Bertrand Pulman : Salons. Rencontres et surprises
13. Februar 2020 von H. Wittmann
Im September 2019 ist bei Dunod in Paris der Band von Bertrand Pulman, > Salons. Rencontres et surprises erschienen.
Nachdem unsere Redaktion auf so vielen Messen in Stuttgart, Hannover, Köln, Frankfurt und Leipzig gewesen ist, kommt dieser Band des Pariser Professors für Soziologie und Anthropologie an der der Sorbonne Paris Cité gerade recht. Nichts schöner als morgens kurz vor der Öffnung der Messe durch die Hallen zu streifen, wenn alle Bücher schon da sind, die Lichter gerade angehen und die Besucher noch nicht da sind. Dann der Gong, die Besucher kommen, die Messe geht los. Für ein paar Tage wird der Schreibtisch mit dem bunten Messetreiben vertauscht. Termine, Veranstaltungen, Gespräche, Fotos, > Videos: Rencontres et surprises, wie Pulman im Untertitel sein Vorhaben nennt.
Er legt uns hier eine soziologische Betrachtung des Phänomens Salons vor. Ein Ergebnis einer wahren enquête, die Pulman auf verschiedenen Salons betrieben hat. Flugzeuge, Bücher, Tiere, Autos, Weine, Spiele (gamescom in Köln mit Bundeskanzlerin Merkel, S. 36 !), Konfektionsware, Möbel, Genußwaren, Gemälde ziehen regelmäßig viele Besucher an. Es gibt Rituale und eine ganz spezifische Ästhetik der Salonkultur, die Pulman mit diesem Buch eingefangen hat. Die Aufregungen der monatelangen Vorbereitungen, die Anfahrt, der Aufbau, der erste Messetag, die Erschöpfung am 5. Messetag das Abbauen, die Anreise und der Termin für das nächste Jahr. Alles gleich? Weit gefehlt. Die Bilder mögen einander gleichen, aber trotzdem gibt es immer Neues und feine Unterschiede:“ L’estétique de la rencontre: Un salon ne joue pas uniquement dans un rgistre matériel tissé de transactions économiques et d’impératifs de sécurité. Il est aussi un théâtre qui remplit les participants d’émotions partagées.“ (S. 128)Mit diesen und anderen Beschreibungen hat Pulman mit scharfer Beobachtungsgabe das Amnbiente, und die Atmosphäre der Salons festgehalten. Die hastenden Aussteller, die hektischen Besucher, die Flaneure, die sich treiben lassen. Man rennt schnell durch die Halle auf Terminjagd, oder man schlendert, guckt hier, guckt da und trifft dauernd nette Leute. Pulman beschreibt die Salons so, als seien Sie mit ihm zusammen dort gewesen: „Le souci esthétique a émergé incroyablement tôt au cours de l’hominisation.“ (S. 130)
Hier eine Auswahl von Fotoserien aus den letzten Jahren:
> Fotoalbum: #FBM18 Frankreich auf der Frankfurter Buchmesse 10.-14. Oktober 2018 – 15. Oktober 2018
>#FRAFRA2017 Der Pavillon des Gastlandes Frankreich auf der Frankfurter Buchmesse 2017 – 17. Oktober 2017
> Renault ! Ein Besuch bei der Firma Schweier auf der Retroclassics in Stuttgart – 11. März 2019
> Salon du Livre in Paris 2014 – 25. März 2014
> Retroclassics 2019 in Stuttgart – 10. März 2019 von H. Wittmann
> Ein Besuch beim RENAULT-Autohaus Schweier auf der Retro Classics , Messe Stuttgart – 23. März 2018
Die Fotos unseres Kollegen vom Klett-Cotta-Blog:
> Klett-Cotta, Tropen und Schattauer auf der Frankfurter Buchmesse 2019 – 23. Oktober 2019
> #fbm18 – Klett-Cotta und Tropen auf der Frankfurter Buchmesse 2018 – 22. Oktober 2018
Auf unserem Blog:
> Nachgefragt: Bertrand Pulman, Rouge est la terre – 6. Juli 2013
Bertrand Pulman,
> Salons. Rencontres et surprises
Paris: Dunod, 224 pages
EAN 9782100784196