Les élections législatives en France 2012
4. Juni 2012 von H. Wittmann
Die Parlementswahlen finden in Frankreich in zwei Wahlgängen am 10. und 17. Juni 2012 statt.
Zum ersten Mal können bei dieser Wahl – nach der Verfassungsänderung vom Juli 2008 – die etwa 1 Million Franzosen außerhalb Frankreichs ihre eigenen Abgeordneten wählen: 178 Kandidaten in > 11 Wahlkreisen (außerhalb Frankreichs) stehen zur Wahl. Abgestimmt werden konnte via Internet (ab 22. Mai) und am 2. und 3. Juni in den Botschaften und Konsulaten. Sie stimmen im 2. Wahlgang am 16. und 17. Juni ab. Im 7. Wahlkreis, der auch Deutschland umfasst – daran muss man sich erst noch gewöhnen -, freut sich
> Pierre-Yves Le Borgn‘ (PS) über seinen Erfolg: „Je suis largement en tête dans ma circonscription avec une nette avance sur le candidat de l’UMP.“ – Jeder Abgeordnete hat so seinen eigenen Wahlkreis – im Gegensatz zum Bundestag, dessen Abgeordnete nur zur Hälfte direkt gewählt werden.
> Résultats provisoires pour le 1er tour des élections législatives en particulier pour la 7ème circonscription (dont Allemagne) – PDF auf der Website des Außenministeriums, Paris
> Législatives : la gauche en tête dans 6 des 11 circonscriptions des Français de l’étranger – francetvinfo
Das Wahlverfahren ist ziemlich kompliziert: Es gilt ein Mehrheitswahlrecht. Die genau Bezeichnung ist „scrutin uninominal majoritaire à deux tours“. Auf der Website der Nationalversammlung wird das > > Wahlverfahren erläutert.
„Pour être élu dès le premier tour, il faut obtenir la majorité absolue, c’est-à-dire plus de la moitié des suffrages exprimés, et un nombre de suffrages au moins égal au quart des électeurs inscrits.
Si aucun candidat n’y parvient, il y a lieu de procéder à un second tour de scrutin auquel ne peuvent se présenter que les candidats ayant obtenu au premier tour un nombre de suffrages au moins égal à 12,5 % des électeurs inscrits. Pour être élu au second tour, la majorité relative suffit : le candidat ayant obtenu le plus grand nombre de suffrages l’emporte.
Le scrutin a lieu un dimanche, le second tour se déroulant, s’il y a lieu, le dimanche qui suit le premier tour.“
Die Kandidaten eines Wahlkreises, die im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit + die Stimmen eines Viertel der eingeschriebenen Wähler erhalten, sind gewählt. Im zweiten Wahlgang stehen die Kandidaten zur Wahl, die im ersten Wahlgang 12,5 % der Stimmen erhalten haben. Aus diesem Grund kann es im zweiten Wahlgang zu sogenannten Triangulaires, also einem Wahlgang mit drei Abgeordneten kommen. Gewählt ist, wer die einfache Mehrheit der Stimmen erhält. Wiederum wird es richtig spannend werden. Welcher der unterlegenen Abgeordneten wird welche Empfehlung zugunsten welchen Kandidaten aussprechen? Wie werden sich die Kandidaten des FN verhalten? Für den neuen Staatspräsidenten François Hollande steht viel auf dem Spiel. Wird er eine linke Mehrheit in der Nationalversammlung bekommen oder wird es zu einer Kohabitation kommen. Das würde bedeuten, dass die Regierung Ayrault, die gerade erste ernannt worden ist, wieder zurücktreten müsste und der Präsident einen PM aus den Reihen des rechten Lagers ernennen würde. Dieser Fall scheint aber, folgt man den letzten Meinungsunfragen – nciht einzutreten:
> Législatives : la gauche toujours en tête des sondages
> Élections législatives: les expatriés votent en avance pour le premier tour – RFI 2. Juni 2012
> L’élection des députés – Website der Assemblée Nationale