Staatspräsident Nicolas Sarkozy hat sich heute abend in einer > Fernsehansprache zur internationalen Situation geäußert. Nachdem er die Veränderungen in der arabischen Welt genannt hat, hat er deren Auswirkungen auf Europa erläutert. Danach hat er die Maßnahmen genannt, die Franrkeich ergreifen will. Er hat eine Regierungsumbildung angekündigt und die Franzosen versichert, dass er entschlossen ist, sich für sie einzusetzen.
Einige Schlüsselsätze seiner Ansprache müssen hier wiederholt werden: Kaum sind die Wirtschaftskrise und die Krise des Uero überwunden „ereignet sich auf der anderen Seite des Mittelmeers eine ungeheure Umwälzung.“ In einem Satz erklärt der Präsident die Besonderheit der Situation: „Einige arabische Völker nehmen ihre Situation in ihre Hände und stürzen die Regime, die zu Zeiten der Dekolonisation Instrumente ihrer Emanzipation waren, und die ihre Unterdrücker wurden.“ Und der Präsident beschreibt die Haltung der Europäer: „Mit diesen Regimen haben alle westeuropäischen Staaten und alle französischen Regierungen seit Beendigung der Kolonialzeit, trotz ihres autoritären Charakters, wirtschaftliche, diplomatische und politische Beziehungen unterhalten, weil sie alle als Bollwerk gegen religiösen Extremismus, Fundamentalismus und Terrorismus erschienen.“ Diese Feststellung, diese Anerkennung der Tatsachen gegenüber diesen Umwälzungen „die arabischen Revolutionen eröffnen eine neue Ära in unsereren Beziehungen zu diesen Ländern, die uns durch ihre Geschichte und ihre Georgraphie sonah sind,“ – scheinen eine Revision der französischen Diplomatie anzudeuten.
Und der Präsident unterstreicht , dass Frankreich nur das eine Ziel haben darf: „die Völker die sich entscheiden haben frei zu, begleiten, unterstützen und helfen.“ Franrkeich muss seiner Menung einen Weg zwischen der Einmischung und der Gleichgültigkeit finden: „wir müssen alles tun, damit die Hoffnungm, die gerade entsteht, nicht stirbt, weil das Schickal dieser Bewegungen noch unsicher ist.“
Frankreich wird den Europäischen Rat um eine gemeinsame Haltung gegenüber der Krise in Lybien bitten. Und Europa muss die notwendigen Maßnahmen zur Ausbildung der Jugend der Länder am südlichen Mittelmeer ergreifen und auch eine „Wirtschafts- und Handlespolitik fördern, um das Wachstum der jungen Demokratien befördern, die entstehen wollen.“
Die Mittelmeerunion, die auf Initiative Frankreichs am 13. Juli 2008 gegründet worden ist, muß seiner Meinung nach neu aufgestellt werden.
Französische Diplomaten haben unter dem Namen Groupe Albert Camus einen Aufruf zu einer Erneuerung der französischen Diplomatie veröffentlicht. Der entscheidende Satz ihres Aufrufs, der im > FIGARO am 27. Februar 2011 erschienen ist, lautet: „Der arabische Frühling, der die Universalität unserer Werte und den Wunsch zahlreicher Gesellschaften, sich der freien Welt anzuschließen zeigt, fordert uns auf, definitiv mit der alten Positionnierung der französischen Diplomatie zu brechen.“ Die Unterzeichner der Gruppe Albert Camus wünschen, dass der Staatspräsident bei der Auswahl eines neuen Außenministers ihren Standpunkt berücksichtigt.