Französische Botschaft, Berlin. Das Abitur 2009 endete in Frankreich mit einem neuen Rekord, denn 86% der 622.322 geprüften Kandidaten absolvierten die Reifeprüfung erfolgreich. Nach Angaben des Bildungsministeriums war bisher die Erfolgsquote in den Jahren 2007 und 2008 mit 83,7% am höchsten. Insgesamt betrug die Abiturquote bezogen auf alle Jugendlichen des Jahrgangs 66,4%.
Die Erfolgsquoten betrugen:
– 88,8 % beim Allgemeinbildenden Abitur (baccalauréat général)
– 79,7 % beim Technologischen Abitur (baccalauréat technologique)
– 87,1 % beim Berufsbildenden Abitur (baccalauréat professionnel)
Beim Berufsbildenden Abitur stieg die Erfolgsquote im Vergleich zum Vorjahr von 77,2 % auf 87,1 %. Sie erreichte im Abiturbereich Produktion 86,8 % und im Bereich Landwirtschaft 89,2% und im Bereich Dienstleistungen 86,8 %. Erstmals gab es 2009 hierbei die Möglichkeit eine Prüfung im Prüfungsverfahren zu wiederholen, was bisher nur beim Abitur mit allgemeiner Hochschulreife sowie beim technologischen Abitur möglich war.
Das Französische Abitur
Das Abitur wurde in Frankreich 1808 eingeführt. Es wird nach einer 12-jährigen Schulzeit am Gymnasium (lycée) abgelegt und berechtigt zum Studium.
Es gibt dabei drei Arten des Abiturs:
– das Allgemeinbildende Abitur
-das Technologische Abitur
– das Berufsbildende Abitur
Bei den drei Abiturarten gibt es mit den sogenannten « Series » weitere Differenzierungen, z.B. die Serie ES (Wirtschaft und Soziales) beim allgemeinbildenden Abitur, die Serie S.T.I. (Wissenschaft und industrielle Technologie) beim technologischen Abitur usw.
Die Abiturprüfung besteht dabei aus neun bzw. zehn mündlichen und schriftlichen Prüfungen, die allgemeinverbindlich sind sowie aus weiteren Prüfungen in frei gewählten Fächern.
Der Anteil der Abiturienten eines Jahrganges ist dabei von 3% 1945 über 25 % 1975 auf 66,4% 2009 gestiegen. Von 100 Abiturienten haben 54 das Allgemeinbildende Abitur, 26 das Technologische Abitur und 20 das Berufsbildende Abitur.
Mit allen Abiturarten erwirbt man die allgemeine Hochschulreife, aufgrund der unterschiedlichen Ausbildungsprofile und Ausrichtungen ist es allerdings für Absolventen des Berufsbildenden Abiturs sehr schwer, die Anforderungen des Universitätsstudiums zu erfüllen. So gehen auch nur etwa 5% der Absolventen eines Berufsbildenden Abiturs an die
Universität.