Archiv für Februar 2015

Die Jahrestagung der Groupe d’études sartriennes GES 2015 in Paris

Dienstag, 17. Februar 2015

Die Jahrestagung der > Groupe d’études sartriennes GES 2015 wird am 19. und 20. Juni 2015 in der Universität Sorbonne in Paris stattfinden.

Es sind drei Themenblöcke vorgesehen: 1. Écrire, militer, s’engager : les styles de Sartre, 2. Le Saint Genet : morale, éthique, politique und 3. Varia, die eine besonders spannende Tagung versprechen.

> Appel à communications 2015 *.pdf

Die Vorschläge für Vorträge – Titel und Resümee in einem Absatz – sind an die beiden Secrétaires du GES bis zum 10. März 2015 zu senden: Alexis Chabot > alexis.chabot@orange.fr oder Florence Caeymaex > F.Caeymaex@ulg.ac.be. Die Vorträge dürfen 30 Minuten nicht überschreiten.

Beim ersten Thema Écrire, militer, s’engager : les styles de Sartre geht es um die Frage der Écriture engagée, des Engagierten Schreiben. Gemeinhin wird damit die Vorstellung verbunden, ein Schriftsteller wird auf einen Umstand oder einen Vorgang aufmerksame, möchte ihn ändern und macht sich daran, darüber etwas zu schreiben. Engagier Dich, sagen seine Freunde oder seine Leser. Es gibt sogar einen Eintrag in Wikipedia > Engagierte Literatur, der sich im ersten Satz auf Metzlers Literaturlexikon bezieht: „Als Engagierte Literatur bezeichnet man im weitesten Sinne jede Literatur, die ein politisches, soziales, religiöses oder ideologisches Engagement erkennen lässt und dieses mit den Mitteln der Literatur vorträgt und verficht.“ und dann auch noch als Beleg anführt, der Begriff solle von Jean-Paul Sartre stammen : „Der Begriff Engagierte Literatur wurde 1945 von J. P. Sartre geprägt.[2]“ (ib.) Vielleicht müsste die Kollektive Intelligenz von Wikipedia bei Sartre selbst nachschauen, denn er versteht das Engagement des Schriftstellers ganz anders. Was er auch schreibt, der Schriftsteller steht dafür mit seiner Verantwortung ein, daraus folgt, er ist immer engagiert, sowie er die erste Silbe schreibt: „Parler c’est agir: toute chose qu’on nomme n’est déjà plus tout à fait la même, elle a perdu son innocence,“ erklärt Sartre in Qu’est-ce que la littérature? (Paris 1948, S. 59) Vgl. dazu H. Wittmann, >Sartre und die Kunst. Die Porträtstudien von Tintoretto bis Flaubert, Tübingen, Narr, S. 61-72.

Die Groupe d’études sartiennes fragt in Ihrem Themenvorschag für das Juni-Kolloquium: „La théorie de l’engagement développée dans l’après-guerre est l’un des aspects les plus fameux et les plus controversés de l’oeuvre de Sartre. Souvent interprétée comme une injonction lancée aux écrivains, alors que l’engagement est pour Sartre un état de fait découlant de la nature même de l’acte d’écrire, elle n’a cessé de poser la question de la conciliation complexe d’une telle conception et de la préoccupation proprement littéraire : l’écriture, le style, la recherche esthétique et le déploiement de l’imaginaire seraient vraiment-ils négligés par l’auteur de Qu’est-ce que la littérature ?“ und trifft damit den Kern der Sartreschen Literturtheorie: vgl. H.W.: > Appeler un chat un chat. Sartre et les lettres,Vortrag. Le colloque annuel du Groupe d’Etudes sartriennes, 24 juin 2011 en Sorbonne à Paris:

