In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung von heute (5. Juni 2011) hat Jean Daniel (Jg. 1920), der Gründer des Nouvel Observateur und Freund von Albert Camus, sich kritisch zum deutsch-französischen Verhältnis geäußert.
Er bedauert es, dass es in der Libyen-Frage zwischen Deutschland und Frankreich keine klare Aussprache gegeben hat. Und er stellt fest, dass Europa zurzeit in Deutschland nicht populär ist. Jean Daniel glaubt eine Veränderung festzustellen: „Deutschland braucht uns nicht mehr.“ Der Rückgang des Interesses für die französische Kultur in Deutschland versucht er selbstkritisch mit der Bemerkung, das Prestige Frankreichs hat abgenommen zu erklären. Und er fügt hinzu: „Ich klage euch an und uns. Das macht mich schon etwas unglücklich.“
Man wird ihm vielleicht von deutscher Seite aus antworten, er sähe das zu einer gewissen Normalität übergegangene deutsch-französische Verhältnis etwas zu pessimistisch. Aber, seine Bemerkung, erst ein großes gesellschaftliches Projekt würde uns wieder begeistern, stimmt nachdenklich, weil Jean Daniel in diesem Punkt offenbar recht hat. Stimmt es, dass Sarkozy mit seinen Europaplänen in Berlin kein Gehör fand? Das ist doch was dran! > Un ministre franco-allemand / ein deutsch-französischer Minister wurde nicht ernannt. Das wär’s doch gewesen. Stattdessen gab es verfassungsrechtliche Bedenken jeder Art. Alles nur vorgeschoben?
Und Jean Daniel erinnert an > Albert Camus und seine Briefe an einen deutschen Freund.
In den Worten Jean Daniels klingt Enttäuschung an aber auch implizit eine Aufforderung an die Akteure im deutsch-französischen Dialog, sich endlich wieder auf die gemeinsamen Perspektiven zu besinnen und mehr daraus zum Vorteil Europas zu machen.
Menschen aus Filderstadt, La Souterraine, Selby und Seebach/Elsass stellen regungslos Szenen aus der Geschichte Filderstadts in 22 Bildern dar. Nicht die Schauspieler bewegen sich, sondern die Zuschauer gehen auf einem Rundgang von ca. 600 m von Szene zu Szene.
Tauchen Sie bei Einbruch der Dunkelheit ein in eine Zeitreise der besonderen Art. Klassische Musik, Licht und Schatten unterstreichen das Schauspiel. Bei Regen findet die Veranstaltung im Saalbau statt.
Eintritt frei
Veranstalter: die Stadt Filderstadt in Zusammenarbeit mit den Städten La Souterraine, Selby, Seebach, der Freien Waldorfschule a.d.F., der Deutsch-Französischen Gesellschaft und der Deutsch-Britischen Gesellschaft von Filderstadt