Die Krönung von Charles III. und Camilla

6. Mai 2023 von H. Wittmann



Pour préparer les commémorations du 8 mai 1945, notre rédaction propose aux éléves de lire notre article du 8 mai 2022: / Zur Vorbereitung auf die Gedenkfeiern zum 8. Mai 1945 schlägt unsere Redaktion den Schülern vor, unseren Artikel vom 8. Mai 2022 zu lesen: > Cérémonie de commémoration du 77e anniversaire de la Victoire du 8 mai 1945.


Die Krönung von Charles III. und seiner Frau Camilla heute in London war auch eine Geschichtsstunde der ganz besonderen Art. Unsere Redaktion hat gleich mal in unserem Bücherregal nachgesehen und sich an einige wichtige Bücher aus dem Studium des Autors dieses Blogs erinnert.

Zuerst sollte man Ernst H. Kantorowicz (1895-1963) > Die  zwei Körper des Königs. Eine Studie zur politischen Theologie des Mittelalters (1957). Vorw. v. Fleckenstein, Josef. Aus d. Amerik. v. Theimer, Walter/Hellmann, Brigitte. 552 Seiten, ISBN: 978-3-608-91376-7, bei Klett-Cotta leider vergriffen unbedingt wiederlesen. Der Kerngedanke dieses Buches, der „sterbliche“ und „übernatürliche“ Körper, der nie stirbt, des Königs wurde heute durch die religiöse Zeremonie, bei der nur ein für einen kurzen Moment, als Charles die Unterschriften leistete, durch eine weltliche Handlung unterbrochen, ansonsten war die Salbung, die Überreichung der Insignien, wie Zepter, Armbänder, Sporen und schließlich die Krönung Illustrationen, of the „Kings Two Bodies“, die Kantorowicz so beinduckend in seinem Buch beschrieben hat. Vgl. Robert E. Lerner, Ernst Kantorowicz. Eine Biographie, Aus dem Amerikanischen von Thomas Gruber (Orig.: Ernst Kantorowicz), 1. Aufl. 2019, 554 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, Tafelteil mit 25 Abbildungen, ISBN: 978-3-608-96199-7. Kantorowicz zeigt in seinem Buch, die frühen Ursprünge dieses Gedankens der zwei Körper des Königs (Body=Körper, Leib) erläutert und seine Entwicklung zum Kern seiner Studie über die politische Theologie des Mittelalters macht: „Die beiden Körper des Königs bilden also eine unteilbare Einheit; jeder ist ganz in dem anderen enthalten.“ (E. Kantorowicz. Die zwei Körper des Königs, übers. v. W. Theimer, München 1990, S. 33).

Der zweite Griff ins Rgal führte zu einem ganz genauso wichtigen Buch: Charles Petit-Dutaillis, (1868-1947), La monarchie féodale en France et en Angleterre (Xe-XIIIe siècle), Paris, Albin Michel 1971 (zuerst 1933), aus dem unsere Redaktion zur Lektüre vor allem das erste Buch „La royauté en France et en Angleterre depuis la fin du Xe siècle jusqu’à la formation de l’empire angevin“ zur Lektüre empfiehlt. (Besprechung: Alfred Coville, Ch. Petit-Dutaillis. La monarchie féodale en France et en Angleterre. Xe-XIIIe siècle, 1933, in: Journal des Savants, Année 1934, 6, pp. 248-256). Im zweiten Buch erläutert Petit-Dutaillis die Geschichte des  angevinischen Reichs von ca. 1150 bis 1250,  Heinrich II (1133–1189) (aus dem Hause Plantagenet) regierte über ein Reich, das die Westhälfte Frankreich und das Königreich England umfasste. Vgl. dazu: Rüdiger, Jan, Hg.,  Ginsterzweig und Löwenherz: Fragen ans Empire Plantagenêt I: Einleitung. Gesammelte Beiträge von Masterstudierenden der Universität Basel aus dem Forschungsseminar „Ginsterzweig und Löwenherz: l’Empire Plantagenêt (1150–1220) – wir zitieren aus diesem Werk die Skizze des Angevinischen Reichs hier rechts >>>> “. Die Herrschaft des Hauses Plantagenet endete in  Frankreich nach einem fast hundertjährigem Krieg mit dem 1259 geschlossenen Vertrag von Paris zwischen Heinrich III., König von England, und Ludwig IX. von Frankreich

Und noch ein Buch fiel unserer Redaktion in die Hände: Jean François Lemarignier, La France médiéval: Institutions et Societé, Paris: Armand Collin 1970, bsd. S. 229. 262, 266 f., in dem die Ursprünge der Monarchie in Frankreich erläutert werden. Die Art und Weise, wie heute in Westminster Abbey Charles III. die Krönungsinsignien verliehen wurde einschließlich der Krönung verliehen wurden, erinnert an die lange Tradition mittelalterlicher Rituale und Zeremonien der Königskrönungen mit allen rechtlichen Implikationen ausführlich beschrieben werden.

Als Leseanregung darf der Band von Philipp Wollff-Windegg, Die Gekrönten. Sinn und Sinbilder des Königtums  (1957) Stuttgart, Klett-Cotta, 2. Auflage 1981 (leider vergriffen) hier nicht fehlen.  Genausowenig darf das Buch von Marc Bloch (1886-1944), Les rois thaumaturges, Paris 1924, Paris: Gallimard 1984 in dieser Liste fehlen: vgl dazu die Besprechung von Jacques Berlioz, > „Les Rois thaumaturges“ de Marc Bloch, in: L’Histpoire, mensuel 247, octobre 2000. Von ihm stammt auch der Band Apologie der Geschichte oder der Beruf des Historikers, hrsg. von Peter Schöttler, übersetzt von Wolfram Bayer mit einem Vorwort von Jacques Le Goff, 4. Druckaufl., 2021, 286 Seiten, Broschiert, ISBN: 978-3-608-98645-7: 1. Kapitel, VI. Die Gegenwart durch die Vergangenheit zu verstehen, S. 56-60 besonders auch für diejenigen, die mehr über die historische Bedeutung der gestrigen Zeremonie in Westminster Abbey lernen wollen. Und von Marc Bloch muss hier auch Die Feudalgesellschaft  übersetzt von Eberhard Bohm und Kuno Böse, 2. Druckauflage 2019, 667 Seiten, ISBN: 978-3-608-98209-1 zitiert werden: „Weder vor noch nach Marc Bloch ist das Feudalzeitalter so umfassend beschrieben und erfaßt worden. »Die Feudalgesellschaft« ist auch sechzig Jahre nach ihrem Erscheinen unerreicht: Das Meisterwerk der kritischen Geschichtswissenschaft liegt nun in einer hervorragenden Übersetzung und einem völlig überarbeiteten Register als Neuausgabe vor. Bloch schildert in diesem berühmten Buch, wie die Feudalgesellschaft entstand. Seine Art der beschreibenden Untersuchung ermöglicht, die Gegenwart aus der ganz anders gearteten Vergangenheit zu verstehen. Der Leser gewinnt einen Blick dafür, wie sehr sich das eigene Handeln und die gegenwärtigen politischen Situationen im Spiegel der Vergangenheit relativieren.“ (Verlagstext)

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