ges-sartre.fr

> www.ges-sartre.fr

Das zweite Thema dreht sich um die Biographie, die Sartre 1952 zu Jean Genet verfasst hat. Ãœber 750 Seiten! Nicht nur ein Vorwort zu den Gesammelten Werken von Genet, sondern gleich deren erster Band: Sartre, Jean Genet. Comédien et martyr, in: J. Genet, Å’uvres complètes, t. I., Paris 3/1952. „Tu es un voleur“, muss sich der kleine Jean anhören, als er beim Diebstahl ertappt wird. Diese Szene prägt ihn, er gleitet ab, fängt sich aber und wird ein berühmter Theaterautor. Wie macht sich ein Individuum zum Künstler, fragt Sartre implizit in seiner Studie, die nicht unbedingt nur eine Biographie ist. Der Schlüssel zum Verständnis des Saint Genet wird in dessen letztem Kapitel dargelegt: « Prière pour le bon usage de Genet » « Seule la liberté peut rendre compte d’une personne en sa totalité » womit Sartre auf die Schwächen der psychoanalytischen und der marxistischen Erklärungsansätze hinweist. Die Groupe d’études sartriennes bezeichnet den Saint Genet in ihrem Themenvorschlag: als ein „Å“uvre de transition entre L’être et le néant et la Critique de la Raison dialectique, où l’on voit se transformer les questions de la philosophie existentielle en direction d’une pensée historique et politique, et résolument dialectique : le problème de la liberté comme libération à travers, notamment de l’exploration renouvelée du rôle de l’altérité — non seulement sous la figure d’un autrui particulier, mais aussi sous celle de la division sociale, historiquement constituée — dans la dynamique du rapport à soi ; le problème de la « valeur » et de la constitution du désir à travers l’exploration du rôle de normes morales socialement constituées — l’ouvrage trouvant ici sa place entre les Cahiers pour une morale et les conférences sur Morale et histoire.“ Es geht also um den Freiheitsbegriff bei Sartre und darum, wie Sartre mit den > Studien über Künstler Philosophie, Kunst und Literatur in seinem Werk miteinander verbunden hat.

sartre-gesellschaft

> www.sartre-gesellschaft.de

Zeitzeugen-Ludwigsburg-Montbeliard

Dienstag, 17. Februar 2015

Mentbéliard-Ludwigsburg. Das Deutsch-Französischen Institut DFI hat in Kooperation mit der Hochschule der Medien eine virtuelle Ausstellung ins Netz gestellt: Zeitzeugen-Ludwigsburg-Montbeliard.

Zwischen 2011 und 2013 haben das dfi und die Stadtarchive Ludwigsburg und Montbéliard Dokumente wie Zeitungsartikel, Reden und Broschüren zu den Anfängen und der Entwicklung Ihrer Städtepartnerschaft, die schon 64 Jahre alt ist, digitalisiert und inhaltlich erschlossen.

> zeitzeugen-ludwigsburg-montbeliard.de/

Seit Januar 2014 können diese Dokumente in einem online unbeschränkt zugänglichen „digitalen Lesesaal“ eingesehen werden. In einem Folgeprojekt wurden Akteure der Partnerschaft interviewt, um die amtlichen und journalistischen Sichtweisen um persönliche Eindrücke zu ergänzen.

Dreizehn Bürger beider Städte sprechen über ihre Erinnerungen. Die Gespräche dokumentiert den generationenübergreifenden und den deutsch-französischen Austausch. Die Zeitzeugen wurden von deutsch-französischen Schülergruppen interviewt, die auch die Fragen vorbereitet haben.

Kirchensteuer für Franzosen – in Deutschland

Montag, 16. Februar 2015

Thomas Bores ist nach Berlin gezogen, und weil er zur Kirche (in Frankreich) keine besondere Beziehung hat, kreuzt er auf einem Formular in Berlin Konfessionslos an. Und im Januar 2015 merkt er plötzlich, dass auf seinem Konto 550 EUR fehlen… Wie sind die deutschen Steuerbehörden wohl an die Taufbescheinigung von Thomas Bores gekommen? „… l’église catholique française, passant outre la directive européenne 95/46/CE sur la protection des données personnelles, envoie sur simple demande nos données personnelles, sans nous en informer au préalable, à l’église catholique allemande pour nous soutirer de l’argent,“ schreibt er. Getauft, also ein Mitglied der Kirche, also muss er Kirchensteuer in Deutschland entrichten, wenn er hier wohnt und arbeitet. Nein, so einfach ist das nicht. Und dann beginnt eine Odyssee durch den deutschen Bürokratieapparat. Außerdem kümmern sich jetzt schon ein Minister und ein Abgeordneter um den Fall.

