immer noch nicht alle Anfragen günstig beantworten. Vielleicht brauchen wir etwas, wo die Jugend Verantwortung bekommt und nicht nur lernen, sonder auch zeigen kann, dass sie an der Zukunft des freien Europas bauen will. Vielleicht brauchen wir ein Europäisches Jugendwerk, das wäre es, was der Präsident und die Kanzlerin verkünden könnten. Das müsste ein solche Feier werden, dass die Teilnehmer sagen werden, hier und hete beginnt eine neue europäische Epoche.

Gucken Sie sich das Temperament und die Überzeugungen von Max van Bahlen an: > Wo bleibt das europäische Jugendwerk? Max van Bahlen und die deutsch-französischen Beziehungen. Ganz spontan gefilmt, mit etwas schiefem Stativ, verrutschtem Filmausschnitt aber einem strahlenden Max van Bahlen.

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