Finale des Grenzüberschreitenden Redewettbewerbs / Concours d’éloquence transfrontalier der Association des Membres de l’Ordre des Palmes Académiques (AMOPA)
25. März 2024 von H. Wittmann
Beim Finale des Grenzüberschreitenden Redewettbewerbs / Concours d’éloquence transfrontalier der Association des Membres de l’Ordre des Palmes Académiques (AMOPA) – AMOPA Süddeutschland e. V. und AMOPA Section du Bas-Rhin Mittwoch, 20. März 2024 wurden im Europasaal des Regierungspräsidiums Stuttgart die besten Reden in der Sprache des Nachbarn von Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und Frankreich ausgezechnet.
Die Schirmherrschaft dieser Veranstaltung hatten Theresa Schopper, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg und Olivier Faron, Recteur de l‘Académie de Strasbourg, übernommen.
Bei diesem Wettbewerb sollen die deutsch-französischen Beziehungen im Vordergrund stehen und es geht um die Förderung de Verständnisses der französischen Kultur in Deutschland und der deutschen Kultur in Frankreich. Die Redekompetenz in der Sprache des Nachbarn soll gestärkt werden. Mit dem Wettbewerb werden Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe mit sehr guten Kenntnissen in der Sprache des Nachbarn aus dem Elsass, Baden-Württemberg und der rheinland-pfälzischen PAMINA-Region angesprochen.
Das Thema des diesjährigen Wettbewerbs lautete: 60 Jahre nach der „Rede von Ludwigsburg“ wenden Sie sich in einer argumentativen Rede an die Jugend, um die deutsch-französische Freundschaft, ausgehend von eigenen Ideen, weiterzuentwickeln. / Six décennies après le « discours de Ludwigsburg » vous vous adressez à la jeunesse pour relancer l’amitié franco-allemande. Argumentez votre discours par vos idées personnelles.
Finalisten 2024
Deutsche Kandidatinnen und Kandidaten
1. Butz, Hanna (Justinus-Kerner-Gymnasium Weinsberg)
2. Holitzner, Klara Maria (Evangelisches Heidehof-Gymnasium Stuttgart) – 1. Platz
3. Morjane, Hanaa (Johanna-Geissmar Gymnasium Mannheim)
4. Resch, Nicole (Gymnasium Weingarten)
5. Schröder, Jana Alina (Theodor-Heuss-Gymnasium Schopfheim) – 3. Platz
6. Schultz, Kira (Gymnasium Mengen) – 2. Platz
Französische Kandidatinnen und Kandidaten
1. Dutruch, Chloé (Lycée Jean Sturm de Strasbourg)
2. Frisch, Inès (Lycée Jean Sturm, Strasbourg) – 2. Platz
3. Krettnich, Till (Lycée Robert Schuman de Haguenau) – 1. Platz
4. Landes, Anna (Lycée Robert Schuman de Haguenau) – 3. Platz
Der Grenzüberschreitende Redewettbewerb / Concours d’éloquence transfrontalier wurde 2016 durch die gemeinnützige AMOPA Süddeutschland e. V. und die AMOPA Section du Bas-Rhin ins Leben gerufen. Der Wettbewerb wird jährlich durchgeführt, abwechselnd in Deutschland und in Frankreich. Im Jahr 2024 fand er zum 7. Mal statt. Der Grenzüberschreitende Redewettbewerb beruht in erster Linie auf zivilgesellschaftlichem Engagement.
Alle Teilnehmende des Finales erhalten darüber hinaus ein repräsentatives Dokument für ihr Curriculum Vitae.
Finanzierung:
Die Initiative wird aus Mitteln der AMOPA Süddeutschland e. V. sowie der AMOPA Section du Bas-Rhin bestritten und mit viel ehrenamtlicher Eigenleistung ermöglicht.
Preise werden insbesondere durch folgende Sponsoren erbracht: Klett-Verlag, Firma Stihl (Waiblingen), Europa-Park (Rust).
Sprache des Nachbarn
Warum die Sprache des Nachbarn lernen? – Das Erlernen der französischen Sprache in Deutschland – so wie auch das Erlernen der deutschen Sprache in Frankreich – geht dank der über Jahrzehnte gewachsenen Beziehungen zum Partnerland, gestärkt durch den Elysée-Vertrag, das Deutsch-Französische Jugendwerk sowie den Aachener Vertrag, mit der Möglichkeit einher, an einer Vielzahl von Schüleraustauschen und Auslandsaufenthalten teilnehmen zu können. Die Städte- und Regionalpartnerschaften bieten einen besonders spannenden Kontext für Austausche und Begegnungen aller Generationen.
Die von der Kooperation der Schulbehörden der Partnerregionen getragenen Austausch-Programme sind für alle motivierten Jugendlichen niederschwellig und ganz unabhängig von der finanziellen Situation der Elternhäuser zugänglich.
Insofern ist das Erlernen der Sprache des Nachbarn in besonderem Maße mit Chancengleichheit verbunden, wenn es um den Zugang zu einer gelebten Mehrsprachigkeit, zu grenzüberschreitenden Erfahrungen und zu einem tieferen Verständnis für Europa und für die Demokratie geht. Mit keiner anderen Sprache sind einschlägige Schlüsselerlebnisse und prägende grenzüberschreitende Erfahrungen so einfach realisierbar wie mit dem Französischen bzw. dem Deutschen.
Der Grenzüberschreitende Redewettbewerb / Concours d’éloquence transfrontalier steht als konkrete zivilgesellschaftliche Maßnahme im Lichte des Aachener Vertrags1; hier spielt die Sprache des Nachbarn, insbesondere für die Grenzregionen, eine hervorgehobene Rolle.
In Artikel 15 des Aachener Vertrags von 2019 heißt es: „Beide Staaten sind dem Ziel der Zweisprachigkeit in den Grenzregionen verpflichtet und unterstützen die dortigen Stellen dabei, geeignete Strategien zu entwickeln und umzusetzen.“
Dank seiner vielfältigen Beziehungen zu frankophonen Partnerregionen kommt den Ländern der Grenzregionen als privilegierte Akteure die verstärkte Entwicklung modellhafter grenzüberschreitender #leuchtturmprojekte auf allen Ebenen zu.
In Artikel 10 führt der Aachener Vertrag hinsichtlich der Bildung Folgendes aus: „Beide Staaten führen ihre Bildungssysteme durch die Förderung des Erwerbs der Partnersprache, durch die Entwicklung von mit ihrer verfassungsmäßigen Ordnung in Einklang stehenden Strategien zur Erhöhung der Zahl der Schülerinnen, Schüler und 1 Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik über die deutsch-französische Zusammenarbeit und Integration (22. Januar 2019). Genannt: Aachener Vertrag. Studierenden, die die Partnersprache erlernen, durch die Förderung der gegenseitigen Anerkennung von Schulabschlüssen sowie durch die Schaffung deutsch-französischer Exzellenzinstrumente für Forschung, Ausbildung und Berufsbildung sowie integrierter deutsch-französischer dualer Studiengänge enger zusammen.“