Wie kommt man am besten nach Digitalien?
1. April 2015 von H. Wittmann
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Dieser Artikel gehört in die Reihe der > Des projets franco-allemands non encore realisés.
Und die Wirklichkeit: > Wie kommt man am besten nach Digitalien? (II) – 16. November 2016 von H. Wittmann
In Frankreich gibt es landesweite Initiativen, die Einführung des digitalgestützen Lernens massiv und vor allem mit staatlicher Unterstützung zu fördern. > Chefsache: Un grand plan numérique pour l’école. Wir haben auf unserem Blog in den letzten Monaten über diese Initiativen ausführlich berichtet. Ein Bericht wie > Jules Ferry 3.0 mit seinen so gut gelungenen zentralen Empfehlungen wäre in Deutschland kaum möglich, müsste man doch zuerst die Vielfalt der überall so unterschiedlichen Ansätze in den 16 Bundesländer auflisten. Landesweite Initiativen wie das > Netzwerk Canopé in allen Regionen Frankreichs oder die perfekt gestaltete Website von > Eduscol suchen in Deutschland vergeblich ihresgleichen.
Im Grunde genommen sind die digitalen Lernsituationen beiderseits des Rheins eigentlich unvergleichbar. Jeder Versuch eines Vergleichs stösst nur auf Unterschiede. Das ist aber überhaupt kein Grund zur Entmutigung, denn beide Seiten verfügen über bemerkenswerte Trümpfe, die zusammengenommen, bewertet man sie vom Standpunkt der Ergänzung aus, gemeinsam genutzt werden sollten, zumal die Ziele, Bildung durch den Einsatz der PC-Technik zu verbessern, dieselben sind.
Einheit in der Vielfalt meinte eine Gruppe von deutsch-französischen Lehrern jüngst bei einem Pädagogischen Symposium, das dem Trend der Zeit folgend virtuell sozusagen in einer deutschfranzösischen Cloud schwebend abgehalten wurde, auch wenn fehlende finanzielle Mittel ein Hauptgrund dafür gewesen sind. Rund 180 Lehrerinnen und Lehrer aus Frankreich und Deutschland haben an dem Projekt teilgenommen. In mehreren Referaten wurden viele verschiedene Aspekte des Online-Lernen hüben und drüben vorgestellt. Aufgrund der exzellenten Moderation durch den CNNum auf französischer Seite und eine Gruppe von Spezialisten aus den bundesdeutschen Landesinstituten wie z. aus Soest wurden viele wegweisende Beschlüsse gefasst, die uns vorab in einer exklusiven Pressemitteilung ohne Sperrfrist zur Verfügung gestellt wurden: Auf diesem Symposium wurde die schon vorher vorbereitete Gründung eines Vereins auf bundesdeutscher Seite und einer Association auf französischer Seite beschlossen, die sogleich aufgrund eines Antrags in eine gemeinsame Organisation, den Deutsch-französischen Rat für digitales Lernen DFRDL/Conseil franco-allemand pour l’apprentissage numérique CFAAN aufgingen. Ein Gerangel um den Sitz der Organisation wurde geschickt vermieden, da ihr Sitz in der deutsch-französischen Wolke DFW /Nuage franco-allemand NFA sein wird, die durch das Symposium bereits so vorzüglich eingeweiht worden ist. Die Zukunftsaussichten dieser Organisation sind prächtig, kann doch jede Lehrerin und jeder Lehrer aus Deutschland und Frankreich ihr beitreten. De facto entsteht so ein soziales deutsch-französisches Netzwerk, mit dessen sehr schnell wachsender Mitgliederzahl die Schulbehörden in beiden Länder künftig werden rechnen müssen: „Deutsch-französischer Vergleich. Wir nutzten das Beste gemeinsam“, so fassen die Gründungsmitglieder ihre Idee prägnant zusammen.
Regelmäßige Online-Symposien, ein gemeinsamer Blog, die Einrichtung eines gemeinsamen Twitter-Accounts, die baldige Gründung eines deutsch-französischen sozialen Schülernetzwerks, wozu das OFAJ/DFJW als kompetenter Berater gewonnen werden soll, eine Linkliste, die zu allen Initiativen zugunsten des Online-Lernens beiderseits des Rheins führt, sowie die Erarbeitung einer gemeinsamen deutsch-französischen Fremdsprachendidaktik DFFD / Didactique franc-allemande DFA gehören zu den Aufgaben, die die neue Organisation sich gestellt hat, die von > www.france-blog.info unterstützt wird.
Auskünfte:
> Deutsch-französischer Rat für digitales Lernen DFRDL
> Conseil franco-allemand pour l’apprentissage numérique CFAAN