> Berlin Jour 3 – Pourquoi il est urgent de vous faire rayer des listes de baptême en France

Auf unserem Blog:

> Der Laizismus in Frankreich

Der Waffenstillstand in der Ukraine – MINSK II

Donnerstag, 12. Februar 2015

Wir hoffen alle auf einen Erfolg der gemeinsamen deutsch-französischen Initiative zugunsten eines Friedens in der Ukraine:

> Déclaration conjointe à Minsk avec la chancelière Angela Merkel – site du Palais de l’Élysée

> Package of Measures for the Implementation of the Minsk Agreements – site du Palais de l’Élysée

Diskussionsrunde mit Alfred Grosser im Rückert-Gymnasium, Berlin

Mittwoch, 11. Februar 2015

Am 10. Februar 2015 hat Professor Alfred Grosser (90) gemeinsam mit seiner Ehefrau das Rückert-Gymnasium, eine Schule mit AbiBac-Zweig, in Berlin besucht. Der Ernst Klett Verlag hatte der Schule eine Diskussionsrunde für Schüler mit Alfred Grosser vorgeschlagen.

Während der zweistündigen Veranstaltung haben die Schüler kritische und kontroverse Fragen gestellt, die u. a. die Reaktionen in Frankreich auf die Attentate im Januar betrafen und sich auch auf Fragen der Sicherheit in Europa bezogen.

Bitte öffnen Sie die folgende Fotoalben mit einem Klick auf ein Foto erst dann, wenn diese(r) Website/Blog vollständig geladen ist.

Fotos: © Heiner Wittmann, 2015.

Grosser beantwortete die Fragen der 26 Schülerinnen und Schüler zum deutsch-israelischen Verhältnis und erinnerte daran, dass die Menschenrechte in Israel und auch für die Palästinenser gelten müssen. Er berichtete von einem Vortrag in einer Dresdner Schule, wo er sich kürzlich zu den Beweggründen der Pegida-Bewegung geäußert hatte.

Zum Abschluss erinnerte er die Schüler in Zusammenhang mit der deutschen Geschichte, nicht Schuldgefühle zu empfinden, aber die Verantwortung gegenüber jeder Form von Rassismus wahrzunehmen.

Jürgen Mense und Heiner Wittmann

Albrecht Meier, > Schüler fragen – der Politologe Alfred Grosser antwortet – Tagesspiegel, 102.2015

Die neue Website von Klett Sprachen

Dienstag, 10. Februar 2015

Gerade eben kam wieder ein großes Paket mit Neuerscheinungen in unserer Blogredaktion an. > Le Petit Prince von Antoine de Saint-Exupéry, liegt jetzt bei Klett-Sprachen vor. > Le coeur n’est pas un genou que l’on peut plier von Sabine Panet und Pauline Penot ist erschienen. Die beiden Autorinnen haben wir letztes Jahr auf der Leipziger Buchmesse bei der Vorstellung ihres Buches gefilmt: > Prix des lycéens allemands 2014. Sabine Panet und Pauline Penot antworten auf die Fragen der Juroren.

aymon-ma-reputation

Noch zwei Neuerscheinungen: Gaël Aymon, > Ma réputation: „Laura, 15, hat drei nette Jungs als Kumpel: Jimmy, Sofiane und Théo. Aber als sie Sofianes Annäherungsversuche zurückweist, findet sich Laura auf einmal ganz alleine: im Unterricht, in der Pause, in der Kantine. Auf Facebook brodelt die Gerüchteküche. Laura hat niemanden mehr, bis sie Joséphine trifft, eine Außenseiterin, die ihr helfen wird, aus diesem Mobbing rauszukommen.“ Das lesen wir auf der nächsten Zugfahrt, und dann folgt hier der Lesebericht. Eric Sanvoisin , > Le Parloir liegt jetzt auch in der Reihe Collection jeunes adultes“ vor: „Der 18-jährige Yan hat zugegeben, den Vater seiner Freundin umgebracht zu haben. Seit seiner Verhaftung hat schweigt er. Seine Freundin ändert ihre Aussage und belastet ihn schwer, und das in doppelter Hinsicht: Er liebt sie nämlich immer noch aufrichtig.“ Sanvoisin hat 2014 den Prix des lycéens allemands für diesen Roman erhalten.

Das TV-Studio des Frankreich-Blogs hat die Lesung von Eric Sansvoisin 2014 aufgezeichnet: > Prix des lycéens allemands – Leipzig 2014
Lesung im Institut français de Leipzig
.

Die neue Website: > www.klett-sprachen.de/

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