Albert Camus et Wikipédia
13. Oktober 2008 von H. Wittmann
„Das Absurde ist der Ausgangspunkt der gesamten Philosophie Camus’. Das Absurde ist für Camus nicht irgendein Begriff, der isoliert denkbar wäre, sondern es ist die Erkenntnis eines Menschen, dass man all dem Leid und Elend in der Welt doch keinen Sinn geben kann. (…) Für Camus besteht das Gefühl des Absurden also in der Entzweiung des sinnstrebenden Menschen und der sinnleeren Welt.“
Quel texte désolant, cet article de Wikipédia allemand, désolant, parce que Camus ne dit jamais que la vie n’a pas de sens. Je traduis, selon Wikipédia, dans sa version allemande. L’absurde signifie pour Camus le divorce entre l’homme qui cherche un sens et un monde denué de sens. On comprend fort bien que personne signe un article de Wikipédia, qui pourrait être responsable de ce que > l’intelligence collective propose ici?
Lisons le pragraphe correspondant de l’article en français sur > Albert Camus de Wikipédia:
« L’absurde naît de cette confrontation entre l’appel humain et le silence déraisonnable du monde. (Le Mythe de Sisyphe, 1942) ». Dans cette phrase est concentrée la puissance d’un conflit, d’une confrontation qui supporte et emporte l’œuvre de Camus. Deux forces qui s’opposent : l’appel humain à connaître sa raison d’être et l’absence de réponse du milieu où il se trouve. L’homme vivant dans un monde dont il ne comprend pas le sens, dont il ignore tout, jusqu’à sa raison d’être.
La version française a le grand avantage de se référer à Camus lui-même et de citer une des phrases clé de ce qui signifie l’absurde : c’est le divorce entre l’homme et le monde, et on pourrait concéder que l’homme y trouve difficilement un sens. La nuance est sensible. Ni l’un des deux est absurde, la confrontation entre les deux fait naître l’absurde qui et une sorte de diagnostic et ce n’est qu’ensuite que Camus développe sa théorie de la révolte. C’est une attitude dont Camus veut parler, une attitude qui crée des valeurs, ce qui est loin du constat que la vie n’a pas de sens qvec lequel des interprètes veulent résumer l’œuvre de Camus.
Lisons aussi l’article > Der Fremde de Wikipédia allmand:
Im ersten Teil nimmt Meursault an der Beerdigung seiner Mutter teil. Dabei zeigt er sich ohne jegliche Anteilnahme und Emotion, da er sich im gleichen Maße, wie seine Mutter sich nicht mehr für ihn interessiert hat, nun auch nicht mehr für sie interessiert. Die Novelle setzt mit einer Dokumentation der folgenden Tage seines Lebens aus der Ich-Perspektive fort. Meursault erweist sich als ein Mensch, der ohne Ehrgeiz in den Tag hineinlebt, er achtet zwar auf Details in seiner Umgebung, nimmt aber Gewalt und Ungerechtigkeit regungslos hin. Er beginnt eine Liebesaffäre kurze Zeit nach der Beerdigung seiner Mutter, was ihm später als Beweis für seine emotionale Kälte ausgelegt wird.
Ces phrases résument ce que le procureur général reproche à Meursault. Comparez la version française de Wikipédia > L’étranger qui présente un résumé beaucoup plus succinct.
Lisez ces articles de Wikipédia avec précaution et relisez plutôt le roman de Camus et ne vous laissez pas entraîner jugements erronés.
„Das Absurde ist der Ausgangspunkt der gesamten Philosophie Camus’. Das Absurde ist für Camus nicht irgendein Begriff, der isoliert denkbar wäre, sondern es ist die Erkenntnis eines Menschen, dass man all dem Leid und Elend in der Welt doch keinen Sinn geben kann. (…) Für Camus besteht das Gefühl des Absurden also in der Entzweiung des sinnstrebenden Menschen und der sinnleeren Welt.“
Was für ein betrüblicher Text, betrüblich, weil Camus an keiner Stelle sagt, dass das Leben keinen Sinn habe. Man kann schon verstehen, dass niemand einen Artikel in Wikipedia mit seinem Namen unterschreibt, wer würde auch schon dafür verantwortlich sein wollen, was die > kollektive Intelligenz uns hier anbietet ?
Lesen wir den entsprechenden Absatz des französischen Artikels über > Albert Camus de Wikipédia:
« L’absurde naît de cette confrontation entre l’appel humain et le silence déraisonnable du monde. (Le Mythe de Sisyphe, 1942) ». Dans cette phrase est concentrée la puissance d’un conflit, d’une confrontation qui supporte et emporte l’œuvre de Camus. Deux forces qui s’opposent : l’appel humain à connaître sa raison d’être et l’absence de réponse du milieu où il se trouve. L’homme vivant dans un monde dont il ne comprend pas le sens, dont il ignore tout, jusqu’à sa raison d’être.
Die französische Verison bezieht sich auf Camus selber und zitiert einen Schlüsselsatz seines Werks, der sich auf das Absurde bezieht: Es ist die Trennung zwischen Mensch und Welt, die, das könnte man so zugeben, es dem Menschen schwermacht, einen Sinn zu finden. Die Nuance ist gut erkennbar. Nicht der Mensch, noch die Welt ist absurd, aus ihrer Konfrontation entsteht das Absurde, das zuerst nur eine Art Diagnose ist, aus der Camus seiner Theorie der Revolte entwickelt. Camus will von einer Haltung sprechen, eine Haltung die Werte schafft und das ist von der Behauptung, die manche Interpreten uns vorlegen möchten, dass das Leben so Camus keinen Sinn habe, weit entfernt.
Lesen wir auch den Artikel> Der Fremde in Wikipedia :
Im ersten Teil nimmt Meursault an der Beerdigung seiner Mutter teil. Dabei zeigt er sich ohne jegliche Anteilnahme und Emotion, da er sich im gleichen Maße, wie seine Mutter sich nicht mehr für ihn interessiert hat, nun auch nicht mehr für sie interessiert. Die Novelle setzt mit einer Dokumentation der folgenden Tage seines Lebens aus der Ich-Perspektive fort. Meursault erweist sich als ein Mensch, der ohne Ehrgeiz in den Tag hineinlebt, er achtet zwar auf Details in seiner Umgebung, nimmt aber Gewalt und Ungerechtigkeit regungslos hin. Er beginnt eine Liebesaffäre kurze Zeit nach der Beerdigung seiner Mutter, was ihm später als Beweis für seine emotionale Kälte ausgelegt wird.
Diese Sätze resümieren genau das, was der Staatsanwalt Meursault vorwirft. Vergleichen Sie die deutsche Version mit der französischen Version > L’étranger, die eine viel klarere Zusammenfassung vorlegt.
Lesen sie die Artikel in Wikipedia mit Vorsicht und lassen Sie sich nicht durch falsche Urteile beeindrucken.
ERGÄNZUNG: Robert Basic bringt mit seiner unverwechselbaren Schreibe das Problem auf den Punkt :> > Brockhaus im Netz? Hü-Hott-Spiel vorbei.
Der Beitrag wurde am Montag, den 13. Oktober 2008 um 23:33 Uhr veröffentlicht und wurde unter Literatur abgelegt. Du kannst einen Trackback auf deiner Seite einrichten.