„Ouvrons les portes à la vie!“
8. Mai 2012 von H. Wittmann
… so lautete das Motto des Französischlehrertags an der TU Dresden am 24. März 2012.
Prof. Dr. Dr. h.c. Ingo Kolboom erinnerte in seinem Grußwort an den Aufsatz „Versagen die Mittler? Was Deutschland und Frankreich voneinander wissen“ des Franzosen Alfred Grosser Anfang der 1970er Jahre (FAZ, 02.02.1973, S. 8) und sprach sich mit Nachdruck dafür aus, Politisches und kulturelles Wissen auch im Französischunterricht zu vermitteln:
„Lassen wir es nicht zu, dass ein Fach, das verantwortlich ist für die Ausbildung der Ausbilder von 1,5 Millionen Französischschüler in Deutschland, für die Vermittlung NICHT einer Fremdsprache, sondern einer FREUND- und NACHBAR- Sprache, dass dieses Fach seine Tore vor dem Leben, vor unserem Leben verschließt.“
Ingo Kolboom bedauert zu Recht, dass sein lehrstuhl nach seiner Emeritierung „Fankreichstudien und Frankophonie“ 2012 der Literaturwissenschaft übergeben wurde, der „sich nunmehr ‚Französische Literatur- und Kulturwissenschaft‘ nennen wird und zwangläufig einem Sozialwissenschaftler verschlossen bleibt. Als wäre Literatur keine Kultur!“ Kolboom sieht darin eine Tendenz, dem Vergleich mit dem Nachbarland aus dem Weg zu gehen, die er höchst bedauerlich findet.
> Grußwort / Mot d’ouverture auf dem Französischlehrertag an der TU Dresden am 24. März 2012