Der Deutsch-französische Tag in Fellbach:
Integration und Migration in Frankreich und Deutschland

25. Januar 2011 von H. Wittmann



Aus Anlass des Gedenktages der Unterzeichnung des Elyséevertrages am 22. Januar 1963 fand am 24. Januar fand im Fellbacher Rathaus die Journée franco-allemande statt. Der Tag mit dem Titel Integration und Migration in Frankreich und Deutschland war der Arbeit der Französischlehrer gewidmet und wurde vom > Institut français in Stuttgart und dem > Deutsch-Französischen Institut in Ludwigsburg organisiert. Professor Frank Baasner, der Leiter des Deutsch-französischen Instituts in Ludwigsburg, eröffnete die Tagung. Nach ihm sprach Michel Charbonnier (rechts), Generalkonsul und Leiter des Institut français in Stuttgart:

Anschließend hielt der neue > Bevollmächtige der Bundesrepublik Deutschland für kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertrages über die deutsch-französische Zusammenarbeit, der baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus, zu diesem Ereignis eine Rede, in der er die Aufgaben seines neuen Amtes vorstellte:


Das Fotoalbum von diesem Nachmittag:

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Der Bevollmächtigte erinnerte an die großartige Freundschaft, die Frankreich und Deutschland vor 48 Jahren mit dem Deutsch-französischen Vertrag besiegelt und seitdem ständig weiterausgebaut haben. Zwei Hauptaufgaben hat der Bevollmächtigte. Er ist in Deutschland der Ansprechpartner Frankreichs in Fragen der kulturellen Zusammenarbeit. Und er vertritt zugleich die 16 Bundesländer in allen Fragen der kulturellen Zusammenarbeit mit Frankreich. Er erinnerte an die Vielfalt der gemeinsamen Projekte mit Frankreich. In Baden-Württemberg lernen 30 % der Schüler Französisch, 10 % mehr als im Bundesdurchschnitt. Die Hochschulen in Baden-Württemberg haben bereits mehr als 300 Kooperationen mit Partneruniversitäten in Frankreich geschlossen. Danach skizzierte der Ministerpräsident sechs Thesen zu Beginn seiner Amtszeit als Kulturbevollmächtigter: 1. Bildung, Kultur und Wissenschaft sind Ressourcen ersten Ranges, von denen der Wohlstand in der ganzen EU abhängt. 2. Die Halbierung des Anteils der Europäer an der Weltbevölkerung verpflichtet uns künftig noch mehr entschieden auf Qualität zu setzen. 3. Die deutsch-französischen Beziehungen sind auch der Rahmen für einen Austausch auf professionellem Gebiet. Das gilt gerade auch für diesen Tag, der dem Thema Integration und Migration in Frankreich und Deutschland gewidmet ist. 4. Die besondere Zusammenarbeit mit Frankreich gibt uns vielfältige Möglichkeiten, uns mit Frankreich mehr und bewusster auseinandersetzen. 5. Das Motto des diesjährigen deutsch-französischen Tages „Französisch – Dein Weg zum Erfolg“ steht für gemeinsame Projekte mit Frankreich, von denen der Ministerpräsident u. a. > das deutsch-französische Geschichtsbuch zitierte. Und als 6. Punkt nannte er die französische Sprache als eine besondere kulturelle Aufgabe für die Deutschen. Am Schluss seiner Rede bekräftigte der Bevollmächtigte, er möchte in seiner neuen Funktion wie auch als Ministerpräsident Baden-Württembergs ein verlässlicher Freund Frankreichs sein.

Nach den Grußworten vom Oberbürgermeister Christoph Palm, Paul Palmen, Leiter der Arbeitsgemeinschaft der bilingualen Gymnasien, Dr. Peter Theiner, Robert-Bosch-Stiftung, und Christa Weck (Foto), Christa WeckErnst Klett Verlag, und der Rede von Wolfgang Naumann, der auf den kürzlich erschienen Artikel von Stéphanie Le Bars, > Islam et intégration : le constat d’échec franco-allemand, LE MONDE, 4.1.2011 verwies – über die Integration in Frankreich stellte Wilfried N’Sondé mit einer Lesung seine neue Lektüre vor: Septembre d’Or.

Seitdem ich das Buch mit der CD erhalten habe, gab es bei den Autofahrten seit gestern hinreichend Gelegenheit, der CD von Septembre d’Or mit der Stimme ihres Autors Winfried N’Sondé ausführlich zu lauschen: „Demain, nous prenons l’avion pour la France.“ Alles was das Lesen spannend macht, die Entdeckung von Neuem, ein wenig Nostalgie, Unsicherheit, Aufbruch, Ängste, Hoffnungen, das Reisen, das Ankommen in einer fremden Welt, die ersten Gehversuche, der Umgang mit vertrauten Menschen in einer neuen Umgebung, neue Lebensgewohnheiten, auf Vorbehalte treffen, Niederlagen der ganz neuen Art erleben und im Umgang miteinander auch plötzlich neue Hoffnung spüren! Die sympathische Art und Wiese mit der Winfrid N’Sondé eines unserer schwierigsten Gesellschaftsprobleme nicht vereinfacht, sondern präzise auf den Punkt bringt, ist total beeindruckend. Diese Lektüre vermittelt mehr als ein Sachtext zu diesem Thema und demonstriert selbst als kurzer Lesetext auch hier bereits die Überlegenheit der Literatur. Wie beim Lesen, beim zweiten und drittem Hören entdeckt man immer mehr, bestimmte Redewendungen, bestimmte Ausdrucksweisen, den Respekt, den der Held der Geschichte aus dem Senegal mitbringt, von dem die Menschen in seiner neuen Umgebung einiges lernen können.

Wilfried N’Sondé: > Septembre d’Or
Lecture graduée mit Audio-CD,
abgestimmt auf Découvertes
978-3-12-591849-8
(identisch mit: 3-12-591849-9)

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