Michel Butor (14. 9.1926 – 24. 8.2016)
24. August 2016 von H. Wittmann
Der Schrftsteller Michel Butor ist am 24. August 2016 in Contamine-sur-Arve (Haute-Savoie) gestorben.
Für einen seiner Romane La Modification erhielt er 1957 den Prix Renaudot. Es ist keinesfalls sicher, dass sein so vielfäliges Werk auf Wikipedia vollständig verzeichnet ist: > Michel Butor. Ihn, den man zu den Vertretern des Nouveau Roman zählte, nahm unter ihnen einen ganz besonderen Rang ein. Vom Nouveau Roman wandte er sich ab und schrieb experimentelle Bücher, mit denen er hunderte Bücher füllte, manchmal mit Hilfe Malern und Graphikern, von den viele nur in allerkleinsten Auflagen für Liebhaber erschienen sind. Vgl. Le dictionnaire Butor : > perso.wanadoo.fr/henri.desoubeaux ****
> Le romancier Michel Butor est mort – LE MONDE, 24 August 2016
Öffne wir wieder La Modification: Da ist ein Mann, etwa 45, der in Paris als Angestellter Schreibmaschinen herstellt, vier Kinder hat er. In Paris nimmt er um 8 Uhr 10 den Zug und macht sich auf den Weg nach Rom, wo seine Geliebte auf ihn wartet. Am Anfang tritt er in das Zugabteil ein, und im letzten Satz des Romans verlässt er es wieder. Dazwischen wird seine Geschichte erzählt. Ein Tag und eine Nacht. 5 Uhr 45, Roma Termini (vgl. S. 33: hier stehen die Zwischenstationen, derr Zug läuft wie ein Uhrwerk: Bourg, Aix-les-Bains, Chambéry, Modane, Turin, Pise et Roma Termini). Henriette in Pparis und Cécile in Rom: „les cheveux autrefois noirs Henriette“ (p. 17) und „la triomphante joie de Cécile“ (p. 38) Der Erzähler spricht den Mann im Abteil ständig an und erzählt was er macht, was er tun wird, woran er denkt, wie er abschweift, was er sich vorstellt, nein der Mann erzählt eigentlich selber sich siezend.
Quelle: > https://twitter.com/Inafr_officiel/status/768535667156590592
Immer wieder Henriette oder Cécile (cf. p. 42 s.) Über was haben Sie alles nachgedacht auf einer Fahrt von Paris nach Rom? Erinnern Sie sich noch? Nun, der Roman hat 308 Seiten: „Ce voyage devrait être une libération, un rajeunissement, un grand nettoyage de votre corps et de votre tête : ne devriez-vosu pas en ressentir déjà les bien-faits de l’exaltation ?“ (p. 26)
https://twitter.com/franceculture/status/768542504199348224
Und dann steht hier im Regal Michel Butor, Essais sur les modernes, >Paris 1960. Eine Sammlung von Aufsätzen über die Modernen: Charles Baudelaire, Jules Verne, Stéphane Mallarmé, Marcel Proust, Raymond Roussel, James Joyce, Ezra Pound, William Faulkner. Kurze nicht lange Reflexionen über die Werke dieser modernen Autoren. Über Marcel Proust (cf. > Nachgefragt: Luc Fraisse, Lire Marcel Proust aujourd’hui – 3. März 2016) schreibt, um die „moments magiques rayonnants“ in À la Recherche du temps Perdu wiederzufinden. Und dann gibt es einen weiteren Aufsatz von Butor: „Les Œuvres d’art imaginaire chez Proust“, (p.129-197) in dem er auf Bergotte, Elstir und Vinteuil eingeht, die in der Recherche eine besondere Bedeutung haben. Pflichtlektüre für alle, die sich mit der Kunst im Werk von Proust beschäftigen. Hier geht es um philologische Feinarbeit, wie führt Proust die Kunstwerke ein, welchen Platz haben sie in der Recherche?
https://twitter.com/libe/status/768532664395698177
Entretien. > La loi de l’oeuvre et de la demande. Par Frédérique Roussel et Claire Devarrieux — 18 mai 2006
> http://perso.wanadoo.fr/michel.butor/ – nur der Link > essais.html funktioniert.
Le dictionnaire Butor : > http://perso.wanadoo.fr/henri.desoubeaux/ ****